Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
Posts mit dem Label Australien werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Australien werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 22. August 2017

Sid: Ein kleines Känguru sucht im australischen Busch seine Familie von Barbara Rath



Klappentext:
Sid ist ein junges Känguru. Er muss sich mit seinem jüngeren Bruder Pat das enge „Beutelzimmer“ in der Bauchtasche seiner Mutter mühsam teilen. Weil das einfach nicht ohne Streit klappen will, verlässt Sid recht früh erstmals den Beutel und streift selbstständig umher. Dabei entdeckt er zum Beispiel seine Leidenschaft für das gemeinsame „Beutelballspiel“ mit den anderen Jungtieren seiner Herde.
Weil Sid furchtbar neugierig ist, purzelt er schließlich geradezu in ein gewaltiges Abenteuer: Er stürzt einen Hang hinab, als er heimlich eine Schafherde beobachten will, und verletzt sich dabei. Der Schäfer kümmert sich um das kleine Känguru – und will es behalten! Obwohl Sid in Nummer Fünf, einem Lamm, einen wirklichen Freund findet, der ihm das Leben in einer Schafherde zu erklären versucht, bekommt der Kängurujunge bald Heimweh: Sid will zurück zu seiner Mutter. Die Schafe helfen ihm schließlich, dem Schäfer und seinen Hütehunden zu entkommen. Doch nach diesem aufregenden Auftakt beginnt für Sid erst eine ganze Reihe von gewaltigen Herausforderungen: Erstmals ist er völlig auf sich allein gestellt, während er in der weiten Wildnis Australiens versucht, seine Familie wiederzufinden …

Mit dem kleinen Känguru, das Mutters Beutel ein bisschen zu früh und vorwitzig verlässt, können sich Kinder sehr gut identifizieren. Schließlich müssen sie im Verlauf ihres Heranwachsens selbst immer wieder Schwellen überschreiten, Neuland entdecken, Abenteuer bestehen – und Mutters Rockzipfel loslassen. Sid zeigt, wie das geht, und macht Mut, die Welt zu erobern. Deshalb ist dieses Tierabenteuer besonders geeignet für Kinder, die einmal wieder eine Schwelle überschreiten müssen: hinein in den Kindergarten, in die Schule, ein eine neue Gruppe ...

Das Buch eignet sich zum Vorlesen und Lesen für Kinder ab 6.

Im Anhang ist für die ganz Neugierigen unter den jungen Lesern genau erklärt, wo die Geschichte ein Märchen und frei erfunden ist und wo sie von Tatsachen berichtet. Schließlich hat eine Zoologin den Roman verfasst …

Erhältlich bei Amazon als E-Book und Taschenbuch

Leseprobe:

[Was bisher geschah:] … das kleine Känguru Sid wollte sich davor drücken, auf seinen jüngeren Bruder aufpassen zu müssen, ist dabei einen Berg hinabgestürzt und hat sich verletzt. Ein Schäfer kümmert sich um das Tier, verbindet es und bringt es zunächst in einem kleinen Pferch bei einem mutterlosen Lamm namens Nummer Fünf unter. Von dort aus beobachtet Sid, der noch nie zuvor einen Menschen gesehen hat, einigermaßen verwundert, was der Zweibeiner so treibt:

[Textauszug aus Kapitel 6: Der Schlafsack]
Zuletzt erreichte der Schäfer den Lagerplatz. Wieder wunderte sich Sid über dessen seltsame Fortbewegungsweise: Der Mann setzte einen Fuß vor den anderen, wie ein stelzbeiniger Storch, wenn der auf der Suche nach Würmern durch das Gras läuft. Sid fragte sich, ob der komische Vogel womöglich verletzt sei, weil er seine schönen langen Beine nicht einfach zum Hüpfen benutzte. Aufmerksam folgte er dem Schäfer mit den Augen. Sid war sich darüber im Klaren, dass dieses Wesen hier bestimmte, was geschah: Wer Macht über die Hunde hatte, besaß auch Macht über ihn. Wer Zäune aufgestellte, wie Nummer Fünf ihm erklärt hatte, war wie ein Zauberer, der aus grenzenloser Freiheit etwas Neues, viel Kleineres erschuf, wofür Sid einfach die Worte fehlten.

