Klappentext:
Sid ist ein junges Känguru. Er muss sich mit seinem
jüngeren Bruder Pat das enge „Beutelzimmer“ in der Bauchtasche seiner Mutter
mühsam teilen. Weil das einfach nicht ohne Streit klappen will, verlässt Sid
recht früh erstmals den Beutel und streift selbstständig umher. Dabei entdeckt
er zum Beispiel seine Leidenschaft für das gemeinsame „Beutelballspiel“ mit den
anderen Jungtieren seiner Herde.
Weil Sid furchtbar neugierig ist, purzelt er
schließlich geradezu in ein gewaltiges Abenteuer: Er stürzt einen Hang hinab,
als er heimlich eine Schafherde beobachten will, und verletzt sich dabei. Der
Schäfer kümmert sich um das kleine Känguru – und will es behalten! Obwohl Sid
in Nummer Fünf, einem Lamm, einen wirklichen Freund findet, der ihm das Leben
in einer Schafherde zu erklären versucht, bekommt der Kängurujunge bald
Heimweh: Sid will zurück zu seiner Mutter. Die Schafe helfen ihm schließlich,
dem Schäfer und seinen Hütehunden zu entkommen. Doch nach diesem aufregenden
Auftakt beginnt für Sid erst eine ganze Reihe von gewaltigen Herausforderungen:
Erstmals ist er völlig auf sich allein gestellt, während er in der weiten
Wildnis Australiens versucht, seine Familie wiederzufinden …
Mit dem kleinen Känguru, das Mutters Beutel ein
bisschen zu früh und vorwitzig verlässt, können sich Kinder sehr gut
identifizieren. Schließlich müssen sie im Verlauf ihres Heranwachsens selbst
immer wieder Schwellen überschreiten, Neuland entdecken, Abenteuer bestehen –
und Mutters Rockzipfel loslassen. Sid zeigt, wie das geht, und macht Mut, die
Welt zu erobern. Deshalb ist dieses Tierabenteuer besonders geeignet für
Kinder, die einmal wieder eine Schwelle überschreiten müssen: hinein in den
Kindergarten, in die Schule, ein eine neue Gruppe ...
Das Buch eignet sich zum Vorlesen und Lesen für Kinder
ab 6.
Im Anhang ist für die ganz Neugierigen unter den
jungen Lesern genau erklärt, wo die Geschichte ein Märchen und frei erfunden
ist und wo sie von Tatsachen berichtet. Schließlich hat eine Zoologin den Roman
verfasst …
Erhältlich bei Amazon als E-Book und Taschenbuch
Leseprobe:
[Was bisher geschah:] … das kleine Känguru Sid wollte
sich davor drücken, auf seinen jüngeren Bruder aufpassen zu müssen, ist dabei
einen Berg hinabgestürzt und hat sich verletzt. Ein Schäfer kümmert sich um das
Tier, verbindet es und bringt es zunächst in einem kleinen Pferch bei einem
mutterlosen Lamm namens Nummer Fünf
unter. Von dort aus beobachtet Sid, der noch nie zuvor einen Menschen gesehen
hat, einigermaßen verwundert, was der Zweibeiner so treibt:
[Textauszug aus Kapitel 6: Der Schlafsack]
… Zuletzt erreichte der Schäfer den Lagerplatz. Wieder
wunderte sich Sid über dessen seltsame Fortbewegungsweise: Der Mann setzte
einen Fuß vor den anderen, wie ein stelzbeiniger Storch, wenn der auf der Suche
nach Würmern durch das Gras läuft. Sid fragte sich, ob der komische Vogel
womöglich verletzt sei, weil er seine schönen langen Beine nicht einfach zum
Hüpfen benutzte. Aufmerksam folgte er dem Schäfer mit den Augen. Sid war sich
darüber im Klaren, dass dieses Wesen hier bestimmte, was geschah: Wer Macht über
die Hunde hatte, besaß auch Macht über ihn. Wer Zäune aufgestellte, wie Nummer
Fünf ihm erklärt hatte, war wie ein Zauberer, der aus grenzenloser Freiheit
etwas Neues, viel Kleineres erschuf, wofür Sid einfach die Worte fehlten.
