Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 22. Mai 2012

Spuk, Musik und Kriminelle von Eva Markert

 
Klappentext:
Eines Tages begegnet Nico auf dem Schulhof einem Jungen, den er noch nie zuvor dort gesehen hat. Er heißt Walter, und es stellt sich heraus, dass er vor ungefähr fünfzig Jahren lebte. Nico freundet sich rasch mit ihm an. Walter kann viele nützliche Dinge, zum Beispiel schweben, durch Türen und Wände gehen und ihm unbemerkt die Lösungen von Matheaufgaben vorsagen.
An Mut fehlt es den beiden nicht. Das zeigt sich, als sie zwei Rowdys beschatten, die sie verdächtigen, nachts die Schule verwüstet zu haben. Offenbar planen sie nun, das ganze Gebäude in Brand zu setzen. Mit allen Mitteln versuchen Nico und Walter, dies zu verhindern.
Bleibt auch noch die Frage, wieso nur Nico Walter sehen und hören kann und sonst niemand. Welches geheimnisvolle Band besteht zwischen ihnen? Ist es nur ihre Begeisterung für Musik oder steckt noch mehr dahinter?
„Spuk, Musik und Kriminelle“ ist eine spannende, witzige und zugleich bewegende Geschichte für Kinder ab 6 Jahren. Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe:
Kapitel 1
Kleidung und Klavierspielen
In der ersten großen Pause saß Nico Holten etwas abseits auf der kalten Metallstange des Geländers, das den Schulhof der Kopernikus-Schule vom Parkplatz trennte. Es war ungemütlich kühl und die Luft schien nur aus winzigen Tröpfchen zu bestehen. Er zog den Reißverschluss des Anoraks hoch.
„He!“ Sein Freund Bastian lief an ihm vorbei. „Komm, spiel mit!“
„Nee, ich guck lieber zu.“ Nico machte sich nichts aus Fußball.
Er schaute zur Seite. Jemand hatte sich neben ihn gesetzt. Diesen Jungen hatte er noch nie hier gesehen. Auf den ersten Blick konnte man meinen, er wäre sein Bruder: Er hatte dieselben dunklen Haare, braune Augen und auch ein Grübchen im Kinn.
Aber er war sehr merkwürdig angezogen: Seine braune Kordhose schlotterte, sein dunkelgrüner Pullover, der selbstgestrickt aussah, war ebenfalls viel zu weit. Die Füße des Jungen steckten in dicken, wollenen Strümpfen und halbhohen Schuhen, die vorn ganz abgestoßen waren. Einen Anorak oder eine warme Jacke trug er nicht.
Nico blickte auf seine neuen Turnschuhe. Klasse sahen die aus! Auch seine Jeans waren brandneu. „Das kann doch nicht wahr sein, dass du schon wieder was zum Anziehen brauchst!“, hatte seine Mutter gestöhnt. Nico wuchs nämlich sehr schnell, und deshalb musste sie ihm andauernd neue Sachen kaufen.