Sid machte riesengroße Augen, als der Schäfer sich plötzlich ein Stück vom Kopf abriss und auf den Tisch vor seinem Wagen warf. Dann schälte er sich auch noch aus einem Teil seines Pelzes und legte ihn neben das Stück vom Kopf.
Sid schüttelte sich: Noch nie hatte er ein Wesen gesehen, das derart blitzschnell seinen Fellwechsel durchführte! Wie überaus erstaunlich!
Nummer Fünf bemerkte, wie das junge Känguru den Schäfer beim Ablegen der Kleidungsstücke mit offenem Mund anstarrte und lachte: “Sieht irre aus, nicht wahr? Aber du musst wissen, der Mensch zieht sich nur aus. Menschen besitzen kein ordentliches Fell, nur ein paar Haare oben auf dem Kopf. Ansonsten haben sie eine ziemlich empfindliche rosa Haut. Deshalb brauchen sie übrigens uns Schafe. Einmal im Jahr nehmen sie uns unsere Wolle weg und machen für sich selbst einen künstlichen Pelz daraus. Kein Wunder, wenn man so nackt ist, oder? Menschen sammeln verschiedene dieser künstlichen Pelze, ziehen sie an und nennen sie dann Kleidung. Unsere Wolle machen sie irgendwie bunt, wenn sie sie in Kleidung verwandeln – vielleicht damit sie sich untereinander an den Farben erkennen können. Ich habe keine Ahnung! Aber ich finde, Menschen sehen alle beinahe gleich aus, auch wenn sie ganz bunt gekleidet herumlaufen.”
“Was hat er denn mit seinem Kopf gemacht?”, wollte Sid immer noch fassungslos wissen. “Das muss doch wehtun, wenn man sich da so viel abreißt!”
“Ach, das war auch nur Kleidung, also ein Stück, das nicht wirklich zu seinem Körper gehört. Sie nennen dieses pilzförmige Ding einen Hut”, erklärte Nummer Fünf belustigt. “Weißt du, obwohl der Schäfer hier alles bestimmt, ist er eigentlich ein richtiges Weichei. Er kann nicht so gut sehen, hören oder riechen wie wir. Er verträgt weniger Sonne, Wind, Kälte, Hitze oder Regen als wir. Er ist langsamer als wir. Und um seinen Kopf zu schützen, setzt er den Pilzhut auf.”
“Wenn er solch ein Weichei ist, wieso hat er dann hier die Macht?”, wunderte sich Sid.

Das Lamm hörte aber schon nicht mehr zu. Er sprang plötzlich wie närrisch am Zaun des Pferches auf und ab. Der Schäfer hatte inzwischen einen merkwürdigen Gegenstand aus seinem Wagen geholt, ging zum Zaun und hielt ihn Nummer Fünf einladend vor das Maul. Das Lamm saugte sich sofort daran fest! Sid erinnerte sich, dass sein neuer Freund behauptet hatte, dass er seine Milch vom Schäfer bekam. Aber ein Euter, das man in die Pfoten nehmen und einfach herumtragen konnte …?
Nach allen Wundern, die Sid heute bereits gesehen hatte, war das das Unfassbarste! Milch gehörte nicht in irgendeine Pfote. Die gehörte zu einer Mutter! Und Mütter waren liebevoll und aufmerksam, warm und weich und …, und …, und …
Sid wollte jetzt endlich, endlich wieder zu seiner Mama! Er fiepte und rief, er sprang, so gut das mit seiner verletzten Pfote ging, am Zaun entlang und suchte seine Mutter. Sid wollte sich nur noch in ihrem Beutel verkriechen, wo er sich ganz sicher und geborgen fühlen durfte und wo er all das Schreckliche, das er heute erlebt hatte, wie einen schlechten Traum vergessen konnte!
“Na, du einarmiger Held”, hörte er den Schäfer plötzlich mit seiner nicht unangenehmen Stimme sagen. “Du suchst deine Mama, was? Du bist eben noch ein bisschen zu klein, um allein herumzulaufen.”
Sid erstarrte. Das wusste er mittlerweile selbst! Was kam jetzt? Was hatte der Zweibeiner, der Macht über die Hunde und die Schafe und über ihn besaß, als Nächstes vor? Wie gebannt saß Sid da, duckte sich, unfähig, sich noch zu rühren. Der Schäfer öffnete ein Loch im Zaun, ging hindurch, schloss es jedoch sofort wieder. Langsam kam er schließlich auf Sid zu. In der Hand hielt er etwas, von dem Sid sich kurz fragte, ob es vielleicht Kleidung sein könnte. Was dann geschah, verstand Sid nicht wirklich. Der Schäfer griff nach ihm. Das fühlte sich fast so an, als würde die Mutter Sid helfen, in ihren Beutel zu klettern, wenn er zu Bett musste. Und dann purzelte Sid tatsächlich in etwas hinein, das sich ganz ähnlich wie der Beutel seiner Mutter anfühlte: geschmeidig und weich und ein bisschen kuschelig und dunkel und vertraut und rundherum – und einfach wunderbar!
Sid hörte noch, wie der Schäfer murmelte: “In dem Sack kannst du bestimmt gut schlafen, mein Kleiner”, dann fielen ihm erschöpft die Augen zu.