Sid machte
riesengroße Augen, als der Schäfer sich plötzlich ein Stück vom Kopf abriss und
auf den Tisch vor seinem Wagen warf. Dann schälte er sich auch noch aus einem
Teil seines Pelzes und legte ihn neben das Stück vom Kopf.
Sid schüttelte sich:
Noch nie hatte er ein Wesen gesehen, das derart blitzschnell seinen Fellwechsel
durchführte! Wie überaus erstaunlich!
Nummer Fünf
bemerkte, wie das junge Känguru den Schäfer beim Ablegen der Kleidungsstücke
mit offenem Mund anstarrte und lachte: “Sieht irre aus, nicht wahr? Aber du musst
wissen, der Mensch zieht sich nur aus. Menschen besitzen kein ordentliches
Fell, nur ein paar Haare oben auf dem Kopf. Ansonsten haben sie eine ziemlich
empfindliche rosa Haut. Deshalb brauchen sie übrigens uns Schafe. Einmal im
Jahr nehmen sie uns unsere Wolle weg und machen für sich selbst einen
künstlichen Pelz daraus. Kein Wunder, wenn man so nackt ist, oder? Menschen
sammeln verschiedene dieser künstlichen Pelze, ziehen sie an und nennen sie
dann Kleidung. Unsere Wolle machen sie irgendwie bunt, wenn sie sie in Kleidung
verwandeln – vielleicht damit sie sich untereinander an den Farben erkennen
können. Ich habe keine Ahnung! Aber ich finde, Menschen sehen alle beinahe
gleich aus, auch wenn sie ganz bunt gekleidet herumlaufen.”
“Was hat er denn mit
seinem Kopf gemacht?”, wollte Sid immer noch fassungslos wissen. “Das muss doch
wehtun, wenn man sich da so viel abreißt!”
“Ach, das war auch
nur Kleidung, also ein Stück, das nicht wirklich zu seinem Körper gehört. Sie
nennen dieses pilzförmige Ding einen Hut”, erklärte Nummer Fünf belustigt.
“Weißt du, obwohl der Schäfer hier alles bestimmt, ist er eigentlich ein
richtiges Weichei. Er kann nicht so gut sehen, hören oder riechen wie wir. Er
verträgt weniger Sonne, Wind, Kälte, Hitze oder Regen als wir. Er ist langsamer
als wir. Und um seinen Kopf zu schützen, setzt er den Pilzhut auf.”
“Wenn er solch ein
Weichei ist, wieso hat er dann hier die Macht?”, wunderte sich Sid.
Das Lamm hörte aber
schon nicht mehr zu. Er sprang plötzlich wie närrisch am Zaun des Pferches auf
und ab. Der Schäfer hatte inzwischen einen merkwürdigen Gegenstand aus seinem
Wagen geholt, ging zum Zaun und hielt ihn Nummer Fünf einladend vor das Maul.
Das Lamm saugte sich sofort daran fest! Sid erinnerte sich, dass sein neuer
Freund behauptet hatte, dass er seine Milch vom Schäfer bekam. Aber ein Euter,
das man in die Pfoten nehmen und einfach herumtragen konnte …?
Nach allen Wundern,
die Sid heute bereits gesehen hatte, war das das Unfassbarste! Milch gehörte
nicht in irgendeine Pfote. Die gehörte zu einer Mutter! Und Mütter waren
liebevoll und aufmerksam, warm und weich und …, und …, und …
Sid wollte jetzt
endlich, endlich wieder zu seiner Mama! Er fiepte und rief, er sprang, so gut
das mit seiner verletzten Pfote ging, am Zaun entlang und suchte seine Mutter.
