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Dienstag, 15. Januar 2013

„PETZI, Erlebnisse mit einem Stubentiger“ von Stef Klein





         Klappentext:
Wahre Geschichten aus dem Leben eines wilden und schlauen Stubentigers, der sich einst eine Familie erkor, die ihn über alles liebte und ihm alle Übeltaten verzieh. Kater Petzi verging sich am Osterstrauch, verliebte sich in einen weißen Hasen, verübte auf Oma einen Mordanschlag, brachte der Nachbarin eine Morgengabe, ließ sich um Mitternacht gnädig vom Baume retten und liebte Wohlgerüche über alles. Das sind die Ingredienzien der sechs Erzählungen aus Petzis Leben.
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   Leseprobe:

Alles Gute zum Muttertag!
Zu Beginn des Wonnemonats wälzte sich der Muttertag den Menschen entgegen. Alljährlich um diese Zeit donnerten Werbelawinen in die Postfächer hinein und aus den Medien heraus. Hektik ergriff nicht nur Kindergärten, Schulen, Altersheime, auch Bürgermeister, Pensionistenverbände und Gartenvereine entwickelten Aktivitäten der ganz besonderen Art. Galt es doch die Mütter des ganzen Landes zu ehren, öffentlich, wie in den Familien.
So auch bei Johanna, deren Familie alljährlich pünktlich wie eine Schweizer Uhr um zwölf Uhr mittags eintraf. Der Esstisch war auf seine ganze Länge ausgezogen worden, denn man erwartete neben der Hauptperson Oma auch Opa, die Schwester mit Mann und fünf Kindern, den Sohn und seine Kleinfamilie mitsamt Baby. Letztendlich mussten auch noch der Hausherr und die Gastgeberin Platz finden. Die riesige Damastdecke verstrahlte ihr Weiß im Raum, das frisch polierte Silber glänzte und in der Mitte der Tafel thronte prächtig eine alte Kristallvase mit einem riesigen Blumenstrauß aus frischen Gerbera, Freesien, zarten Rosen und dunklen Iris.
Der Kater war diesmal nicht zugegen, er spürte die Hektik in Küche und Haus, der Staubsauger brummte ihm heute zu lange, sodass er sich irgendwo in einem der Zimmer versteckt haben musste, denn es regnete und da verließ der alte Schnurrkater niemals freiwillig sein trockenes Heim.
Johanna hatte die Türe ins große Zimmer mit der geschmückten Tafel geschlossen und werkte in der Küche weiter, solange bis es klingelte, sich die Familie ankündigte und herein strömte.
Nun riss der Hausherr den großen Türflügel zum Esszimmer auf, um die Familienschar einfluten zu lassen. Plötzlich einsetzendes Gebrüll, Gelächter und Geschrei erreichten Johanna, die noch Sekunden zuvor unter der Küchentüre stand und jetzt verzweifelt nach ihrem Manne Ausschau hielt. Diesen entdeckte sie wild gestikulierend vor dem großen Tisch, wie er verzweifelt versuchte, Kater Petzi von diesem zu jagen. Der saß, nicht sonderlich aufgeregt, ein wenig geduckt unter dem prächtigen Blumengebinde und knabberte hingebungsvoll an Omas Blumenstrauß. Die grünen Blätter der Iris lagen am Damast verstreut, zerbissen und zerrupft wie Hühnerfedern. Eine grüne Spur zog sich über die Tischdecke, dazwischen lagen verstreut enthauptete Freesien, deren Stängel traurig aus dem böhmischen Kristall heraus ragten.
Die Kinder jubelten, Opa lachte aus vollem Halse, nur Oma schaute etwas betreten, denn auf die Muttertagsblumen legte sie stets allergrößten Wert.
(...)

Lesterstimmen:

"(...) Sechs amüsante Katzengeschichten die sich ausgezeichnet zum abendlichen Vorlesen eignen, dabei aber auch durchaus zum Selber lesen und schmunzeln verführen."



"(...) Diese Geschichten sind so besonders liebevoll erzählt, dass es eine Freude ist, sie zu lesen.(...)"

"Herzerfrischend und sehr zum Schmunzeln sind die Erlebnisse dieses besonderen Stubentigers! (...)"

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