Er schielte wieder zu dem Jungen hinüber. Der war sehr blass, er sah beinahe …  Wie könnte man es beschreiben? Nico überlegte. Ja, das war das richtige Wort: Er sah beinahe durchsichtig aus. Ob er krank war?
„Ist dir nicht kalt?“, fragte er.
Der fremde Junge schüttelte den Kopf. Nico fiel noch etwas Seltsames auf. Obwohl die Luft feucht war, sahen die Haare des Jungen und seine Kleidung trocken aus.
„Bist du neu hier?“, fragte er weiter.
Wieder schüttelte der Junge den Kopf.
„Kannst du eigentlich sprechen?“, wollte Nico gerade hinzufügen. Da sagte der andere: „Ich bin schon lange hier.“
„Und wie kommt es, dass ich dich noch nie gesehen habe?“
Der Junge zuckte die Achseln und sprang vom Geländer.
Nico tat es ihm nach. Sie waren beide ungefähr gleich groß. „Warte!“, rief er. „Lauf nicht weg! Wie heißt du?“
„Walter.“
„Und in welcher Klasse bist du?“
„In der 6 b.“
„Ich bin in der 5 a.“
Irgendwie machte dieser Walter Nico neugierig. „Was ist dein Lieblingsfach?“, erkundigte er sich.
„Rechnen.“
„Du meinst Mathe.“
„Ich meine Rechnen“, wiederholte Walter. „Und deins?“
„Musik.“
„Singen mochte ich auch. Und Klavierspielen.“
„Oooh“, sagte Nico sehnsüchtig. „Du kannst Klavier spielen?“
„Hm.“
„Hast du es gut! Ich hätte so gern Klavierstunden.“
„Und warum hast du keine?“
„Es ist zu teuer.“
„Mein Vater hatte ein Klavier“, erzählte der Junge. „Darauf durften mein Bruder und ich spielen. Mein Bruder hatte keine große Lust. Aber ich! Ich habe jeden Tag geübt.“
„Du sagst, du hast geübt. Hast du aufgehört mit dem Klavierspielen?“
Walter nickte.
„Ich würde nie aufhören“, sagte Nico im Brustton der Überzeugung. „Mein Opa hat übrigens auch ein Klavier“, erzählte er weiter. „Aber darauf kann ich nicht üben. Meine Großeltern wohnen zu weit weg.“
Es klingelte.
„Ich muss los zur Turnhalle“, rief Nico. „Treffen wir uns in der nächsten Pause wieder?“
„Vielleicht.“
Von hinten kam Lukas angerannt. Für einen Augenblick schien es, als würde er Walter anrempeln. Aber der verzog keine Miene und auch Lukas tat so, als wäre nichts gewesen.
„Beeil dich, Nico“, rief er. „Sonst wird der Sommerfeld wieder sauer.“
„Ich komme.“ Er wandte sich zu Walter um. „Der Sommerfeld kann es nicht leiden, wenn man …“ Das Wort blieb ihm im Halse stecken, denn der Junge war verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt!
„Was wolltest du sagen? Wenn man ...?“ Verwirrt schaute Lukas ihn an.
„Wenn man was?“ Nico war genauso verwirrt. Dann fiel bei ihm der Groschen. „Wenn man zu spät kommt“, beendete er den Satz.(...)