[Auszug aus den Bio-Infos, die im Anhang erklären, was in dem Roman erfunden ist, was auf Tatsachen beruht.]

*Ob Kängurus Unfälle erleiden können? Aber sicher. Wenn sie mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind, entwickeln große Känguruarten beispielsweise Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern in der Stunde. (Die schnellsten menschlichen Läufer sind mit etwas über 30 Kilometern in der Stunde unterwegs.) Bei dem Tempo kann immer einmal etwas passieren und ja, Abstürzen in unwegsamem Gelände ist wohl auch möglich. 
 

*Können Kängurus ohnmächtig werden? Ja. Jedes Tier, das ein Gehirn besitzt, kann bewusstlos werden. Das ist für ein Lebewesen eine Art Schutzmechanismus, etwas so, als würde eine Sicherung herausspringen: erst einmal abschalten – später und dann unter hoffentlich besseren Umständen weitermachen.

Vita

  • seit 1962 da
  • daheim am Niederrhein
  • Diplombiologin - Zoologie / Human- & Zytogenetik
  • verheiratet / 2 erwachsene Kinder
  • 10 Jahre tätig in der Zoopädagogik im Krefelder Zoo (von 2002-2012)
  • seit 2000 als freie Autorin aktiv
  • 2009 gewann der Roman für Kinder „Der Gurkenvampir“ die Kalbacher Klapperschlange in der Rubrik Bücher für die Klassen 3 und 4. Inzwischen sind mehr als 30 Titel unterschiedlicher Genres veröffentlicht: Romane für große und kleine Menschen, Gedichte, Kurzgeschichten, Hörspiele, Theaterstücke, Musicals, Liedertexte.
In meinem Leben hat es immer drei große Ziele gegeben: Familie, Pferde und Bücher schreiben. So gesehen ist bisher alles ganz gut gelaufen:
  • verheiratet seit 1989
  • zwei erwachsene Kinder - eine Tochter / ein Sohn
  • Pferde gehören fest in mein Leben.
  • Inzwischen sind von mir mehr als 30 Bücher publiziert und über 80.000 Exemplare verkauft worden.
Wer noch mehr wissen will, sucht bitte hier:
Mein Motto: Ein Leben ist mir nicht genug - wie gut, dass es Geschichten gibt!
Homepage:
Facebook: https://www.facebook.com/people/Barbara-Rath/100012195456881 https://www.facebook.com/barbara.rath.autorin/

Dienstag, 25. Juli 2017

Mit Nepomuck auf Weltreise von Christine Erdiç



Wie funktioniert eigentlich ein Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie langweilig!

