Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 4. April 2017

Leuchtturm der Abenteuer 05. Der Stein der Riesen von Karim Pieritz



Klappentext
Ein böser Eisdrache friert den magischen Kristall von Himmelblau und alle Erwachsenen der Kristallstadt ein. Jetzt funktioniert die Magie nicht mehr richtig. Die einzige Hoffnung für die Eingefrorenen ist eine "singende Murmel", doch dafür müssen Michael und seine Freunde in den gefährlichen Norden zu den Riesen.
Auf ihrer Reise dorthin begegnet ihnen der Riese Fari. Er ist traurig, weil ein böser Zauberer seine Tochter vergiftet hat, um einen magischen Stein zu stehlen. Das Kind ist schwer krank weggelaufen, um am Nordpol zu sterben, wie es bei den Riesen Tradition ist. Das Bärenmädchen Sali möchte das Kind retten, doch sie müssen auch den bösen Zauberer verfolgen, weil er mit dem gestohlenen Stein den Planeten zerstören will!
Sollen sie das Riesenmädchen für einen höheren Zweck opfern, obwohl sie es retten könnten? Begleite unsere Helden auf ihrer unglaublichen Reise vom Land der tanzenden Berge bis zum Nordpol, wo die Magie Himmelblaus zuhause ist.
Erhältlich bei Amazon, Thalia und Weltbild.

