Als der Rabe Oskar an jenem Morgen in einem riesigen Baumarkt zu
eigenem Bewusstsein gelangt, da ahnt er noch nicht, welche Abenteuer ihn
erwarten. Er weiß nicht, dass neue Freunde wie die Spinne Kassandra seinen Weg
kreuzen werden. Und natürlich hat er auch noch keinen blassen Schimmer davon,
dass er schon bald in die Aufklärung eines verzwickten Kriminalfalles
verwickelt sein wird.
Folgt Oskar auf seiner Reise und den Abenteuern, die ihm
bevorstehen!
Der Rabe wird über sich selbst hinauswachsen, eigene Grenzen
überschreiten und dabei erkennen, wie wichtig es ist, gute Freunde neben sich
zu wissen.
Und dass er dies alles erleben darf, das ist nur einem Zufall
sowie einem Wunder der Natur zu verdanken.
Taucht ein in Oskars Leben und lasst euch von ihm in seinen Bann
ziehen.
Erhältlich ist das Buch über alle gängigen Plattformen,
beispielsweise: Amazon, Weltbild und
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- Sofern das Buch mit Widmung gewünscht ist, gerne auch über mich
persönlich unter henrywimmer@yahoo.de
Leseprobe
Kapitel 1 Ein überraschender Umzug
Oskar kniff
die Augen zu.
Naja, wir
wollen ehrlich sein. Zumindest hätte er das getan, wenn seine Augenlider
beweglich gewesen wären. Da sie aber, genau wie sein ganzer Körper nur aus
Metall bestanden und nicht dafür vorgesehen waren, sich öffnen oder schließen
zu können, blieb es bei dem frommen Wunsch.
Das Licht des
neuen Tages stach in seinen Augen.
In dem
Baumarkt, in dem Oskar sein Zuhause fand, flammten die Deckenbeleuchtungen auf.
Durch das Oberlicht schien bereits die Sonne ins Innere. Soweit Oskar das sehen
konnte, versprach es ein wolkenloser Tag zu werden. Er selbst hoffte, nicht zu
sehr von der Sonne verwöhnt zu werden. Denn Verwöhnen traf es in seinem Fall
überhaupt nicht. An manchen Tagen stellten sie ihn in den Außenbereich.
Steckten ihn in einer der bepflanzten Blumenkübel und verloren keinen Gedanken
daran, dass er die pure Sonnenhitze überhaupt nicht vertrug. Im Grunde konnte
er schon froh sein, dass sie ihn bei einsetzendem Regen hereinholten. Denn Rost
hätte seinem Teint schon sehr geschadet.
Auch so liefen
die meisten Menschen achtlos an ihm vorüber. Hielten ihn für ein seelenloses
Stück Metall. Wenn Oskar sich doch nur hätte bemerkbar machen können. Auch er
besaß schließlich Wünsche und Vorstellungen.
Wann es ihn
hierher verschlagen hatte, wusste er nicht zu sagen. Es war ihm, als sei er
eines Tages hier aufgewacht. Ein anderes Leben durfte er bisher nicht
kennenlernen.
Lange Zeit
wusste er noch nicht einmal, um was es sich bei ihm überhaupt handelte.
Wenn er sein
Umfeld betrachtete, soweit sein eingeschränktes Blickfeld dies überhaupt
zuließ, sah er verschiedene Dinge. Je nachdem, wohin sie ihn gerade
verfrachteten. Irgendwie wurde er den Eindruck nicht los, dass er dem Personal
lästig war. Inzwischen wusste er sogar, dass er der einzige seiner Art war. Und
das kam so.
Eines Tages
gab man ihm eine neue Stelle, an der er geduldig darauf warten sollte, dass
irgendjemand irgendwann auf die Idee käme, ihn nach irgendwo mitzunehmen.
Alleine von diesem Irgendwo besaß er nicht die geringste Vorstellung. Sein
Dasein bestand nur aus Sonnenaufgang, aus Sonnenuntergang und aus dem Anblick der
Menschen, die achtlos an ihm vorbeizogen.
An jenem Tag
aber, da Oskar ein Bewusstsein zu seiner eigenen Person entwickeln durfte,
stellte man ihn genau gegenüber einer Reihe von Spiegeln auf, die dort auf
ihren Abtransport warteten. Zuerst fielen sie ihm gar nicht auf. Woher hätte
Oskar überhaupt wissen sollen, dass er selbst es war, der sich auf der anderen
Seite des Ganges zeigte? Er begriff erst, was er sah, als unvermittelt die Hand
eines Kindes nach ihm griff, ihn kurz beobachtete und dann wieder zurückstellte.