Dienstag, 10. April 2012

Das Geheimnis der Lukaskinder von Eva Markert



Klappentext:

Die dreizehnjährige Mona Lukas und ihr kleiner Bruder Julian wohnen nach dem Tod der Eltern zusammen mit ihrer ältesten Schwester Alena in einem Haus. Die Lukaskinder haben ungewöhnliche Fähigkeiten: Mona kann Dinge bewegen, ohne sie zu berühren, und Julian kann zehn Minuten in die Zukunft schauen. Niemand darf davon erfahren, vor allem nicht Frau Mullhaupt vom Jugendamt. Denn nur solange sie überzeugt ist, dass bei den Lukaskindern alles glatt läuft, erlaubt sie ihnen, weiter allein zu leben. Doch leider ist es für die Geschwister gar nicht so einfach, ihr Geheimnis vor aller Welt zu verbergen ...

"Das Geheimnis der Lukaskinder" ist ein Roman für Kinder ab 6 und bei Amazon erhältlich.


Das Geheimnis der Lukaskinder
von
Eva Markert
1. Mona hat schlechte Laune
Urplötzlich stand Alena hinter ihr.
Mona Lukas fuhr zusammen. „Wo kommst du denn auf einmal her?“
Ihre ältere Schwester lachte. „Falls du es vergessen haben solltest: Ich wohne hier.“
„Sehr witzig! Warum musst du dich dauernd so anschleichen?“
„Ich schleiche mich doch gar nicht an!“
„Tust du wohl! Immer kommst du rein, ohne dass man dich hört.“
„Ich wollte bloß gucken, ob das Frühstück schon fertig ist“, erklärte Alena.
„Aha! Du willst mich also kontrollieren! Aber wie du siehst, habe ich nicht vergessen, dass ich heute dran bin mit Frühstückmachen.“
„Quatsch!“ Alena setzte sich an den großen Küchentisch. „Dass du immer gleich so ausflippen musst!“ Sie sah sich um. „Haben wir keinen Orangensaft?“
„Doch! Aber der steht noch im Kühlschrank. Ich kann nicht alles auf einmal tun!“
Mona guckte den Kühlschrank an und dachte die Tür auf. Die Flasche mit dem Orangensaft schoss heraus wie eine Rakete und geradewegs auf Alena zu. Aber irgendwie hatte Mona nicht richtig gezielt, denn die Flasche knallte auf die Fliesen.
Scherben lagen auf dem Boden in einer großen Lache aus Orangensaft. „Sauerei!“, knurrte Mona.
Alena sagte nichts, sondern sah sie nur vorwurfsvoll an.
Während Mona schimpfend nach ihrem Kakao griff, flogen die Scherben im hohen Bogen in den Mülleimer.
„Du meine Güte!“ Alenas Stimme klang genervt. „Hör doch auf mit dem Gezeter!“
„Ich zetere nicht!“, zeterte Mona.
Wasser rauschte in einen Eimer. Mona trank ihren Kakao und sah zu, wie der patschnasse Scheuerlappen wie wild über den Boden fuhr.
„Du weißt, du solltest das mit den Händen machen“, mahnte Alena.
Mona tat, als hätte sie nichts gehört. Der Eimer schaukelte durch die Luft zum Spülbecken und schüttete sich aus. Dann sauste er zusammen mit dem Aufnehmer in den Schrank zurück. Es rumste, und die Schranktüren flogen zu.
Alena seufzte. Sie stand auf und trat ans Fenster. „Endlich scheint mal die Sonne! Das wurde aber auch Zeit. Ich habe das Gefühl, dass der Winter dieses Jahr besonders lang gedauert hat.“
Mona stellte sich neben sie. „Ich habe Schneeglöckchen am Gartenzaun gesehen. Und die Krokusse in der Wiese kommen auch schon durch.“
Gemeinsam beobachteten sie eine Amsel, die nickend durch das Gras im Vorgarten stolzierte.
„Wie ich diesen Vogel beneide“, meinte Mona. „Er muss nicht in die Schule wie ich! Und fliegen könnte ich auch gern.“
„Ich fände es langweilig, eine Amsel zu sein. Und dann müsste ich auch Würmer essen. Iiiih!“ Alena schüttelte sich.
„Du ahnst ja gar nicht, was ich alles tun würde, wenn ich dafür nicht in die Schule müsste.“
„Wo du gerade von Schule sprichst …“ Alena schaute auf die Uhr. „Oh je, schon so spät! Und Julian ist noch nicht aufgestanden.“
„Das ist nicht fair“, beschwerte sich Mona. „Ihm lässt du alles durchgehen, nur mir nicht.“
Alena zwinkerte ihr zu. „Ich kenne da noch jemanden, dem es ziemlich schwerfällt, morgens aus dem Bett zu kommen.“
„Die ganze Zeit meckerst du nur an mir herum“, beschwerte sich Mona. „Das macht mir richtig schlechte Laune.“
Alena lachte. „Ich glaube, die schlechte Laune hattest du schon vorher.“
„Außerdem“, fuhr Mona fort, „wäre Julian heute dran mit Tischabräumen. So steht es jedenfalls auf dem tollen Plan, den du selbst an der Küchenschranktür aufgehängt hast.“