Leseprobe

Das Spielzeugparadies
Es ist Weihnachtszeit und Immergrün liegt unter einer dichten Schneedecke. Gaslaternen tauchen die Stadt in ein warmes Licht und über die schneebedeckten Straßen ziehen Mütter und Väter ihre Kinder auf Schlitten in die festlich geschmückte Innenstadt. Viele Geschäfte laden die Passanten zu einem Schaufensterbummel ein, darunter ist auch das Spielzeugparadies, der Traum jeden Kindes in Immergrün. Am Vormittag des Heiligen Abends ist ein Besuch dort jedoch der Albtraum der Eltern, denn kein Kind will freiwillig wieder gehen. Ein prächtiger Weihnachtsbaum steht am Eingang des großen Ladens und bunt dekorierte Gänge führen zu den Spielsachen für Jungen und Mädchen.
Der 9-jährige Elfenjunge Purzel besucht seit einigen Wochen seinen Freund Michael auf der Erde. Um nicht aufzufallen, versteckt Purzel seine Flügel unter dem dicken Wollpullover, den ihm Michaels Mutter zum Nikolaus geschenkt hat. Wenn er den bunten Leuchtturm darauf anschaut, bekommt er großes Heimweh. Ob ihn seine Eltern nach der langen Zeit noch wiedererkennen? Wie mag es ihnen gehen? Wer weiß, was die böse Bruderschaft vom grünen Mond gerade ausheckt? Diese Fragen quälen ihn und er denkt immer öfter an die Rückkehr in vier Wochen. Wie schön wäre es, wenn er vorher kurz zuhause nachsehen könnte. Um ihn etwas aufzumuntern, hat Michael ihn in das Spielzeugparadies mitgenommen. »Hier ist ein geheimes Zwischenlager eines magischen Wesens, das am Nordpol Geschenke herstellt und diese auf der Erde verteilt«, hat Michael erzählt. Als Purzel gefragt hat, ob das Wesen das alles alleine macht, hat er geantwortet: »Ihm helfen andere Wesen mit spitzen Ohren.« Dann hat er gelacht. Das hat Purzel nicht verstanden - bis jetzt!
Purzel steht vor einem Schlitten, vor den paarweise vier bunte Pferdefiguren gespannt sind. Darin sitzen zwei Figuren: ein dicker Mann in einem roten Bademantel mit einem langen weißen Vollbart und vor ihm auf dem Kutschbock ein kleines Wesen mit spitzen Ohren. Purzel lächelt grimmig. »Ihr werdet was erleben«, sagt er und zieht Jacke und Pullover aus.
*
Der 9-jährige Eduardo ist im Sommer mit seinem Vater in Amerika gewesen. Dort hat er viele Abenteuer erlebt, von denen er gerne seinem Freund Michael erzählt. Beide laufen gemeinsam durch einen Gang des Spielzeugparadieses. Sie stoppen bei einem Roboter aus kleinen Bausteinen, der ihnen bis zum Bauchnabel reicht.
»R2D2 würde in meinem Zimmer cool aussehen«, sagt Michael.
»Solange er nicht mit Atombomben wirft«, sagt Eduardo.
»Wie denn?«, fragt Michael und grinst. »Er hat doch gar keine Arme.
»Die schießt er einfach aus einer Klappe im Bauch«, antwortet Eduardo und lacht.
»Es ist so krass, dass du den Bärenkampfroboter auf dem Mars gesehen hast«, sagt Michael. »Haben die Wissenschaftler wirklich nichts bemerkt?«
»Nee«, antwortet Eduardo. »Aber seit der Atomexplosion regnet es auf dem Mars und das haben sie bemerkt.«
»Echt jetzt?«, staunt Michael.
»Ja, aber das ist geheim«, flüstert Eduardo.
»Was ist geheim?«, fragt eine Jungenstimme hinter ihnen.
Michael dreht sich um und erkennt Tim und Jan. »Die Sache mit dem Leben auf dem Mars«, antwortet er. »Und die Sache mit der magischen Taschenlampe.«
»Und dass Purzel Flügel hat«, sagt Tim und grinst. »Wo ist er überhaupt?«
Die Kinder schauen sich um. »Verschwunden«, sagt Eduardo.
»Oh nein«, stöhnt Michael. »Er kennt sich hier doch nicht aus.«
»Okay«, sagt Tim, »wir suchen ihn. Ihr geht da lang und Jan und ich durchsuchen diesen Gang.«
»Wieso sollen wir da suchen?«, fragt Eduardo. »Da gibt’s doch nur langweiliges Mädchenzeug.«
»Ist schon okay«, sagt Michael. »Wir wollen ja nix kaufen.«
Michael und Eduardo gehen an zahllosen Puppen, Spielküchen und Regalen mit rosafarbenen Kartons vorbei. Eduardo bleibt stehen und starrt ungläubig auf das Preisschild an einem kleinen Palast mit Türmen. »Guck mal, was das Teil kostet«, ruft er.
Michael schaut hin und schüttelt den Kopf. »Da bekommt man ja einen halben Todesstern für.«
»Dann nehme ich lieber den halben Todesstern«, sagt Eduardo.
Sie gehen weiter und halten bei einem Weihnachtsschlitten an, in dem eine Elfen- und eine Weihnachtsmannfigur sitzen.
»Wo kann Purzel nur sein?«, fragt Michael und lehnt sich an den Schlitten.
»Ho ho ho«, sagt eine Stimme.
»Cool«, sagt Eduardo. »Die Figuren haben Lautsprecher.«