Für Kinder ab 5 Jahre
Erhältlich bei Amazon, Karina Verlag, Bücher.de, Weltbild und Thalia




Leseprobe:


Hobbits und Pinguine
Nepomuck kennt die Hobbits aus den Filmen „Der Hobbit” und „Herr der Ringe”. Fasziniert begutachtet er die 44 Hobbithöhlen, die geschickt in ein grünes Auengelände eingepasst und durch Wege miteinander verbunden sind. Es gibt außerdem Mini-Seen, kleine Bäche, eine klappernde Wassermühle, eine steinerne Brücke und liebevoll mit Blumen und Obstbäumen bepflanzte Gärten mit Holzzäunen und Minibriefkästen. Ganz wie im Film. Alle sind begeistert. Der große Eichenbaum vor Bilbos Haus besteht allerdings nur aus Plastik.
„Der ist ja gar nicht echt!“, ruft Nepomuck etwas enttäuscht. Dafür hat man von hier oben aber einen schönen Blick über ganz Hobbingen. Das entschädigt. Ein guter Platz für ein Picknick mit Keksen und Limonade, findet der Kobold.
„Die Hobbits haben auch immer Hunger, genau wie Nepomuck“, lacht Kathy.
„Wo sind denn nun eigentlich die Hobbits?“, erkundigt sich der Koboldjunge, der nur auf ein Stichwort gewartet hat.
„Aber Nepomuck, die Hobbits sind doch nur Filmfiguren“, erklärt der Vater dem fassungslosen Kobold schmunzelnd.
„Ich habe sie doch selbst gesehen, dann muss es sie auch geben!“
Auch die Hobbithöhlen sind nur Attrappen: In ihnen befinden sich keine Räume mit Einrichtung, sondern nur halb ausgebuddelte Erdlöcher, stellen sie fest, als sie erwartungsvoll eine der farbigen runden Holztüren öffnen.
„Sicherlich sind die Hobbits nur einfach weitergezogen – so wie meine Vorfahren damals“, überlegt Nepomuck halblaut. Er bekommt plötzlich feuchte Augen. Zu sehr erinnert ihn Hobbingen an sein Kobolddorf in Norwegen. So lange bin ich nun schon unterwegs!
Ich habe viele schöne Länder gesehen, war in Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Aber nun wird es für mich wohl Zeit, endlich heimzukehren. Der kleine Kobold hat plötzlich starkes Heimweh.
Reka legt tröstend den Arm um ihn. „Ich schenke dir meinen Delfin. Er wird dich sicher wieder nach Hause geleiten“, flüstert sie ihm ins Ohr, und Nepomuck fühlt, wie ihm die Kette um den Hals gelegt wird. Dankbar schaut er das Mädchen an und wischt sich verstohlen eine Träne aus dem linken Auge. Na! Hoffentlich hat sonst keiner etwas gemerkt.
„Damit ihr nicht allzu enttäuscht seid, gehen wir jetzt in den „Green Dragon“, die Kneipe der Hobbits“, schlägt Vater aufmunternd vor. Ob er doch etwas ahnt?
Der „Grüne Drache“ ist ein rustikales Gasthaus im Hobbit-Stil. Die Überraschung ist wirklich gelungen! An den Wänden kann man Bilder, Hüte und Mäntel der Hobbits bewundern.
„Ich wusste doch, dass es sie gibt“, triumphiert der Kobold mit glänzenden Augen.

©by Christine Erdic


Autorenvita:
Christine Erdiç wurde 1961 in Deutschland geboren.
Sie interessierte sich von frühester Kindheit an für Literatur und Malerei und verfasste schon damals oft kleine Geschichten und Gedichte, die sie jedoch nie veröffentlichte.
Nach dem Abitur war sie in unterschiedlichen Bereichen tätig und reiste viel.
Seit 1986 ist sie verheiratet, hat zwei Töchter und lebt seit dem Millenium in der Türkei.
Unter anderem gab sie Sprachtraining an der Universität von Izmir, machte Übersetzungen und verfasste Berichte für die Türkische Allgemeine, eine ehemalige Zeitschrift in deutscher Sprache und gibt heute noch private Deutschstunden

Homepage: http://christineerdic.jimdo.com/


Dienstag, 7. Juli 2015

Australien – Barnabas und Konrad retten die Tierkinder von Codename Kolibri



Leseabenteuer mit Barnabas

Klappentext:
Band 1 einer lustigen und spannenden Kinderbuchreihe für junge Leser, die die Welt entdecken möchten – empfohlen ab 8 Jahren