Sid wollte sich nur noch in ihrem Beutel verkriechen, wo er sich ganz sicher
und geborgen fühlen durfte und wo er all das Schreckliche, das er heute erlebt
hatte, wie einen schlechten Traum vergessen konnte!
“Na, du einarmiger
Held”, hörte er den Schäfer plötzlich mit seiner nicht unangenehmen Stimme
sagen. “Du suchst deine Mama, was? Du bist eben noch ein bisschen zu klein, um
allein herumzulaufen.”
Sid erstarrte. Das
wusste er mittlerweile selbst! Was kam jetzt? Was hatte der Zweibeiner, der
Macht über die Hunde und die Schafe und über ihn besaß, als Nächstes vor? Wie
gebannt saß Sid da, duckte sich, unfähig, sich noch zu rühren. Der Schäfer
öffnete ein Loch im Zaun, ging hindurch, schloss es jedoch sofort wieder.
Langsam kam er schließlich auf Sid zu. In der Hand hielt er etwas, von dem Sid
sich kurz fragte, ob es vielleicht Kleidung sein könnte. Was dann geschah,
verstand Sid nicht wirklich. Der Schäfer griff nach ihm. Das fühlte sich fast
so an, als würde die Mutter Sid helfen, in ihren Beutel zu klettern, wenn er zu
Bett musste. Und dann purzelte Sid tatsächlich in etwas hinein, das sich ganz
ähnlich wie der Beutel seiner Mutter anfühlte: geschmeidig und weich und ein
bisschen kuschelig und dunkel und vertraut und rundherum – und einfach
wunderbar!
Sid hörte noch, wie
der Schäfer murmelte: “In dem Sack kannst du bestimmt gut schlafen, mein
Kleiner”, dann fielen ihm erschöpft die Augen zu.
[Auszug aus den Bio-Infos, die im Anhang erklären, was
in dem Roman erfunden ist, was auf Tatsachen beruht.]
Ob Kängurus Unfälle erleiden können? Aber sicher. Wenn sie mit
Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind, entwickeln große Känguruarten
beispielsweise Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern in der Stunde. (Die
schnellsten menschlichen Läufer sind mit etwas über 30 Kilometern in der Stunde
unterwegs.) Bei dem Tempo kann immer einmal etwas passieren und ja, Abstürzen
in unwegsamem Gelände ist wohl auch möglich.
Können Kängurus ohnmächtig werden? Ja. Jedes Tier, das ein Gehirn
besitzt, kann bewusstlos werden. Das ist für ein Lebewesen eine Art
Schutzmechanismus, etwas so, als würde eine Sicherung herausspringen: erst
einmal abschalten – später und dann unter hoffentlich besseren Umständen
weitermachen.
Vita
- seit 1962 da
- daheim am Niederrhein
- Diplombiologin - Zoologie / Human- & Zytogenetik
- verheiratet / 2 erwachsene Kinder
- 10 Jahre tätig in der Zoopädagogik im Krefelder Zoo (von 2002-2012)
- seit 2000 als freie Autorin aktiv
- 2009 gewann der Roman für Kinder „Der Gurkenvampir“ die Kalbacher Klapperschlange in der Rubrik Bücher für die Klassen 3 und 4. Inzwischen sind mehr als 30 Titel unterschiedlicher Genres veröffentlicht: Romane für große und kleine Menschen, Gedichte, Kurzgeschichten, Hörspiele, Theaterstücke, Musicals, Liedertexte.
- verheiratet seit 1989
- zwei erwachsene Kinder - eine Tochter / ein Sohn
- Pferde gehören fest in mein Leben.
- Inzwischen sind von mir mehr als 30 Bücher publiziert und über 80.000 Exemplare verkauft worden.
- bei Neobooks (Ebooks)
- bei Lehrermarktplatz.de
- bei Wikipedia
- bei NRW Literatur im Netz
- auf der Amazon-Autorenseite
- bei fabelhafte-Bücher.de
Homepage:
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