»Er muss doch hier irgendwo sein«, sagt Michael. »Lass uns weitersuchen.«
*
Nachdem sie alle Gänge mit Mädchen-Spielzeug abgesucht haben, bleiben sie mit hängenden Köpfen stehen.
»Mist«, schimpft Michael. »Wir gehen jetzt in die Jungs-Abteilung. Vielleicht haben Tim und Jan ihn gefunden.«
Tim und Jan sind leicht zu finden, denn schon von Weitem kann man sie hören.
»Wenn ihr nicht auf meiner Seite steht, dann seid ihr mein Feind!«, schreit Jan und bedroht Tim mit einem leuchtenden Lichtschwert.
»Es ist vorbei Anakin. Ich stehe deutlich über dir«, antwortet Tim und sein Lichtschwert knallt auf Jans.
»Na toll«, schimpft Michael. »Ihr wolltet doch Purzel suchen.«
»Ihr unterschätzt meine Macht«, ruft Jan, ohne auf ihn zu achten.
»Ho ho ho«, dröhnt eine sehr laute Stimme und alle Jungs erstarren.
»Das kam aus dem Gang mit dem Schlitten«, sagt Eduardo und rennt los. Jan und Tim legen ihre Lichtschwerter ins Regal zurück und folgen ihm.
»Natürlich«, ruft Michael und klatscht seine Hand gegen die Stirn, »der Weihnachtself, der hatte ja Flügel! Wie konnte ich das übersehen?« Dann läuft auch er los.
Der Rote Mann
Purzel sitzt im T-Shirt mit sichtbaren Flügeln auf dem Kutschbock eines Weihnachtsschlittens, der von vier bunten Pferden mit putzigen Frisuren gezogen wird. Vorne steht ein Pony mit blauem Fell und hellblauer Mähne neben einem rosafarbenen Pony mit knallroter Mähne. Dahinter erkennt Michael Ponys in den Farben gelb und grün. Im Schlitten sitzt der Weihnachtsmann. Purzel strahlt über beide Spitzohren.
»Das ist ja peinlich«, lacht Tim und klopft sich auf die Schenkel.
Michael schüttelt den Kopf. »Purzel«, ruft er vorwurfsvoll. »Komm da runter. Wenn dich jemand so sieht!«
Doch Purzel bleibt sitzen und grinst. »Ich bin ein Weihnachts-Elf und muss noch viel arbeiten.«
»Das ist ein Mädchen-Weihnachtsschlitten«, erklärt Michael. »In so was setzen Jungs sich nicht.«
»Wieso ist das ein Mädchen-Schlitten?«, fragt Purzel.
»Bunte Ponys mit bunten Frisuren«, sagt Tim. »Deutlicher geht es ja kaum.«
»Also sind bunte Sachen nur für Mädchen?«, fragt Purzel.
»Nein«, antwortet Tim, »nur peinliche Sachen.«
»Aber wann ist denn etwas peinlich?«, fragt Purzel weiter.
»Das ist kompliziert«, antwortet Michael. »Sowas weiß man einfach. Jetzt zieh dir den Pullover wieder an.«
Purzel rührt sich nicht. »Ihr wisst doch, dass man im Winter nicht nach Himmelblau reisen kann, weil man sonst hoch über dem Leuchtturm erscheint und abstürzt?«
»Ja«, antwortet Michael und nickt.
»Sali hat uns zu ihrer Ernennung zur Zauberin eingeladen«, sagt Purzel. »Das geschieht heute bei einer tollen Feier in der Kristallstadt, und wir sind nicht dabei.«
»Das ist ja schade«, sagt Michael.
»Aber wisst ihr was?« Purzel deutet mit den Armen auf den Ponyschlitten. »Hiermit können wir dabei sein.«
»Wie meinst du das?«, fragt Jan.
»Wenn wir den Schlitten mit einer magischen Taschenlampe anleuchten, dann werden die Ponys lebendig«, erklärt Purzel. »Mit etwas Zauberei sorge ich dafür, dass Ponys und Schlitten fliegen können. So können wir alle sicher auf Himmelblau landen.«
»Ich kann auch zaubern, seit uns der Drache Feuersturm mit goldenem Staub eingesprüht hat«, sagt Tim. »Das könnte ich auch machen.«
»Ich auch«, sagt Jan.
Alle Blicke richten sich auf Michael. »Ich übe noch«, sagt er und blickt auf seine Füße.
»Quatsch«, entgegnet Tim, »du traust dich nur nicht.«
»Stimmt nicht«, widerspricht Michael und schüttelt den Kopf.
»Er wird es noch lernen«, verspricht Purzel. »Bei einigen dauert das manchmal etwas länger. Jedenfalls können wir jetzt einen kurzen Besuch auf Himmelblau machen. Wer kommt mit?«
»Ich«, ruft Tim.
»Und ich«, ruft Jan.
»Ich komme auch mit«, sagt Michael. »Aber zum Essen müssen Purzel und ich wieder zuhause sein, also in drei Stunden.«
»Das sind neun Stunden auf Himmelblau«, freut sich Purzel. »Das reicht für eine tolle Party. Habt ihr eine Taschenlampe dabei?«
Michael und Jan wühlen in ihren Rucksäcken. »Eigentlich müsste sie drin sein«, sagt Jan, »aber vielleicht liegt sie auch in meinem Zimmer.«
»Hallo Billy«, sagt Michael und sucht weiter herum. Dann zieht er seine bunte Taschenlampe heraus und hält sie stolz in die Höhe.
»Du hast Billy dabei?«, fragt Purzel.