Oskar war zuerst enttäuscht, schließlich aber dankbar, dass der Junge ihn
genauso wieder ins Erdreich steckte, wie er ihn herauszog. Denn so zeigte sein
Gesicht immer noch in Richtung der Spiegel.
Verwundert
hatte er das Geschehen betrachtet.
Es angesehen,
als schaue er einem Fremden zu. Als ihm schließlich dämmerte, was sich vor
seinen Augen abspielte, war es bereits fast zu spät. Kurz darauf wurden die
Spiegel unter erheblichem Getöse aufgeladen. Doch bevor der letzte verschwand,
hatte Oskar sich ausgiebig betrachten können.
Als endlich
wieder Ruhe herrschte, dachte er nach.
Gefiel ihm,
was er gesehen hatte?
Nicht, dass
Oskar eitel gewesen war.
Aber er wäre
auch ganz und gar nicht abgeneigt gewesen, sich nochmals in Augenschein zu
nehmen. Im Grunde verstand er nicht, weshalb noch niemand auf ihn aufmerksam
geworden war. In Gedanken rief er das Bild seines eigenen Selbst wieder und
wieder in Erinnerung.
Er war ein
Rabe.
Soviel stand
fest. Auch wenn er noch niemals einen solchen leibhaftig zu Gesicht bekommen
hatte, beschloss er, damit richtig zu liegen.
Punkt!
Sein Körper
besaß eine rostbraune Färbung.
Irgendwie
konnte er sich nicht vorstellen, dass auch lebendige Vögel eine solche Färbung
ihres Gefieders aufwiesen. Aber wen scherte das schon? Er war kein lebendiges
Exemplar und durfte sich deswegen gewisse Eigenheiten sehr wohl erlauben.
Die Flügel
nach hinten seitlich angelegt. Ein stolzer langer Schnabel. In seinen Augen ein
Ausdruck von Klugheit und Schläue. Oskar interpretierte dies so. Sollte ihm
doch jemand das Gegenteil beweisen.
Auf seinem
Kopf saß ein fescher Hut. Ebenfalls aus Metall.
Mochten andere
diesen vielleicht als albern ansehen, ihm gefiel der Hut. Er gab ihm ein
verwegenes und fesches Aussehen. Am liebsten hätte Oskar tief geseufzt, weil er
sein Bild nicht mehr in Realität sehen durfte. Aber selbst dieses Seufzen war
ihm versagt.
Sein Körper
ruhte auf zwei geschickt dargestellten Füßen, die wiederum auf einer Stange
saßen, die nach unten spitz zulief. Unter seinen Füßen gab es eine Art
gewölbtes Dach, gefolgt von einer Schale. Noch wusste er nicht, was seine
eigentliche Aufgabe war. Aber das würde er schon herausfinden.
Oskar war sich
sicher, zu Größerem erschaffen worden zu sein. Nur, dass sich etwas ändern
musste, um das zu beweisen.
<<Diese
dumme Vogeltränke steht immer noch hier. Niemand interessiert sich wirklich
dafür. Ich warte noch bis zum Ende der Woche. Wenn sie bis dahin nicht verkauft
ist, geht sie an den Hersteller zurück. Soll er damit machen, was er will. Mir
steht sie jedenfalls im Weg.>>
Ein Mann
näherte sich, griff nach Oskar und war gerade dabei, ihn an eine andere
geeignete Stelle zu setzen, als er von einer Frauenstimme unterbrochen wurde.
<<Oh,
wie hübsch. Ist der schon verkauft?>>
Oskar, kurz
zuvor noch in Gedanken versunken, aufgrund der neuen Information, dass er eine
Vogeltränke sei, plusterte sein Gefieder auf.
<<Mist>>,
ging es durch seinen Kopf. <<Man hat mir die Instinkte eines normalen
Vogels geschenkt, aber alles was mir bleibt, ist dumm auf meiner Stange zu
hocken.>>
Wie gerne
hätte er seinem inneren Drängen gehorcht und tatsächlich sein Gefieder weit
aufgeplustert. Jetzt aber schalt er sich einen Narren. Viel wichtiger, als
diese unsinnigen Gedanken war es, dem Gespräch zu lauschen.