„Sei doch nicht so streng mit unserem kleinen Bruder.“
„Klein?“, fuhr Mona auf. „Er wird bald zehn!“
„Er ist gerade erst neun geworden“, widersprach Alena. „Ich versuche jetzt, ihn aus dem Bett zu kriegen. Fang du schon mal an, den Tisch abzudecken.“
Mona zischte etwas, kniff die Augen zusammen und ließ die Teller wie UFOs zur Spüle segeln. Es schepperte besorgniserregend, als sie sich im Becken aufeinanderstapelten.
Alena grinste. „Wie man leicht sehen und auch hören kann, ist das Abräumen für dich sehr viel weniger Arbeit als für Julian.“
„Was willst du damit sagen? Dass ich demnächst hier alles allein machen soll?“
Alena schlug die Augen zum Himmel. „Ich sage am besten gar nichts mehr.“
2. Julian gibt ein bisschen an
„Ich bin doch noch sooo müde!“
Alena zerrte einen verschlafenen Jungen mit wirren roten Locken hinter sich her.
„Weißt du nicht, dass du heute dran gewesen wärst mit Abräumen?“, fuhr Mona ihn an.
„Tatsächlich?“ Ihr Bruder gähnte, schnappte sich ein Hörnchen und ging damit ans Fenster.
Die Amsel stolzierte noch immer durch das Gras.
„O je! Die Katze kommt“, murmelte er geistesabwesend.
„Was?“ Mona riss erschrocken das Fenster auf und lehnte sich hinaus. „Ich sehe keine Katze.“
„Sie versteckt sich noch“, antwortete Julian. „Gleich kriecht sie unter den Sträuchern hervor.“
„Fängt sie den Vogel?“, fragte Mona bange.
„Da ist sie schon.“ Julian zeigte auf eine schwarze Katze, die unter einem Busch hervorlauerte.
„Wir müssen den Vogel verscheuchen!“ Die beiden Mädchen klatschten in die Hände.
„Keine Panik“, beruhigte Julian seine Schwestern. „Sie kriegt ihn sowieso nicht.“
Munter hüpfte die Amsel auf den Busch zu. Die Katze presste sich flach gegen den Boden und setzte zum Sprung an. Genau in diesem Augenblick flog der Vogel davon.
„Puh! Das war knapp!“ Mona schüttelte ihre Hand aus.
Julian grinste und biss wieder in sein Hörnchen. „Was regt ihr euch so auf?“, nuschelte er mit vollem Mund. „Ich habe euch doch gesagt, dass nichts passiert. Und wie ihr wisst, habe ich immer Recht.“
Mona schnaufte durch die Nase. „Gib bloß nicht so an, nur weil du zehn Minuten in die Zukunft sehen kannst. Und außerdem krümelst du.“
„Na und?“ Wieder grinste Julian. „Du bist heute dran mit Fegen.“ Er zeigte auf den Plan an der Küchenschranktür.
„Müssen wir eigentlich immer tun, was auf diesem dämlichen Blatt steht?“, maulte Mona. „Was macht das schon, wenn mal ein paar Krümel auf dem Boden herumliegen?“
„Finde ich auch.“
Alena runzelte die Stirn. „Ihr wisst doch, dass bei uns immer alles tipptopp sein muss. Wenn Frau Mullhaupt …“
„Diese Mullhaupt kann mich mal“, knurrte Mona.
„Mich auch!“ Trotzdem bückte sich Julian und las die größten Krümel auf.
„Lieber Himmel!“, rief Alena. „Schon halb acht! Jetzt aber schnell!“
„Nur keine Panik!“ Julian nahm sich in aller Seelenruhe noch ein Hörnchen und biss hinein. „Wir schaffen es dicke. Der Bus hat nämlich Verspätung.“
„Macht euch trotzdem auf den Weg“, sagte Alena. „Sicher ist sicher. Und denkt immer dran: Benehmt euch. Und seid vorsichtig! Passt auf, dass niemand hinter euer Geheimnis kommt!“
Mona warf ihrem Bruder einen Blick zu.
Der nickte heftig und flüsterte ihr ins Ohr: „Das denke ich auch: Jeden Morgen dieselbe Leier.“

Leserstimmen:
"Gutes Kinderbuch
(...)
Ich fand die Idee des Buches sehr gut und wollte es deshalb lesen. Für mich (23 Jahre alt) war die Sprache fast etwas zu einfach, weshalb das Buch auch sehr schnell ausgelesen war. Dennoch hat es mich sehr gut unterhalten und ich denke für die Zielgruppe (ich würde sie zwischen 8 und 12 Jahren schätzen)ist es ein sehr gutes, recht einfach zu lesendes Buch. Neben den besonderen Fähigkeiten der Lukaskinder geht es auch um Alltagsprobleme mit "bösen" Lehrern, dem Finden von Freunden und unausstehlichen Nachbarn, weshalb Kinder sich sicher auch gut mit den Hauptpersonen identifizieren können."

"Auch für Wenigleser geeignet
Das Buch finde ich sehr gut. Es ist spannend und auch für leute die nicht so viel lesen unbedingt runterladen. "