»Klar«, antwortet Michael, »aber leider ist er immer nur wach, wenn der Mond scheint. Und momentan scheint er nur in der Nacht. Immer wenn ich einschlafen will, wird er munter und redet los. Das nervt vielleicht.«
»Lisa hat einen Hamster«, sagt Tim, »der wird auch mitten in der Nacht munter.«
»Billy ist doch kein Haustier«, sagt Michael. »Er ist eher wie ein Bruder.«
»Flatty ist auch immer nur wach, wenn der Mond scheint«, sagt Jan.
»Dein Flederschwein ist total süß«, sagt Eduardo. »Vielleicht könnt ihr mir eins mitbringen?«
»Kommst du denn nicht mit?«, fragt Jan.
»Leider nicht, meine Eltern fliegen gleich mit mir und meinem Bruder zu meinen Großeltern nach Spanien«, antwortet Eduardo.
»Dann kannst du uns vielleicht mit der Taschenlampe anleuchten?«, fragt Purzel.
»Aber klar doch«, antwortet Eduardo.
Michael reicht ihm seine Lampe und setzt den Rucksack wieder auf.
»Den Weihnachtsmann wollt ihr aber nicht mitnehmen, oder«, fragt Eduardo.
»Nein«, sagt Michael.
»Obwohl«, grübelt Tim. »Würde die Figur dann nicht lebendig werden?«
»Ach du Schreck«, ruft Michael. »Dann gäbe es ja einen zweiten Weihnachtsmann!«
»Das wäre doch super«, freut sich Tim. »Dann bekommen alle Kinder auf der Welt noch ein Extra-Geschenk.«
Alle lachen, nur Purzel ist kreidebleich.
»Was ist los?«, fragt Michael.
»Jetzt verstehe ich es!«, ruft Purzel und seine Ohren zucken.
»Was denn?«, fragt Tim.
»Das Märchen vom Roten Mann«, sagt Purzel. »Das ist eine Gutenachtgeschichte von meinem Opa Eichel.«
»Erzähl mal«, sagt Tim.
»Mein Opa war als Junge sehr oft an einem Ort namens Central Park, wo auch eine magische Eiche steht«, erzählt Purzel.
»Der Central Park ist in New York«, sagt Tim. »Cool, da war ich auch schon mal.«
»Eines Tages erwischte ihn ein Mädchen aus dem Park dabei, wie er gerade aus dem Astloch kletterte und groß wurde«, erzählt Purzel.
»Ach du Schreck«, sagt Michael.
»Ihr Name war Sophie. Sie wurden die besten Freunde und erlebten unglaubliche Abenteuer in New York. Später haben sie geheiratet und mehrere Kinder bekommen, darunter war auch meine Mama Ellie.«
»Deine Großmutter kommt also von der Erde?«, fragt Tim.
»Ja, ich bin zu einem Viertel ein Erdling«, lacht Purzel. »Bei einem Ausflug in die Stadt gingen die beiden in ein Warenhaus. Dort stand jedes Jahr ein Weihnachtsschlitten, so wie dieser hier, nur mit Rentieren anstelle von bunten Ponys. Oma Sophie war aufgefallen, dass Opas Augen immer so glänzten, wenn sie von Weihnachten sprach. Sie wollte ihm eine Überraschung machen und schickte den Schlitten mit ihrer Taschenlampe nach Himmelblau.«
»Also hat sie das gemacht, was wir gerade vorhaben?«, fragt Michael.
»Ja«, sagt Purzel. »Vermutlich bin ich deshalb auch auf diese Idee gekommen.«
»Und was ist mit der Figur und dem Rentierschlitten passiert?«, fragt Eduardo.
Purzel wird rot im Gesicht. »Nun ja«, sagt er, »der Mann wurde lebendig und lebte einige Zeit in der Kristallstadt.«
»Und dann?«, fragt Michael.
Purzel reibt sich seine Ohren, die sich langsam beruhigen. »Er wurde berühmt als der Rote Mann, der Kindern Geschenke bastelt. Die Elfen liebten ihn und eines Tages ...«
»Ja?«, fragt Michael ungeduldig.
»Eines Tages ist er mit ein paar Elfen zurück zur Erde gegangen«, sagt Purzel. »Die Leute sagten, er wollte dort Spielzeuge herstellen und verschenken.«
Alle Kinder starren Purzel mit großen Augen an. Nach einer längeren Pause sagt Michael: »Dann hat dein Großvater den Weihnachtsmann erschaffen?«
»Keine Ahnung«, sagt Purzel. »Es ist nur eine Gutenachtgeschichte und wer weiß, ob sie wahr ist.«
»Dein Opa weiß es«, sagt Tim.
»Und deine Oma«, ergänzt Michael.
»Sie sind in der Kristallstadt bei der Feier dabei«, sagt Purzel. »Dort können wir sie ja fragen. Jetzt helft mir mal bitte, die Figur aus dem Schlitten zu heben. Wir wollen doch keinen zweiten Roten Mann lebendig machen.«
Die Jungs lachen, dann schaut Michael sich nach allen Seiten um. »Die Luft ist rein«, sagt er verschwörerisch und gemeinsam heben sie den Weihnachtsmann herunter. Sie stellen ihn neben der Elfenfigur ab, die Purzel zuvor hinter den Schlitten gestellt hat. Danach klettern Michael, Tim und Jan hinein und setzen sich auf die einzige Bank. Purzel sitzt vor ihnen auf dem Bock und nimmt die Zügel in die Hand.
»Viel Spaß«, sagt Eduardo.
»Du kommst nächstes Mal mit«, sagt Michael.
Eduardo schaltet die Lampe ein und mit einem lauten Knall sind sie unterwegs.

