Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 12. November 2013

Ticky begegnet Tieren, Sterngeschichten, Band 2 von Eva Markert


Klappentext:

Auch im zweiten Band fliegt Ticky, der reiselustige junge Stern, mit der Wolke Adala zur Erde – diesmal mit Erlaubnis des Mondes. Dort begegnet er Uhus im Gebirge, einer Flussforelle, Tieren auf einem Bauernhof und vielen fremden Tieren in fernen Ländern. Auf jeder Reise erlebt er spannende Abenteuer.
Eines Tages rettet Ticky ein vorwitziges Mäuschen namens „Maus“ vor einem Uhu und schmuggelt es hinauf zum Sternenhimmel. Klar, dass der strenge Mond davon nichts wissen darf!
 Maus bringt Ticky laufend in Schwierigkeiten und die beiden müssen sich ganz gehörig zusammenraufen. Dennoch hängt Ticky sehr an ihr. Aber hängt sie auch an ihm? Und wird sie für immer bei ihm bleiben?
Erhältlich bei Amazon.

Leseprobe:
„Geschafft“, sagte Ticky. Er setzte die Maus vor sich hin. „Die Uhus kriegen uns nicht mehr. Du kannst jetzt aufhören zu schlottern.“
„Ich ... versuche es ja“, stotterte die Maus, „aber ... aber ... es geht nicht.“
„Nimm das!“ Ticky gab ihr ein paar Krümel Sternstaubzucker, und siehe da – es wirkte Wunder. Die Maus war so beschäftigt mit Essen, dass sie nicht mehr mit den Zähnen klappern konnte.
„Ich bin übrigens Ticky, ein Stern“, stellte Ticky sich vor.
„Und ich bin Maus, eine Maus“, stellte die Maus sich vor.
„Dass du eine Maus bist, habe ich inzwischen mitgekriegt. Aber wie heißt du?“
„Das habe ich doch gerade gesagt. Ich heiße Maus. Alle Mäuse heißen so. Weil sie alle gleich aussehen.“
Das fand Ticky ausgesprochen merkwürdig. „Wir Sterne haben verschiedene Namen.“
„Könnt ihr euch wirklich so viele Namen merken?“, fragte Maus ungläubig.
„Ja, die meisten. Wie möchtest du denn heißen? Such dir einen Namen aus.“
„Maus.“
Na gut, wie du willst“, sagte Ticky, „dann nenne ich dich eben Maus. Aber nur, bis mir was Besseres einfällt.“
„Wohin fahren wir eigentlich?“ Maus sprang auf Tickys Schulter und sah zum Bullauge hinaus.
„Dorthin, wo ich wohne.“
„Und wo ist das?“
„Sag bloß, du weißt nicht, dass Sterne am Himmel stehen.“
„Gibt es dort auch Mäuse?“, wollte Maus wissen.
„Nein, nur Sterne, Wolken, den Mond, die Milchstraße, Sternstaubzucker …“
Maus fuhr zusammen, als plötzlich Adalas grollende Stimme erklang. „Du weißt doch, Ticky, dass Tiere am Himmel verboten sind.“
„Ja, Adala, „aber was soll ich machen? Ich konnte Maus nicht bei den Uhus lassen. Sie hätten sie gefressen. Ich werde sie verstecken und bei meiner nächsten Reise zur Erde wieder zurückbringen.“
„Lass dich nur ja nicht vom Mond erwischen!“
„Ich pass schon auf!“
Maus fing schon wieder an zu zittern. „Frisst ein Mond Mäuse?“, erkundigte sie sich flüsternd.
Adala und Ticky lachten laut auf. „Nein, er mag nur Sternstaubzucker und süße Sternenmilch. Manchmal genehmigt er sich auch ein Sternstaubzuckerschnäpschen“, beruhigten sie Maus.
Die stellte sich auf die Zehenspitzen. „Kann man ihn von hier aus sehen?“
„Das gelbe Auge dort, das ist der Mond!“
Maus stieß einen Schreckensschrei aus. „Der sieht ja fast so aus wie ein Uhu-Auge.“
Wieder lachten Ticky und Adala. „Sei unbesorgt. Er hat weder Federn noch einen Schnabel.“
„Warum hast du, Ticky, dann Angst vor ihm?“
„Hm. Angst vor ihm habe ich nicht“, widersprach er. „Im Grunde ist der Mond lieb und freundlich. Ich habe nur Angst, etwas zu tun, was ihn böse macht.“
Adala räusperte sich auffallend laut und anhaltend.
„Schon gut, schon gut“, gab Ticky zu, „ich tue ab und zu etwas, was den Mond böse machen würde, wenn er es wüsste.“
Adala räusperte sich wieder.
„Ja, ja, ich weiß, er würde schimpfen, wenn er erfahren würde, dass ich eine Maus mitbringe. Aber er braucht es ja nicht zu erfahren.“
„Ich bin vorsichtig“, versprach Maus. „Wenn das Uhu-Auge kommt, renne ich schnell in ein Mauseloch.“
„Bei uns gibt es keine Mauselöcher.“
Maus wandte sich um. Ihre Schnurrbarthaare zitterten. „Und wo soll ich mich dann verstecken?“
„Am besten in meinem Wolkenbett. Da ist es warm, weich und gemütlich. Wir sind übrigens da.“
Er nahm Maus in beide Hände. Sie passte so genau hinein, als ob sie dafür gemacht wäre. Dann rannte er los, um seinen alten Freunden Putolo und Sutarno guten Tag zu sagen. Bevor er bei ihnen ankam, versteckte er Maus unter einer Armzacke.
„Heute habe ich auf einem Berg Uhueltern getroffen, die ihre Jungen fütterten“, erzählte er. „Ich mag Uhus nicht. Sie fressen Mäuse.“
Putolo sah ihn verwundert an. „Warum nimmst du es Uhus übel, dass sie Mäuse fressen?“
„Weil ...“
Maus zwickte ihn warnend in die Armzacke. Gerade noch rechtzeitig! Beinahe hätte Ticky sich verplappert!
„Uhus müssen Mäuse und andere Tiere fressen“, fuhr Sutarno fort. „Sie brauchen das, so wie du Sternstaubzucker und süße Sternenmilch brauchst.“
Sicher hatten sie Recht. Trotzdem konnte er Uhus nicht leiden.
„Guten Morgen! Schlaft gut!“, rief er ihnen zu und sprang zu seinem Wolkenbett hinüber. Er war sehr müde und Maus fielen auch schon die Augen zu.