<<Nein.
Sie können ihn gerne mitnehmen. Er ist der letzte seiner Art. Hat reißenden
Absatz gefunden. Sie können froh sein, dass sie noch einen davon ergattern
konnten.>>
Oskar
verdrehte innerlich die Augen. <<Lügner.>>
Doch
eigentlich war das egal. Hauptsache war, sie würde ihn mitnehmen. Oskar wusste
plötzlich, dass dies genau der Punkt war, auf den er hingelebt hatte. Jetzt
oder nie.
Die junge Frau
wechselte noch einige Worte mit dem Verkäufer. Schließlich griff sie nach dem
metallenen Raben, klemmte ihn sich unter den linken Arm und schlenderte mit ihm
in Richtung der Kasse. In Oskars Brust pochte es, als besäße er selbst ein
Herz, dessen regelmäßigen Schlag er vernahm. Wahrscheinlich war es aber nur der
Herzschlag der Käuferin, der sich auf ihn übertrug. Trotzdem kam Oskar sich in
diesem Augenblick fast ein wenig vor, als sei er tatsächlich ein lebendiges
Wesen.
Als sie kurz
darauf den Baumarkt verließen, betrachtete Oskar seine neue Umwelt. Begierig
sog er jedes Bisschen an Bildern auf, die sich ihm darboten.
War er schon
einmal mit einem dieser lauten Gefährte befördert worden, in dessen hintere
Klappe er jetzt verstaut wurde? Erinnern konnte er sich jedenfalls nicht daran.
Als sich die Klappe über ihm schloss, versank die ganze Welt in Dunkelheit.
Oskar spürte, dass sie das Gelände des Baumarktes verließen.
Begierig
wartete er darauf, was seine neue Welt ihm zu bieten hatte. Darüber schlief er
ein. Mit offenen Augen. So, wie es sich für einen Raben aus Metall gehört.
Autor
Mein Name ist Hans Heinrich Wimmer. Ich schreibe allerdings unter
Henry Wimmer. Dieser Name ist mir über die Jahre hinweg wesentlich vertrauter,
als mein richtiger. Ich zähle 62 Jahre. Bin verheiratet, habe 2 erwachsene
Kinder, 2 Enkelkinder und einen reichlich verrückten Hund. Wir leben in einem
winzigen Ort in der Nähe von Köln.
Ich habe bereits vor vielen Jahren mit dem Schreiben begonnen, und
ich tue das noch immer voller Hingabe. Lange Zeit ist es nur für mich und
einige Familienmitglieder gedacht gewesen. Hauptsächlich Reime, die ich auch
gerne regelmäßig unter www.henrys-reime.de
veröffentliche. Für mich ein besonderes Mittel, nach meinem stressigen
beruflichen Alltag, in der Geschäftsleitung eines mittelständischen
Unternehmens abschalten zu können.
Irgendwann aber habe ich den Schritt gewagt und bin mit meiner
Fantasy Trilogie um den Zwerg Steinwart Wurzelknopf auf einen Verlag
zugegangen. Schweitzerhaus Verlag in Lindlar. Dieser hat mich unter Vertrag
genommen, und wir haben die Trilogie (ca. 1.800 Seiten) in den Jahren 2014 bis
2016 herausgebracht. Die Kritiken meiner Leser sind sehr erfreulich.
Zwischenzeitlich habe ich weitere acht Manuskripte vollständig
geschrieben.
Eines davon ist die Geschichte um den Raben Oskar. Ich habe den
Verlag gewechselt. Das Kinderbuch, welches sich aber auch sehr gut für im
Herzen jung gebliebene Erwachsene eignet, ist vor wenigen Wochen unter dem
Titel „Der Rabe Oskar und das verschwundene Armband“ erschienen. Inzwischen
schreibe ich bereits an der 5. Fortsetzung.
Einmal jährlich veranstalte ich mit meiner Frau eine Lesung im Hof
unseres Fachwerkhauses zugunsten des Kinderhospiz Olpe. Hier ein Link zur
diesjährigen Lesung. Wir freuen uns. Spenden in Höhe von €2.260 in Kürze
übergeben zu können.
http://www.bm-tv.de/index.php/elsdorf/5720-buchvorstellung-mit-henry-wimmer-aus-grouven
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