Autorenvita

Karim Pieritz wurde 1971 in Berlin geboren und lebt dort mit seiner Familie. Mit dem Schreiben von Geschichten begann er schon als Fünftklässler. Bis zum Abschluss seines Studiums der Nachrichtentechnik schrieb er zahlreiche Kurzgeschichten, doch im Berufsalltag als IT-Berater fehlte ihm die Zeit für seine Leidenschaft. Als sein Sohn immer wieder neue Gutenachtgeschichten von ihm erzählt bekommen wollte, weckte das seine verloren geglaubte Inspiration. Er schrieb seine fantasievollen Abenteuer auf und erschuf so die Kinderbuch-Reihe »Leuchtturm der Abenteuer« für Leseanfänger. Von 2013 bis 2016 erschienen sechs Kinderbücher, vier Erstlesebücher und ein deutsch-englisches Buch der mittlerweile abgeschlossenen Reihe. 2017 erschien sein erstes Jugendbuch »Die Jagd nach dem geheimnisvollen Rollsiegel«, eine Fortsetzung ist geplant.

Dienstag, 5. Januar 2016

Leuchtturm der Abenteuer: Kampf um Himmelblau von Karim Pieritz



Klappentext Band 6:
Michael, Tim und Jan landen auf dem "grünen Mond", um die Mutter ihrer Bärenfreundin Sali aus einer Drachenhöhle zu retten. Zudem ist Jans eigene Mutter in einer Pyramide gefangen. Aber wie sollen sie mit dem bösen Drachen fertigwerden oder mit dem unheimlichen "Schatten", dem mächtigen Geist des Mondes?
In diesem Abenteuer müssen unsere Helden gegen fiese Raketenschnecken, Drachen, Zauberer, Mumien, Kampfroboter und Zombie-Ritter antreten. Viele offene Fragen werden beantwortet: Wird die Familie von Jan und Lena wieder vereint? Werden die Opfer des Drachen Blitzeis gerettet? Gelingt es den Hütern des Kristalls, den Planeten vor der Zerstörung zu bewahren? Erlebt zusammen mit Michael und seinen Freunden den entscheidenden Kampf um Himmelblau.

