Der vorliegende Band enthält 22 Märchen und Geschichten, die im
mythischen Harz spielen. Dabei greift der Autor Motive der Harzer Sagenwelt auf
und adaptiert sie in seinen Texten. Aber auch neue Stoffe lässt er in seine
Werke einfließen
Folgen Sie dem Autor in eine wundersame Welt und lassen Sie sich von den vielfältigen Märchen und Geschichten einfach begeistern!
Eine kleine Auswahl dessen, was Sie erwartet::
- Auf der Suche nach einem Wunderwasser erlebt ein Mann eine besondere Überraschung.
- Ein Wanderer erfährt vom Wind, warum jener auf dem Blocksberg sehr wichtig ist.
- Ein junges Mädchen begegnet der grauenhaften Hexenkatze.
- Ein Jäger erlebt eine große Überraschung, als er auf einen sprechenden Luchs trifft.
- Ein Kräuterweiblein beschwört den Zorn des Himmel, als es durch die hochmütigen Bewohner eines Schlosses abgewiesen wird.
- Ein kleines Mädchen erhält wundersame Hilfe, als es in einem Moor zu versinken droht.
Der Autor wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen des vorliegenden Buches.
Erhältlich bei Amazon, sowie in allen
anderen bekannten Ebookshops
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Eine kleine Auswahl dessen, was Sie erwartet::
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- Ein Wanderer erfährt vom Wind, warum jener auf dem Blocksberg sehr wichtig ist.
- Ein junges Mädchen begegnet der grauenhaften Hexenkatze.
- Ein Jäger erlebt eine große Überraschung, als er auf einen sprechenden Luchs trifft.
- Ein Kräuterweiblein beschwört den Zorn des Himmel, als es durch die hochmütigen Bewohner eines Schlosses abgewiesen wird.
- Ein kleines Mädchen erhält wundersame Hilfe, als es in einem Moor zu versinken droht.
Der Autor wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen des vorliegenden Buches.
Der
König der Luchse
In alter Zeit,
als es noch viele Luchse im Harz gab, da wurden die edlen Tiere häufig gejagt,
um als Trophäen das Herz manch edlem Herren zu erfreuen.
Eines Tages
war dann auch Jäger Bertram im Auftrag seines Herren, einem reichen Grafen,
unterwegs, um einen Luchs für jenen zu erlegen. Das Fell sollte das
Arbeitszimmer des Herrn einen würdigen Glanz verleihen und die Gäste
beeindrucken, wenn man dort wichtige Angelegenheiten besprach.
Nun,
eigentlich war es dem Jäger egal, was mit dem geschossenen Tier passiert. Er
würde davon rein nichts haben. Sein Lohn war karg und auch nicht mit dem
Erlegen eines Luchses konnte er steigen. Da war der Graf sehr eigen.
Eigentlich
verabscheute Jäger Bertram aber die ausufernde Jagd auf die Luchse. Deren
Bestand hatte sich in den vergangenen Jahren deutlich vermindert, was er als
Waidmann nicht gutheißen konnte. Aber es galt, den Befehlen seines Herrn zu
gehorchen. Sonst würde man wohl die längste Zeit dessen Jäger sein und müsste
fortan mit seiner Familie am Hungertuch nagen. Es gab genug weitere Jäger, die
nur zu gerne diese Arbeit ausüben würden.
Wenn der Lohn
auch eher karg war, so lebte Bertram davon noch besser als viele andere im
Lande. Es musste nicht sein, dass seine Familie und er die Nächsten waren, die
zu den Ärmsten der Armen zählen. Die goldenen Zeiten waren längst vorbei und
jeder musste sehen, wie er mit der Situation klar kam.
So machte er
sich mit den düsteren Gedanken um seine Zukunft auf die Pirsch. Das Wetter war
gut und versprach, angenehm zu bleiben. So würde Jäger Bertram zumindest nicht
nass werden und auch nicht schwitzen oder frieren. Es war optimales Jagdwetter.
Selten genug in den Weiten des Harzes!
Natürlich war
dieses Wetter kein Garant, auch wirklich einen Luchs aufzuspüren und zu
erlegen. Aber es machte die Sache ein wenig einfacher.
Er hatte von
einem Wanderer einen Hinweis bekommen, wo er eventuell einen Luchs finden
könnte, aber ob auf diesen Tipp Verlass war, das stand woanders geschrieben.
Ihm war schon so vieles erzählt worden, was sich dann als unsinnig
herausstellte. Darauf konnte man als Jäger nur selten zählen. Das Wild hatte
einen durchaus eigenen Kopf und richtete sich nicht danach, was die Menschen
einander erzählten.
