Schnüffle wie ein Hund und denke wie
ein Mensch! Begleite den neunjährigen Henry und seine Hündin Saro einen ganzen
Sommer lang. Sei bei ihren spannenden Ausflügen dabei und erlebe, wie wahre
Freunde selbst in den gefährlichsten Momenten zueinander halten. Folge Henry
und Saro – Auf der Spur des Abenteuers!
Eine lustige, abenteuerliche und
emotionale Geschichte für Kinder ab 7 Jahren, über die Freundschaft zwischen
Mensch und Tier. Die Erzählung bietet durch altersgerechten Sprachgebrauch und
spannende Elemente selbst lesefaulen Kindern Anreiz, bis ganz zum Schluss zu
lesen. Durch den Perspektivenwechsel der erzählenden Hauptfiguren erleben die
Leser die Abenteuer von Henry und Saro haut- bzw. fellnah mit.
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe zu „Auf der Spur des Abenteuers – mit Henry und
Saro“
Zu
zweit
„Papa
hat gesagt, für den Anfang sollst du nur bis zur kleinen Brücke gehen. Spiel
danach noch ein bisschen mit Saro auf der Wiese, das ist auch okay!“, rief
meine Mutter laut und deutlich vom Balkon auf die Straße herunter. Herrje, war
mir das peinlich, ich war schließlich nicht mehr sechs. Ich rollte mit den
Augen und hoffte, dass sie es von dort oben sah, obwohl sie ihre Brille gerade
nicht trug. „Ja, Mama“, antwortete ich. Schnell drehten Saro und ich ihr den
Rücken zu und marschierten los. Ich schaute zu Saro hinab, die Hündin trottete
glücklich neben mir her. Es war, obwohl es schon nach fünf Uhr war, immer noch
ziemlich warm, und ihre Zunge hing lang aus dem Maul. Bis zur ersten Brücke
durften wir nur gehen. Das war wirklich nicht besonders weit. Ich schaute die
Straße entlang, die ich mit meinen Eltern und Saro zusammen bestimmt schon
hunderte Male gegangen war. Von den meisten Nachbarn in der Straße kannte ich
die Vor- und Nachnamen. Freundlich grüßte ich meine Nachbarin, die gerade in
ihrem Garten Rosen schnitt. „Hallo Frau Brönner!“, rief ich ihr zu, und sie
winkte lächelnd zurück. Saro wirkte bisher nicht so, als ob sie meine Eltern
auf dem Spaziergang vermissen würde. Glücklich hechelnd schaute sie mich an.
Die Hündin war nun schon so groß, dass sie mir bis zum Oberschenkel reichte.
Ich war erleichtert, dass sie nicht zu stark an ihrer grünen Leine zog.
Wir
ließen das Ende der Straße bald hinter uns und durchquerten eine kleine
Unterführung, in der es gespenstisch hallte. Bei jedem Schritt hatte man das
Gefühl, ein unsichtbarer Verfolger sei einem auf der Spur. Es war immer
ungemütlich dunkel hier. Es standen viele komische Sprüche an den Wänden, und
ich hatte schnell aufgehört, sie zu lesen, als ich es endlich konnte. Saro zog
an ihrer Leine und beeilte sich, durch die Unterführung zu kommen. Ich hatte
nichts dagegen einzuwenden, und wir joggten gemeinsam los. Schließlich wollte
ich nicht wie ein kleines Baby einfach losrennen.
Die
Brücke, zu der wir wollten, lag nur einen Katzensprung entfernt von hier. Das
hier war mein erster Ausflug ganz allein, mit meiner besten Hunde-Freundin Saro
– darauf hatte ich schon sehr lange gewartet. Uns beiden würde die nächsten
drei Wochen, auch ohne Paul, ganz bestimmt nicht langweilig werden.
An
der großen Wiese neben der Brücke angekommen, traute ich mich zunächst nicht,
Saro von der Leine zu lassen. Ich war schon dabei gewesen, als der Jagdtrieb
die Hündin gepackt hatte. Sie war einem Reh quer durch den halben Wald gefolgt.