Dienstag, 13. August 2013

Ticky lernt die Erde kennen, Sterngeschichten, Band 1 von Eva Markert


Klappentext:
Ticky, einem jungen Stern, ist es zu langweilig, jede Nacht am Himmel zu stehen und zu leuchten. Seine Freunde Putolo und Sutarno haben ihm von der geheimnisvollen Erde erzählt, und seitdem wünscht sich Ticky nichts sehnlicher, als dorthin reisen zu können. Da lernt er die brummige Wolke Adala mit dem ausgefransten Rand kennen. Mit ihr zusammen unternimmt er heimliche Reisen zur Erde, wo er inmitten unbekannter Landschaften viel Aufregendes erlebt.
Dabei muss er dem strengen Mond so manches Schnippchen schlagen, damit der ihm nicht auf die Schliche kommt!
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe:
                                                                                                Ticky hat Fragen
„Aufwachen!“ Laut schallte die Stimme des Mondes über den Himmel.
Ticky fuhr hoch. „Wo bin ich?“, murmelte er verschlafen. Es war noch gar nicht so lange her, da wohnte er in der Sternenkinderstube. Dort durfte er die liebe lange Nacht spielen und am Tag schlafen, soviel er wollte.
Ticky rieb sich die Augen. Er war schrecklich müde! Außerdem verspürte er nicht die geringste Lust, die ganze Nacht am Himmel zu leuchten.
„Beeilt euch, es wird schon dunkel!“, donnerte der Mond.
Hastig sprang Ticky aus seinem Wolkenbett, denn so viel hatte er bereits gelernt: Der Mond konnte ziemlich ungemütlich werden, wenn man nicht sofort tat, was er wollte. Die anderen Sterne waren schon auf ihren Plätzen. Eifrig putzten sie ihr Gesicht und ihre fünf Zacken blank.
Kurz darauf verschwand die Sonne unter dem Himmelsrand. Im selben Augenblick blitzten überall Sterne auf. Es waren unendlich viele – doch der Mond kannte jeden einzelnen von ihnen. Nacht für Nacht wanderte er über den Himmel, um aufzupassen, dass sie sich ordentlich benahmen.
Ticky seufzte. Bis zum Morgen musste er nun brav an seinem Platz stehen und scheinen. Wie langweilig! Er ließ seine Zipfelzacke hängen wie immer, wenn er niedergeschlagen war.
Aber irgendwo tief unter ihm gab es etwas anderes als den Himmel. Nachts lag es verborgen in der Dunkelheit, nur in der Morgen- und Abenddämmerung konnte Ticky einen Blick darauf erhaschen. Oft lief er zu seinen Freunden Putolo und Saturno hinüber, und die beiden alten Sterne erklärten ihm, was es da zu sehen gab. Ticky liebte es, wenn sie ihm erzählten von der E..., der E... Na so was! Nun hatte er doch glatt das Wort vergessen!
Der Mond war gerade nicht in der Nähe. Schnell huschte er zu Putolo und Saturno hinüber.
„Ich muss euch was fragen“, rief er statt einer Begrüßung.
„Erst mal guten Abend, Ticky“, sagte Putolo tadelnd und Saturno schaute ihn missbilligend an.
„Guten Abend, Putolo, guten Abend, Saturno“, erwiderte Ticky höflich. „Ich wollte wissen, wie man das nennt, was da unten ist.“
Putolo rutschte unbehaglich auf seinem Sessel hin und her. „Pst! Nicht so laut.“
„Warum soll ich leise sein?“
„Der Mond hat es nicht gern, wenn wir dir von der Erde erzählen.
Ja, genau! Das war es! „Die Erde!“, schrie Ticky. „Das ist das Wort, das ich vergessen hatte.“
„Pst!“, mahnte nun auch Saturno.
„Warum dürft ihr denn nicht mit mir über die Erde reden?“, flüsterte Ticky. „Ihr könnt es ruhig tun. Ich sag’s bestimmt nicht weiter.“