Der Wanderer
mochte ihn gesehen haben, doch das bedeutete nicht, dass sich das Tier noch
immer dort befand.
Eine ganze
Weile war Jäger Bertram mittlerweile im Revier des Grafen unterwegs, doch er
hatte bisher weder einen Luchs selbst noch dessen Spuren auffinden können. Auch
dieses Mal hatte sich der Hinweis als falsch herausgestellt. Er hatte es nicht
anders erwartet.
Er wusste
nicht, ob er fluchen oder sich freuen sollte. Ihm war es eigentlich ganz recht,
denn einen Luchs schoss er nur sehr ungern. Viel zu selten war die Katzenart
mittlerweile aufzufinden. Zudem sahen die Luchse mit ihren Pinselohren einfach
majestätisch aus, waren ein Stück weit die Könige der Harzer Wälder.
Doch genau
dieser Umstand führte auch zu dem Verhängnis, gejagt zu werden, um sich mit dem
Fell zu schmücken. Nicht jeder Herr war eine Majestät, aber trotzdem wollte er
sich wie eine solche führen.
Nach dem
Misserfolg bezüglich des Tipps suchte er nach und nach weitere Stellen ab, auf
denen sich die Tiere aufhalten konnten. Aber auch dort war ihm kein Erfolg
beschert. Es gab einfach viel zu wenige Tiere. Diese hielten sich im Gebirge
gut versteckt.
Als Bertram
fast schon die Jagd für dieses Mal aufgeben wollte, hörte er plötzlich ein
Rascheln, das ihm verdächtig vorkam. War das nicht...
Er sollte sich
nicht täuschen, denn tatsächlich erschien ein großes Tier vor seinen Augen.
Ein Luchs! Der
prachtvollste Luchs, den er je gesehen hatte.
Alles an dem
Tier wirkte majestätisch. Seine Fellzeichnung, die Ohren mit den Pinseln, ja
die ganze Gestalt hatte etwas Erhabenes. Es gab nichts Schöneres!
Er wollte sein
Gewehr zücken, um auf das Tier anzulegen. Doch irgendetwas tief in seinem
Inneren hinderte Jäger Bertram daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Dieses Tier durfte er nicht schießen, auch wenn es genau das Richtige für den
Grafen wäre. Es hatte etwas Besonderes an sich.
Im nächsten
Moment drehte das prachtvolle Tier dem Jäger seinen Kopf zu und schien ihn
direkt anzustarren. Die Augen fixierten Bertram in ihren Blicken. Aber konnte
das wirklich sein?
Der Jäger
fühlte sich unsicher. Diesem Luchs schien etwas Besonderes inne zu wohnen. Sein
erster Gefühl hatte ihn nicht getäuscht.
Da hörte er
auf einmal eine tiefe Stimme, die vom Luchs herzukommen schien. Er schien mit
ihm sprechen zu wollen.
Bertram
schreckte auf. Es kam völlig unerwartet für ihn. Bisher hatte noch nie ein Tier
mit ihm gesprochen. Oder täuschten ihn da seine Ohren? Auch wenn er einfacher
Mann war, so wusste er, dass Tiere nicht sprechen konnten.
Zwar gab es
alte Legenden und Weissagungen, die von sprechenden Tieren redeten, aber es selbst
zu erleben, das war etwas völlig anderes. Das war keine alte Geschichte,
sondern die Wirklichkeit, der er sich nun unerwarteterweise stellen musste.
Die Situation
wurde ihm unheimlich und er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Doch
dann sprach erneut die Stimme. Jäger Bertram konnte sie nun eindeutig dem
majestätischen Luchs zuordnen.
„Du hast wohl
daran getan, nicht auf mich zu schießen“, meinte das Tier. „Ich weiß von der
Leidenschaft eurer Herren, uns zu präsentieren. Zu viele meiner Art mussten
schon ihr Leben lassen. Aber sei dir gesagt: Wenn ich sterbe, dann sterben auch
alle anderen Luchse des Harzes und niemand wird uns jemals mehr hier sehen
können.“
Die Stimme
hielt inne und der Jäger war noch mehr geschockt In was für eine seltsame Geschichte
war er da nur hinein geraten?.
Indirekt
sprach ihm das Tier aus der Seele, denn er mochte es nicht, dass die Luchse so
stark beschossen wurden. Auch wenn er Jäger war und seinem Herrn gehorchen
musste, konnte er das wahllose Töten nicht gutheißen. Es widersprach jeder
Jagdregel und galt oftmals lediglich der puren Lust am Töten und dem Aufstellen
sinnloser Jagdtrophäen.