Bisher führen die Freunde Barnabas und Konrad ein ganz normales Leben wie du und ich. Doch das ändert sich schlagartig, als eines Tages ein geheimnisvoller Brief ins Haus flattert und das Leben der beiden Freunde völlig auf den Kopf stellt. Das Schreiben kommt aus Australien - Absender ist Barnabas’ Onkel Thaddäus Rosenstengel. Er hat sich zum zwölften Geburtstag seines Neffen etwas ganz Besonderes einfallen lassen, und zwar eine Einladung für die Jungs, die anstehenden Ferien auf seiner Farm im australischen Busch zu verbringen. Klar, dass die Freunde dieses verlockende Angebot nicht ausschlagen. Voller Hoffnungen auf ein großes Abenteuer machen sie sich auf die Reise. An der Seite des Aborigine-Jungen Mandu erleben die Stadtkinder aufregende Wochen im Outback, und der Wunsch nach einem atemberaubenden Abenteuer kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz ...
Erhältlich bei Amazon.

Leseprobe:
1. Kapitel
Reisefieber
Ich konnte mein Glück kaum fassen, es war einfach unglaublich.
Mein sehnlichster Wunsch, die große weite Welt zu erkunden, war in Erfüllung gegangen.
Zusammen mit meinem besten Freund Konrad saß ich im Flugzeug … wir waren auf dem Weg nach Australien. Bereits in wenigen Stunden sollten wir dort landen.
Mein Onkel Thaddäus hatte mich eingeladen, die Ferien bei ihm auf der Farm zu verbringen. Es sollte eine Überraschung zu meinem zwölften Geburtstag sein und Konrad durfte selbstverständlich auch mitkommen, wir beide waren eh unzertrennlich.

Verträumt schaute ich dem Spiel der Wolken zu. Es war die erste Reise ohne meine Eltern. Sie hatten einen wichtigen Arbeitsauftrag angenommen und befürchteten schon in den Ferien nicht genug Zeit für mich zu haben. Da war die Einladung von meinem Onkel gerade recht gekommen.

AUSTRALIEN – ein Hauch von Abenteuer lag in der Luft!

Was uns wohl dort erwarten würde? Ich versuchte mir auszumalen, wie viele aufregende Erlebnisse uns wohl in den nächsten Wochen bevorstanden.
 Erst vor zwei Tagen hatten wir von der Reise erfahren. Der Anruf aus Australien hatte meine Familie am späten Abend erreicht und alle in helle Aufregung versetzt. Nachdem meine Eltern Onkel Thaddäus’ Vorschlag nach einigen Bedenken zugestimmt hatten, war ich rüber zu Konrad gelaufen. Der war sofort Feuer und Flamme gewesen und dank meiner Unterstützung hatten wir seine Eltern schnell überzeugen können, dass er mich unbedingt begleiten musste.
 Man kann sich leicht vorstellen, dass wir völlig aus dem Häuschen waren!
Natürlich hatte meine Neugierde mich sofort dazu veranlasst, mehr über das fremde und unbekannte Land herauszufinden.
Also hatte ich beschlossen, anstatt in der Nacht zu schlafen, meine Nase lieber in ein Buch über den geheimnisvollen Kontinent zu stecken. Alles, was mir wichtig erschien, hatte ich versucht, mir zu merken.