Leseprobe:
Seit vielen Jahrtausenden fürchten die Bären, die Bewohner der dunklen Seite von Himmelblau, den grünen Mond. Dort oben leben finstere Kreaturen, die durch das Weltall fliegen können. Das gefährlichste Wesen auf dem Mond ist der »Schatten«. Er ist in einer Pyramide gefangen, doch seine Gefolgsleute von der »Bruderschaft« wollen ihn befreien. Wenn das geschieht, wird er Himmelblau zerstören.
Vor langer Zeit hat der Schatten schon einmal versucht, einen Planeten zu vernichten. Es war der Nachbarplanet Dunkelblau. Eine Frau namens Luise hat sich ihm damals in den Weg gestellt. Der Schatten entführte daraufhin ihre Kinder, doch Luise konnte ihre Liebsten befreien und ihn einsperren. Die Bären vermuten, dass die Frau sehr mächtige Magie genutzt hat, um ihre Kinder vor dem Schatten zu retten. Solche Magie hat ihren Preis und so ist sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Die Bären verehren sie bis heute als ihre Schutzheilige und nennen sie »Frau im Mond«. Ein Gehilfe des Schattens, ein böser Zauberer, sucht schon seit langer Zeit nach den Kindern dieser Frau. Er glaubt, dass er mit ihrer Hilfe seinen Meister aufwecken kann.
Das wollen Michael, Tim und Jan verhindern. Die Jungs sind auf den grünen Mond gekommen, um Jans Mutter Luise und Salis Mutter Gala zu retten. Es ist Nacht und gemeinsam laufen sie durch eine mit Kratern übersäte Landschaft. Der Boden ist hart und mit grünen Mondsteinen bedeckt, in denen sich das Licht der Sterne spiegelt. Die Jungs haben Raumanzüge an, ihre Helme tragen sie unter ihren Armen. Sie folgen dem Robotergeneral Besky. Er reicht den Jungs nur bis zu den Knien.
»Was war nur vorhin mit Sausi los?«, fragt Michael. »Sie sah ganz krank aus.«
»So ein Riesen-Schmetterling ist doch ein magisches Wesen, oder?«, fragt Tim. »Vielleicht konnte Sausi nicht länger an diesem bösen Ort bleiben. Ich kann sie verstehen, ich fühle mich hier auch nicht wohl.«
»Stimmt«, sagt Michael, »aber jetzt hat sie uns hier abgesetzt und ist einfach davongeflogen. Wie sollen wir wieder nachhause kommen?«
»So wie ich«, sagt Besky und sieht die Jungs an. »Wir verschwinden alle zusammen durch das magische Labyrinth der Mondpyramide und gehen nach Himmelblau. Im Vulkanland wecken wir die Roboterarmee auf und gewinnen mit ihr den Krieg gegen die Bruderschaft. Leider hat uns der Schmetterling viel zu weit entfernt von der Pyramide abgesetzt, sodass wir jetzt noch einen langen Weg vor uns haben.«
»Aber was ist mit Salis und meiner Mutter?«, fragt Jan. »Wir können sie nicht zurücklassen!«
»Unser Planet ist wichtiger als das Schicksal Einzelner«, antwortet der General und bleibt stehen. Am Horizont geht der Planet Himmelblau auf und es wird langsam hell. »Oh nein!«, stöhnt er.
»Was ist denn?«, fragt Jan und stellt sich neben ihn. Auch Michael und Tim schauen nach vorne. Michael hält seine Hand vor den Planeten und im Gegenlicht erkennt er etwas. Eine Schleifspur im felsigen Untergrund führt zu einem abgestürzten Raumschiff. Es hat die Form einer Rakete. Zahlreiche Trümmer sind über den Boden verteilt. Das Wrack wirft lange Schatten in ihre Richtung. Für Michael sieht es so aus, als würden schwarze Arme nach ihm greifen. Er macht einen Schritt zurück.
»Ich hatte gehofft, wir würden das hier nicht sehen«, sagt Besky und seine Stimme klingt traurig.
»Was ist das?«, fragt Michael.
»Die geheime Mondmission«, antwortet Besky und dreht sich zu den Jungs. »Vor langer Zeit brachen die Bären ins Weltall auf. Eines Tages startete die erste Mission zum weißen Mond. Allerdings war das eine Lüge. Wir wollten die Bruderschaft austricksen und insgeheim auf dem grünen Mond eine Geheimwaffe zünden. Sie sollte den Mond durch eine gigantische Explosion von Himmelblau wegschleudern.« Besky macht eine Pause und schaut betrübt auf den Boden. »Leider ist die Mission gescheitert.«
»Was ist geschehen?«, fragt Jan.
Besky schaut auf. »Der Start verlief erfolgreich. Das Raumschiff nahm Kurs auf den Mond und alles lief gut. Doch beim Landeanflug auf die Pyramide überquerte das Schiff eine große Ebene. Diese Ebene ist nicht grün wie der restliche Mond, sondern tiefschwarz. Wir nennen sie das Meer des Grauens. Als das Schiff darüber flog, bekam es Probleme. Es wurde regelrecht zerdrückt von Kräften, mit denen niemand gerechnet hatte. Dem Kapitän gelang es mit Mühe, am Rand der Ebene abzustürzen. Wir waren so dumm. Wir hatten tatsächlich geglaubt, dieses Ding«, er zeigt auf den Boden und die Landschaft um sich herum, »wäre ein Mond.«
»Aber was ist es dann?«, fragt Jan. »Vielleicht eine Raumstation?«
»Das ist kein Mond«, sagt Tim und hebt seine Hände, dabei macht er große Augen.