„Der Mond will nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst.“
„Was für dumme Gedanken?“
„Zum Beispiel, die Erde zu besuchen“, wisperte Plutolo ihm ins Ohr.
Was er da sagte, brachte Ticky sofort auf tausend dumme Gedanken. „Ja, geht das denn?“, sprudelte es aus ihm hervor. „Kann man zur Erde reisen? Aber wie komme ich dahin? Springen? Nein, dafür ist der Himmel zu hoch. Jemand muss mich runterbringen. Und darf man überall hin, ans Meer, auf die Berge ...?“
„Ticky! Halt endlich den Mund!“, polterte Putolo los.
Ticky zuckte zusammen. „Warum will der Mond nicht, dass ich zur Erde reise?“, wisperte er. „Ihr könntet doch mitkommen und auf mich aufpassen.“
„Fürs Reisen sind wir zu alt“, seufzte Saturno.
„Ja, leider“, fügte Plutolo hinzu. „Die Erde ist nämlich ein sehr, sehr schöner Ort ...“
„Aber es kann dort auch gefährlich werden“, meinte Saturno.
„Wart ihr mal da?“
„Vor langer, langer Zeit ...“ Die beiden blickten versonnen in die Tiefe, wo die Erde im letzten Licht des Tages noch schwach zu erkennen war.
„Wenn ihr zur Erde reisen durftet, warum ich nicht?“, fing Ticky wieder an.
„Das musst du den Mond fragen.“
Ticky nahm sich fest vor, dies bei der nächsten Gelegenheit zu tun. Bloß ob er sich das wirklich trauen würde, das wusste er noch nicht.
Als der Mond am nächsten Abend vorbeikam, war Ticky bereits fix und fertig. Er stand kerzengerade da und leuchtete aus Leibeskräften.
„So ist es recht, Ticky“, meinte der Mond zufrieden. Offensichtlich hatte er gute Laune. Das musste Ticky ausnutzen. „Bitte warte einen Moment!“, rief er.
Der Mond wandte sich um. Auf einmal schien er dermaßen groß und rund, dass Ticky das Wort im Halse stecken blieb.
„Was willst du?“ Der Mond begann zu flimmern. Daran konnte man erkennen, dass er ungeduldig wurde.
Ticky nahm all seinen Mut zusammen. Mit einer Armzacke deutete er nach unten. „Ich möchte zur Erde reisen.“
Diese Frage machte den Mond böse. Sein Licht wurde mit einem Schlag noch greller. „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“, rumpelte er.
Doch Ticky hatte angefangen, nun machte er auch weiter. „Verrate mir wenigstens, warum du jetzt böse bist.“
„Das geht dich nichts an.“
Ticky schluckte. „Ich finde, das geht mich sehr wohl was an“, krächzte er und wunderte sich über seinen eigenen Mut. „Immerhin bist du ja böse auf mich!“
„Du sollst dich nicht um die Erde kümmern, sondern um das, was am Himmel los ist“, antwortete der Mond ruhig. „Mit anderen Worten: Du sollst nachts leuchten, tagsüber schlafen und Schluss.“ Damit ließ er ihn stehen.
Als Ticky an diesem Morgen ins Bett ging, konnte er nicht schlafen. Er rollte sich auf den Bauch und starrte angestrengt nach unten. „Eines Tages“, dachte er, „werde ich zur Erde reisen. Und wenn der Mond sich auf den Kopf stellt und meine Freunde auf den Rücken fallen.“
Leserstimmen:
"Schöne Geschichte und einfach empfehlenswert!"

"Mit Tickys Sterngeschichten hat Eva Markert ein Buch geschaffen, welches nicht nur meinen Kindern, sondern auch mir sehr gefallen hat. (...)
Ticky ist ein lustiger kleiner Stern, der – gleichzusetzen mit jungen Menschen – gerne auf eigene Faust seine Erfahrungen sammeln möchte anstelle immer nur zu hören, was die „Alten“ ihm erzählen. So sind auch seine vielfältigen Abenteuer für die Kinder oft lehrreich, teils humorvoll und stets spannend. (...)"