  „Barnabas, kommt dein Onkel uns am Flughafen abholen?“ Konrad riss mich aus meinen Gedanken. Herzhaft biss er in einen der Hotdogs, die sich vor ihm auf seinem voll beladenen Teller türmten.
„Klar, hab ich doch schon hundert Mal erzählt. Die Farm liegt weit draußen im Outback, wir müssen erst noch ein paar Stunden durch die Wüste fahren.“
„Outback? Was ist denn das?“, wollte Konrad wissen und runzelte die Stirn.
 „Als Outback bezeichnen die Australier das Hinterland, in dem kaum Menschen wohnen“, protzte ich mit meinem neu erworbenen Wissen. „Es ist sehr trocken dort, der größte Teil besteht aus Wüsten und manchmal regnet es jahrelang nicht.“
„Klingt ja mächtig spannend! Aber gibt es dort nicht jede Menge Schlangen, Skorpione und riesige Spinnen?“, angeekelt verzog Konrad das Gesicht, wobei er das Tablett, das die Stewardess vorbeibrachte, um zwei weitere Hotdogs erleichterte.
„Sicher, in Australien leben die giftigsten Schlangen der Welt.“ Ich war stolz abermals mit meinen Kenntnissen glänzen zu können.
„Zum Donnerknispel, ich glaub’ mein Klingler weckelt! Ich hoffe nicht, dass die ausgerechnet uns über den Weg laufen werden, oder besser gesagt kriechen!“ Konrad schien beeindruckt und stopfte das nächste Brötchen mit Wurst in sich hinein.
Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass mein Freund Konrad immer hungrig war und Hotdogs mit viel Ketchup und gerösteten Zwiebeln über alles liebte?
Was man sonst noch wissen sollte? Er war der beste Kumpel, den man sich vorstellen konnte. Wir beide hingen ständig zusammen und natürlich gab es immer was zu lachen. Konrad war ein richtiger Quatschkopf und er liebte es, beim Quasseln die Buchstaben zu verdrehen, wobei dann die tollsten Wortkreationen entstanden.
Schon damals konnte man mich als etwas ruhiger und ernster beschreiben, aber so ergänzten wir uns ganz gut und kamen prima miteinander aus.
Die nächsten Minuten verbrachten wir schweigend nebeneinander, vertieft in Gedanken an unsere bevorstehenden Abenteuer, während der letzte Hotdog langsam aber sicher seinen Weg in Konrads Magen fand.




Autorenvita:
Die Autorin Marion David, geb. 1959, ist dreifache Mutter und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Aachen. Schon vor vielen Jahren hat sie damit begonnen, Geschichten für  ihre Kinder zu schreiben. Lange lagen die Manuskripte in der Schublade, bis im Jahr 2011 der Entschluss fiel, die Geschichten zu überarbeiten und diese als E-Book zu veröffentlichen. An der Entstehung der Buchreihe „Die Bücher des Barnabas Rosenstengel“ sind auch die beiden mittlerweile erwachsenen Töchter beteiligt, die ihre Mutter mit der Gestaltung der Bücher und den Illustrationen tatkräftig unterstützen. Die abenteuerlichen Tiergeschichten des Teams erscheinen unter dem Pseudonym „Codename Kolibri“. Nach dem großen Erfolg des ersten Bands „Die Reise zu den Weinenden Felsen“ setzte das kleine Familienunternehmen die Serie fort und brachte zeitgleich die Buchreihe „Leseabenteuer mit Barnabas“ für junge Leser auf den Markt.
Mittlerweile ist auch das erste Bilderbuch erschienen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage:
http://www.barnabas-rosenstengel.de/

Dienstag, 18. März 2014

Die Reise zu den Weinenden Felsen von Codename Kolibri


 
Lust auf Abenteuer und fantastische Geschichten?

„Die Reise zu den Weinenden Felsen“ ist der erste Band einer Kinderbuchreihe.

Barnabas, ein alter Forscher, liest seinen Nachbarskindern, den Zwillingen Emily und Noah, aus seinem ersten selbst verfassten Buch vor. Fantastische Abenteuer laden die Kinder ein, mit auf die Reise in ferne Länder zu gehen. Hier erfahren sie, neben einer spannenden Geschichte, sogar noch einiges über Tiere, Pflanzen und Kultur. Ein liebevoll gestalteter (Vor-) Leseroman mit zahlreichen farbigen Bildern.

Im ersten Band entführt Barnabas die Kinder mit seiner Geschichte nach Australien, wo eine Gruppe Kängurus ums Überleben kämpft. Alle Wasserstellen sind ausgetrocknet und Rocky, ein Känguru, macht sich zusammen mit seinem Freund Eukalyptus, einem jungen Koala, auf den Weg, Hilfe bei einem Riesenwaran zu holen. Dieser soll über Zauberkräfte verfügen und lebt bei den Weinenden Felsen. Die Reise dorthin ist weit und gefährlich. Viele Tiere, denen sie begegnen, stehen ihnen hilfreich zur Seite, aber nicht alle meinen es gut mit ihnen. So erleben die beiden eine Menge Abenteuer und geraten von einer brenzligen Situation in die nächste …
Ob es ihnen gelingen wird, ihren Auftrag zu erfüllen?
Erhältlich bei Amazon.