»Alles klar, Obi-Wan«, lacht Michael.
Besky schüttelt den Kopf. »Dieser Mond ist in Wahrheit das, was von einer Sternenexplosion übrig bleibt.«
»Eine Sternenexplosion?«, staunt Michael. »Eine Supernova?«
»Was bleibt denn von einer Sternenexplosion übrig?«, fragt Tim.
»Ein kleiner Stern, der kaum leuchtet und sehr schwer ist«, antwortet Besky.
»Krass«, sagt Jan und schaut sich um. Mittlerweile ist Himmelblau vollständig über dem Horizont aufgegangen und sein Licht taucht die Landschaft in ein helles Blaugrün.
»Manchmal jedoch wird ein Stern so schwer, dass er alles verschlingt, was sich ihm nähert«, erklärt Besky. »Ich fürchte, dieser Mond ist ein Schwarzes Loch.«
»Ach du Schande«, stöhnt Michael.
»Aber wieso können wir hier herumlaufen?«, fragt Jan. »Wir müssten längst tot sein.«
»Vor langer Zeit erreichte das Schwarze Loch den Planeten Dunkelblau. Damals war sein Geist noch nicht mit einem Menschen verbunden«, sagt Besky.
»Du meinst Felix, den Freund von meinem Vater?«, fragt Jan.
»Ja«, antwortet Besky. »Der Vater von Felix war ein sehr mächtiger Zauberer. Nach einer Legende war er es, der mit einem Zauberspruch aus einem Buch das Schwarze Loch in einen Mond verwandelt hat. Das Buch spielt für die Elfen eine wichtige Rolle und man nennt es seitdem das Schwarze Buch.«
»Meinst du das Buch vom Deckengemälde in der Drachenburg?«, fragt Michael.
»Ja«, antwortet Besky. »Der Zauberspruch veränderte das Schwarze Loch so, dass es weniger gefährlich wurde und andere Planeten nicht mehr anzog wie ein Magnet. Leider hat das beim Meer des Grauens nicht funktioniert. Dieses Meer verhält sich immer noch wie ein Schwarzes Loch und ist extrem gefährlich.«
»Dann sollten wir nicht dahin gehen«, sagt Michael.
»Zu spät«, stöhnt Jan. Er steht auf einem Felsblock und schaut in die Ferne. Besky und Michael folgen ihm. Eine tiefschwarze Ebene breitet sich scheinbar endlos nach links und rechts aus. Darüber schwebt eine Pyramide mit einer funkelnden Spitze.
»Was ist das denn?«, fragt Michael. »Fliegt die Pyramide in der Luft?«
»Nein«, antwortet Besky. »Das ist eine Täuschung. Das Licht der Pyramide wird vom Meer des Grauens abgelenkt.«
»Das sieht wie eine Fata Morgana aus«, sagt Jan.
»Wie kommen wir auf die andere Seite?«, fragt Michael.
»Gar nicht«, sagt Besky, »wir haben versagt. In zwei Stunden geht Himmelblau unter und in weiteren zwei Stunden geht Himmelblau wieder auf. Dann wird die Pyramide den Planeten in Stücke reißen.«
»Ohne den Stein der Riesen?«, fragt Michael. »Wie soll das gehen?«
»Glaubt ihr wirklich, dass dieses kleine Bärenmädchen und ihr geflügelter Freund die Bruderschaft aufhalten können?«, fragt Besky. »Wir müssen realistisch sein.«
»Sali wird das schon schaffen«, sagt Jan, »die ist cool.«
»Genau«, sagt Michael, »wie Purzel.«
»Nein«, entgegnet Jan, »Purzel ist nett, Sali ist cool.«
»Quatsch«, schimpft Michael, »Sali ist nett und Purzel cool.«
»Kinder«, sagt Besky, »selbst wenn das Bärenmädchen Erfolg hat ...«
»Das Bärenmädchen und Purzel«, ergänzt Michael.
»Wie auch immer«, stöhnt Besky, »wir haben ein ganz anderes Problem. Ein Lebewesen kann auf dem grünen Mond nicht länger als 3 Stunden sein, ohne sich in einen Zombie zu verwandeln.«
»Woher weißt du das so genau?«, fragt Jan.
»Die Mondmission«, antwortet Besky und schaut zum Boden. Er dreht sich zum abgestürzten Raumschiff. »Die Besatzung hatte den Absturz überlebt. Die drei Bäronauten brachten die Geheimwaffe mit einem Fahrzeug zur Pyramide und wollten sie dort zur Explosion bringen. Sie wollten sich für ihre Heimat opfern. Doch der Weg war zu weit und nach genau drei Stunden brach der Kontakt ab.«
»Was ist ein Mondzombie?«, fragt Jan.
»Mondzombies sind noch unbesiegbarer als normale Zombies und ihre Kräfte übersteigen jede Vorstellung«, antwortet Besky. »Sie kehrten mit einem magischen Schwert durch das Labyrinth nach Himmelblau zurück. Zusammen mit ihrem Anführer Zata herrschten sie als seine Ritter über die Bärenstadt. Die drei Ritter waren grausam und gnadenlos zur Bevölkerung. Es war eine dunkle Zeit. Mit ihrem Schwert konnten sie eine angreifende Roboterarmee in einen Haufen Schrott verwandeln. Nur König Purzel und sein Schild Reflektor waren ihnen gewachsen. In einer letzten Schlacht gelang es ihm, die drei Mondzombies im Vulkanland zu besiegen. Eine Höhle stürzte über ihnen ein und begrub sie für alle Zeiten. Doch es gibt eine Prophezeiung der Bruderschaft. Es heißt, wenn Zata jemals besiegt werden sollte, dann würden sie aus ihren Gräbern steigen und seine Mission beenden.«
Nach einer langen Pause sagt Michael: »Oje.«
»Wir sind verloren«, seufzt Besky, »und verdammt dazu, die Zerstörung Himmelblaus von hier aus mit anzusehen.«