Als Jäger
musste man auch ein Freund der Natur sein. Mochten die Luchse auch ab und zu
Schaden in den Wildbeständen verursachen, der Mensch verursachte ungleich mehr.
Dessen war er sich in den vergangenen Jahren immer bewusster geworden.
Dann sprach
die Stimme weiter.
„Weiser Jäger,
ich bin der König der Luchse des gesamten Harzgebirges und danke dir für deine
Gnade!“
Das machte den Jäger sprachlos.
Hatte er als Jäger überhaupt Dank verdient, wenngleich er diesen Luchs
auch nicht geschossen hatte? So recht mochte er sich mit diesem Gedanken nicht
anfreunden. Trotzdem war es aus der Sicht des Luchses so.
Die Stimme
verstummte mit diesen Worten und der Luchs entschwand ohne ein weiteres Wort im
Unterholz.
So schnell,
wie er vor dem Jäger aufgetaucht war, hatte er auch wieder das Weite gesucht.
Jäger Bertram rieb sich unterdessen ungläubig die Augen. Hatte er eben
gerade wirklich einen sprechenden Luchs gesehen?
Kaum jemand würde ihm diese Geschichte abnehmen. Ein sprechender Luchs
war schon etwas Außergewöhnliches und in den Gedanken der Menschen nicht
vorgesehen.
Im Moment
würde Jäger Bertram keinen weiteren Luchs mehr finden. Im Prinzip war er sogar
froh darüber. Das Tier, dieser König aller Luchse des Harzes, hatte ihn sehr
beeindruckt.
Der Graf würde
es mit Sicherheit nicht verstehen. Daran hatte Bertram Kaum einen Zweifel. Für
den Grafen zählte die Trophäe und sonst nichts. Da war es egal, ob das Tier
selten war oder nicht. Ganz im Gegenteil. Je seltener die Trophäe war, umso
wertvoller mutete sie im Auge des Betrachters an.
Wenig später
beendete der Jäger dann endgültig seinen Pirschgang. Dem Grafen berichtete er,
keinen Luchs gefunden zu haben. Das stimmte jenen nicht gerade froh, da er sich
fest auf den Erfolg seines Jägers verlassen hatte. Aber er nahm es insgesamt
doch recht gelassen hin und hoffte, dass
dem Jäger in Zukunft mehr Jagdglück bezüglich dieser Sache beschieden war.
Jäger Bertram
schoss nie in seinem Leben einen Luchs. Zu mahnend hatten die Worte des Königs
der Luchse geklungen, zu sehr lag ihm der Fortbestand der Katzenart im Harz am
Herzen.
Doch
irgendwann musste doch ein Waidmann den König der Luchse erlegt und die
Weissagung in Erfüllung gebracht haben.
Die Luchse
verschwanden aus dem Harz und erst in jüngster Zeit wurden wieder welche
gesichtet.
Der Mensch,
der sie bejagt hatte, hat sie zurück in den Harz gebracht. Und wenn man Glück
hat, dann findet man ihre Spuren in den Harzer Wäldern oder bekommt die scheuen
Tiere sogar einmal zu Gesicht. Mag den Tieren das Glück für lange Zeit
beschieden sein.
René Deter
wurde 1974 im mecklenburgischen Städtchen Grevesmühlen geboren und lebt heute
im nördlichen Teil des Biosphärenreservats Schaalsee, ca 20 km von der alten
Hansestadt Lübeck entfernt. Schon früh entdeckte er die Liebe zum Lesen und
Schreiben. Zunächst waren es Gedichte, bald darauf folgten auch Märchen,
Kurzgeschichten und längere Erzählungen und kurze Romane. Diese Liebe hat ihn
bis heute nicht losgelassen. Dabei bewegt er sich in ganz unterschiedlichen
Genres, vorwiegend im fantastischen Bereich. Aber auch die Lyrik gehört zu
seinem Metier.
Inspiration für seine Geschichten und Gedichte findet der Autor u. a. in der Natur seiner Heimat, aber auch im Urlaub oder durch besondere Ereignisse, die ihn bewegt haben.Natürlich gibt ihm das Leben in allen seinen Facetten Stoffe zum Erzählen.
Mehr Infos:
Inspiration für seine Geschichten und Gedichte findet der Autor u. a. in der Natur seiner Heimat, aber auch im Urlaub oder durch besondere Ereignisse, die ihn bewegt haben.Natürlich gibt ihm das Leben in allen seinen Facetten Stoffe zum Erzählen.
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