Papa konnte sie nur mit großer Mühe wiederfinden und zurückbringen. Deshalb
rannten Saro und ich erst einmal gemeinsam durch das kniehohe Gras, ihre Leine
hielt ich locker in der Hand. Dabei scheuchten wir Grashüpfer, Fliegen und
Bienen auf. Es fuhren zum Glück keine Autos hier, und Rehe oder Eichhörnchen
sah ich auch keine. Damit wir besser toben konnten, ließ ich die Hündin schon
bald von der Leine. Die reifen Schirmchen der Pusteblumen stoben in alle
Himmelsrichtungen davon, als wir Fangen spielten. Wie wild jagten wir uns
gegenseitig über das unbestellte Feld. Irgendwann waren wir beide außer Atem
und setzten uns nebeneinander an den Wegrand. Ich holte mir die Pusteblumen aus
den blonden Locken und klopfte sie von meiner kurzen Hose ab. Danach streichelte
ich Saro ausgiebig. Dabei zupfte ich ihr die letzten Grashalme, die von unserer
Schlacht hängen geblieben waren, aus dem Fell. Ihr feuerrotes Fell war lang und
weich. Nur auf dem Rücken, entlang der Wirbelsäule, verlief ein Haarstreifen,
der sich borstig anfühlte. Dieser Streifen Haar war länger und wuchs in eine
andere Richtung als das restliche Fell. Am liebsten mochte ich an diesem
Haarstreifen, dass er zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter aufgestellt war.
Er sah aus wie eine Frisur, die man Irokesenschnitt nennt. Papa sagt, Saro sei
ein Mischling, und den besonderen Haarstreifen habe sie, weil ihre Mutter zu
einer Hunderasse gehört, die Ridgeback heißt.
Über die Autorin
Noch bevor sie die Bedeutung vieler
Worte verstand, liebte Yani Nara es Geschichten zu lauschen. Am Abend, wünschte
sie sich zum Einschlafen oft ihre Lieblingsgeschichte von der Maus, die Gefühle
und Gerüche sammeln konnte. Am Wochenende, um kurz nach fünf Uhr morgens, wenn
alle noch schliefen, schlich sie sich vor den Fernseher, um Märchen anzuschauen.
Während des Spielens lief im Hintergrund eine Hörbuch-Kassette und an
Geburtstagen wurden Familienmitglieder mit aufwendig inszenierten Aufführungen
im hauseigenen Kasperletheater beglückt. Und obwohl ihre ältere Schwester
standhaft behauptete, Yani könne nicht lesen, begann sie schon bald, alle
Bücher die ihr in die Hände fielen, in Windeseile auszulesen.
Die Autorin wurde 1988 in Deutschland
geboren und studierte an der Universität von Mainz Erziehungswissenschaften und
Philosophie. Während und nach dem Studium arbeitete sie in verschiedenen
pädagogischen Einrichtungen, zumeist als Kummerkasten, Beraterin und
Unterhalterin. Yani Nara verreiste in ihrer Kindheit häufig innerhalb Europas
und nach ihrer Schulzeit dehnten sich ihre Reisen aus, auf weiter entfernte
Ziele. Für die Eindrücke, die sie auf Reisen bekam, die Erfahrungen die sie
während ihrer Arbeit als Sozialpädagogin sammelte, und den allgemeinen Wahnsinn
des Alltags, benötigte Yanis blühende Phantasie bald ein Ventil. Sie begann zu
schreiben, zunächst aber nur für sich selbst und Freunde.
Nach einer längeren Reise entschied
sie sich, ihre Geschichten unter dem Pseudonym Yani Nara zu veröffentlichen und
Autorin zu werden. Schließlich gibt es viele Wege, um Menschen glücklich, und
die Welt noch ein bisschen schöner zu machen.
Frei nach dem Zitat: „Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen
mehr. Der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer,
Geschichtenerzähler und Liebende aller Art“ (Dalai Lama).
Homepage der Autorin: www.livingbooks.net
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