Vita:
Karim Pieritz lebt mit seiner Familie in Berlin. Als sein Sohn in den letzten Jahren immer wieder neue Abenteuergeschichten von ihm hören wollte, weckte das seine Inspiration. Schon beim ersten Buch war ihm klar gewesen, dass er nicht nur eine einzige Geschichte erfunden hatte. Er hatte ein lebendiges Universum voller Magie vor sich, welches sich ständig weiter entwickelte. Das Ergebnis war die Kinderbuch-Reihe „Leuchtturm der Abenteuer“ für Kinder ab 6 Jahren.

Dienstag, 10. November 2015

Leuchtturm-Abenteuer: Hüter des Kristalls von Karim Pieritz


Klappentext Band 4:
Michael und Tim verschwinden nachts mithilfe ihrer magischen Taschenlampe auf den Planeten Himmelblau. Als die Jungen am Leuchtturm der Abenteuer ankommen, werden sie von einem wild gewordenen Kampfroboter beschossen.
Ihr Elfenfreund Purzel berichtet, dass Piraten seine Mutter im Verlies des Leuchtturms gefangen halten und dass der böse Zauberer Hans den magischen Kristall stehlen will.
Sie entschließen sich, den König der Elfen in der Drachenburg um Hilfe zu bitten. Dort begegnet ihnen der legendäre Drache Feuersturm und sie erfahren viel über die Geschichte von Himmelblau. Der sagenhafte Schild Reflektor war schon einmal die Rettung. Er könnte auch ihnen helfen, aber er birgt für den Träger große Gefahren.
Wird es den Jungs gelingen, den magischen Kristall zu beschützen und Purzels Mutter zu befreien?

Leseprobe:
Auf Himmelblau gibt es viele magische Orte. Am bekanntesten ist der »Leuchtturm der Abenteuer« mit seinem magischen Kristall. Ganz in der Nähe steht die magische Eiche auf einer Wiese. Kaum jemand weiß, dass auch diese Wiese magisch ist. Sie ist nicht nur übersät von vierblättrigen Kleeblättern, es leben auch sehr magische Wesen auf ihr. So gibt es dort zum Beispiel Fleisch fressende Pflanzen, die sich bei Bedarf Beine wachsen lassen, um ihrer Nahrung hinterherzurennen.
Über diese eigentümliche Wiese laufen die Kinder von der Erde meist, ohne sich große Gedanken zu machen. Für Michael ist das heute ganz anders, denn er hängt winzig klein an Purzels rechtem Bein und fliegt knapp über den Grashalmen. Die Wiese kommt ihm wie ein stacheliger Abgrund des Grauens vor.
An Purzels linkem Bein hängt Tim. Während Michael sich mit den Armen festhält und seine Beine über dem Abgrund baumeln, hat Tim ein Bein und einen Arm um Purzels Bein geschlungen. Mit seinem anderen Arm hält er den Schild Reflektor.
Plötzlich schreit Tim: »Es ist Zeit, dem Feind ins Gesicht zu sehen!«, und springt ab. Purzel verliert das Gleichgewicht und fliegt noch einige Sekunden taumelnd weiter. Er ähnelt dabei einer Biene, die zu viel Nektar genascht hat. Dann stürzt er ab.
»Aaah!«, schreit Michael, als er mit voller Wucht auf den feuchten und weichen Boden zwischen den Grashalmen fällt. Gleich neben ihm landet Purzel.
»Bei den Piran-Hasen, was sollte das denn?«, schimpft Purzel und seine Ohren werden knallrot. Er steht auf und klopft sich den Staub von den Sachen.
»Das würde ich auch gerne wissen«, sagt Michael und steht ebenfalls auf. Er reicht Purzel bis zu den Knien und schaut zu ihm steil nach oben, die Grashalme überragen sie beide. »Was machen wir jetzt?«
»Ich weiß nicht«, antwortet Purzel. Er sieht Michael an und wird blass.
»Was ist?«, fragt Michael.
»Dreh dich nicht um«, flüstert Purzel.
»Wieso?« Er dreht sich um und erstarrt. »Gnn«, grunzt er noch, aber beim Anblick der riesigen Spinne vor ihm versagt seine Stimme.
Das Monster ist für ihn so groß wie das Haus, in dem er wohnt. Ein Haus, mit vielen haarigen Beinen und einem Maul mit beweglichen Zangen und Klauen. Ein Haus mit seltsam glitzernden Augen, die immer näher kommen. Die Spinne bewegt einige ihrer Beine gleichzeitig und sie treffen so hart auf dem Boden auf, dass er wackelt. Michael fällt auf den Rücken. Da steht das Monster schon über ihm und hält ihm sein Hinterteil entgegen. Ein Hinterteil mit einem Stachel, der ihn ohne Weiteres der Länge nach durchbohren könnte.
»Das war’s«, keucht Michael und schließt die Augen in Erwartung eines letzten großen Schmerzes.


Vita:
Karim Pieritz lebt mit seiner Familie in Berlin. Als sein Sohn in den letzten Jahren immer wieder neue Abenteuergeschichten von ihm hören wollte, weckte das seine Inspiration. Schon beim ersten Buch war ihm klar gewesen, dass er nicht nur eine einzige Geschichte erfunden hatte. Er hatte ein lebendiges Universum voller Magie vor sich, welches sich ständig weiter entwickelte. Das Ergebnis war die Kinderbuch-Reihe „Leuchtturm der Abenteuer“ für Kinder ab 6 Jahren.