Rechtschreibung und
Verben nach dem Wortstamm üben
Verwirrt schaute Elias auf sein Diktat. Rot übersät! Seine
Lehrerin fand doch wieder Fehler. Dabei hat er alle Buchstaben, die er gehört
hatte, aufgeschrieben. Wenn es da nicht das stumme h gebe, könnte doch mal
einen Mucks von sich geben dieses blöde h, oder das lange ie, ach, und das
tz, ts klingt doch sowieso alles gleich. Betrübt schaute er aus dem Fenster und
grübelte, wie er diesem Buchstaben-Dschungel nur entkommen soll.
Einführende Worte aus meinem pädagogischen Erfahrungsschatz:
Auf dem Weg zur sicheren Rechtschreibung schauen viele Lernenden
irritiert und suchen einen festen Anker, an dem sie sich halten können. Zum
einen gibt es die Regeln, die sie abrufen können, zum anderen die Lernwörter,
wobei der Blick auf den Wortstamm und der Wortfamilie Abhilfe schaffen kann. Die Rechtschreibung mit der Wortfamilie spielend leicht zu
erkunden, fordert eine visuell bewährte Hilfestellung. In meinen
Aufgabenblättern wird anhand von Bäumen oder Schmetterlingen die Thematik
ergründet. Im Baumstamm befindet sich der Wortstamm, links außen die Vorsilben
und rechts die Endungen. Darin werden verschiedene Schwerpunkte angesprochen:
das lange ie, das stumme h, die ks- und die s-Laute, doppelten Konsonanten
sowie k, ck, z, tz, ts. In dieser Übungsreihe zeige ich auf, wie man mit dem
Wortstamm Lernwörter oder auch die Rechtschreibregeln festigen kann. Das gibt
Raum für Wortspiele und spielend lernt es sich ohnehin leichter.
Und so verhält es sich auch mit den Verben. Wir unterscheiden
die regelmäßigen (auch: schwach) und unregelmäßigen (auch: stark) Wortstämme.
Zu Beginn werden die Fachbegriffe geprägt, wobei all meine Schüler an ihre
Grenzen stießen und wir gemeinsam eines Tages die folgende Eselsbrücke bauten:
„Schwache bleiben, starke verändern sich.“ Das wurde zu einem Leitspruch, der
zweideutig erkundet wurde. Nur so konnten sich meine Mädchen und Jungen die
Zuordnungen „regelmäßig – schwach“ sowie „unregelmäßig – stark“ im
Langzeitgedächtnis speichern. Sie schufen sich Bilder, und das prägte.
Die Verben nun mit dem Wortstamm konjugieren zu lernen,
überdauert schneller im Langzeitgedächtnis, da sich das visuelle Bild auch hier
stets abrufen lässt. Am Wortstamm werden die entsprechenden Endungen angehängt,
und so gestaltete ich auch die Aufgaben. Das Finden des Wortstammes kann
spielerisch mit dem Eintragen der einzelnen Wortteile in einem Baum beginnen.
Es nimmt zwar mehr Lernzeit in Anspruch, bietet jedoch den Lernschwachen einen
klaren Zugang zu dem Thema.
Rätselnd Wörter zu erkunden und nebenbei noch Wissenswertes zum
Koboldmaki und anderes Sachwissen zu erfahren, lieben die Mädchen und Jungen.
In Partner- oder Gruppenarbeit wird gemeinsam eine Wortfamilie erkundet und
anschließend zusammen im Wechsel verglichen.
Um einen spielerischen Zugang zu finden, empfehle ich immer
zusätzlich das „Wortspiel: Wer wird Wortstamm-Profi?“. [Link hierzu: https://www.lernwerkstatt-fuer-deutsch.de/shop/rechtschreibung/#cc-m-product-10452104398 ] Es kann zu Beginn des Unterrichts eingesetzt werden, nimmt
zirka zehn Minuten in Anspruch. Die Schüler suchen nach Zeit so viele Wörter,
wie sie finden können. Anschließend wird kontrolliert und alle richtig
geschriebenen Begriffe ergeben jeweils einen Punkt. Ich lasse während der Kontrolle
immer den Wortstamm unterstreichen.
Link zu „Rechtschreibung und Verben nach dem Wortstamm üben“: https://www.lernwerkstatt-fuer-deutsch.de/shop/rechtschreibung/#cc-m-product-10444295598
Link zum „Wortspiel: Wer wird Wortstamm-Profi?“: https://www.lernwerkstatt-fuer-deutsch.de/shop/rechtschreibung/#cc-m-product-10452104398
Ein Aufgabenbeispiel
Schwache und starke Verben
Merke dir:
Schwache Verben bleiben regelmäßig gleich, aber die starken
lieben die Unregelmäßigkeit und verändern sich.
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Aufgabe:
1) Finde sechs verschiedene Wortfamilien heraus. Notiere auch die
passenden Wortstämme. Nutze zum Unterstreichen des Wortstammes für schwache
Verben die blaue Farbe und für starke Verben die rote.
Meine Schreib- und Lernwerkstatt
Sich hier kurz zu fassen, ist gar nicht so einfach, denn es gibt
ja immer eine Menge zu erzählen. Doch beginnen wir mal mit der Entstehung.
August 2004. Lang ist es her, doch ich erinnere mich noch sehr genau an die
damals verzweifelten Eltern, die auf mich zukamen und von meinem Können
überzeugt waren, ich müsse eine Nachhilfe für ihre Kinder anbieten. Das tat
ich. Mittlerweile tu ich es immer noch für viele andere Mädchen und Jungen. Als pädagogische
Mitarbeiterin gepaart mit journalistischem sowie belletristischem Wissen
vereinte ich die Kenntnisse zu Schulischem, wühlte die Lehrpläne durch,
investierte in Lernmaterialien von anderen und stellte irgendwann fest, das
muss ich selbst in die Hand nehmen. Meine Schüler sollen erst einmal verstehen,
was ein Prädikat ist. Ihnen reichte die Information nicht, dass es Verben
seien, denn die Hilfsverben und Modalverben wurden trotzdem beim Unterstreichen
vergessen. Und so schaffe ich neben dem Nachhilfeunterricht eigene
Lehrmaterialien und verkaufe sie zusätzlich über meine Homepage, damit auch
andere, die nicht zu mir kommen können, von dem Wissen profitieren.
Wer mehr über meine Schreib- und Lernwerkstatt wissen möchte,
sollte meine Homepage besuchen: www.lernwerkstatt-fuer-deutsch.de
Vita
Im September 1971 begann mein Abenteuer: das Leben. Schon früh
spürte ich einen Hang zu Geschichten, meine Liebe zu den Buchstaben. Doch meine
heutige Tätigkeit erreichte ich erst auf Umwegen. So wurde ich nach der Schule
Damenschneiderin, lernte später meinen Mann kennen, bekam zwei prächtige Söhne
und sattelte neben der Kindererziehung beruflich komplett um. Ich ließ mir das
Handwerk zum Schreiben zeigen, besuchte Kurse zur Pädagogischen Mitarbeiterin,
schrieb zwischendurch für eine Regionalzeitung, später für verschiedene
Online-Plattformen, verfasste auch Kurzgeschichten und war ab der Gründung
meiner Schreib- und Lernwerkstatt den Lehrmaterialien komplett verfallen. Und
mal schauen, was das Abenteuer Leben mir noch so bietet.
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