Eine gefährliche Begegnung



ie hatten einige Stunden tief und fest geschlafen, als sie plötzlich durch ein rasselndes und zischendes Geräusch aufgeschreckt wurden.
„Was ist das?“, fragte Eukalyptus. Seine Stimme zitterte. Vor lauter Angst klammerte er sich an Rockys Arm fest.
„Keine Ahnung, ich kann nichts entdecken“, flüsterte Rocky und sah sich um.
„Was meinst du, ob es hier Geister oder Gespenster gibt?“ Eukalyptus wagte sich, das gar nicht vorzustellen.
„Ach, Unsinn! Geister und Gespenster gibt es nur im ...“, die letzten Worte blieben Rocky im Halse stecken, als sie plötzlich ein leises Kichern vernahmen.
Entsetzt sahen sie sich an. Das Kichern wurde lauter und kam näher, doch sie konnten noch immer nichts erspähen.
„Wären wir doch nie von zu Hause fortgegangen! Ich wusste, es würde ein schlimmes Ende mit uns nehmen!“, begann Eukalyptus zu jammern.
„Psst. Sei doch endlich still!“, Rocky hielt dem Koala schnell die Pfote vors Maul.
Dann sahen sie, wie sich etwas an den Steinen entlang schlängelte. Jetzt kroch dieses Wesen langsam auf sie zu.


 „Hilfe, Rocky, das … das ist eine Schlange!“ Eukalyptus hatte sich von Rockys Pfote befreit und stürzte sich in Panik auf seinen Freund, sodass beide hinterrücks zu Boden fielen.
„Hi, hi, hi! Wazzz zzzeid ihr denn für ein komisches Paar?“, lispelte die Schlange und zischte herausfordernd mit ihrer Zunge. „Wazzz macht ihr denn hier in dieser gottverlazzzenen Gegend? Mein Name ist Lady Taipania und wer zzzeid ihr?“
Lady Taipania schaute die Kameraden erwartungsvoll an. „Ihr feinen Leute redet wohl nicht mit jedem?“
Rocky, der als Erster seine Furcht überwand, stotterte: „Doch, doch … du hast uns nur so sehr erschreckt, dass es uns die Sprache verschlagen hat. Mein Name ist Rocky und das ist mein Freund Eukalyptus. Wir sind auf dem Weg zu den Weinenden Felsen.“
Eukalyptus war immer noch ganz benommen vor Angst und versteckte sich hinter Rockys Rücken. Er ließ lieber ihn die Sache regeln, denn mit giftigen Wüstenschlangen wollte er sich nicht unbedingt anlegen.
 „Zzzu den Weinenden Felsen, zzzagst du?“ Das hatte offensichtlich die Neugierde der Schlange geweckt. „Dazzz ist ein weiter Weg!“
 Da die Schlange auf Rocky keinen feindseligen Eindruck machte, schilderte er ihr in kurzen Sätzen ihr Vorhaben.
 „Kannst du uns nicht sagen, wie weit wir noch gehen müssen, bis wir das Tal der Tausend Grabsteine erreichen?“
Rocky hoffte, dass diese Lady Taipania sich hier etwas besser auskannte und ihnen vielleicht weiterhelfen könnte.
„Zzzicher kann ich das. Ich kenne jeden Zzztein und jedes Zzzandkorn hier in der Wüste.“ Die Schlange blinzelte hinterlistig mit den Augen. Ein breites Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie fortfuhr: „Ich werde ezzz euch erklären. Auf dem normalen Weg - vorausgesetzt ihr verirrt euch nicht - werdet ihr schätzungsweise noch vier bizz fünf Tage brauchen, um anzzz Ende der Wüste zzzu gelangen. Aber ich kenne eine Abkürzung. Ich würde zzzagen, wenn ihr die ganze Nacht durchmarschiert, solltet ihr es bizzz morgen Mittag schaffen.“
„Schon morgen Mittag, das wäre ja toll! Wie finden wir diese Abkürzung?“, riefen Rocky und Eukalyptus wie aus einem Munde.
„Oh, ezzz ist gar nicht schwierig, wenn man Bescheid weizzz.“ Die Schlange versuchte, die Freunde ein wenig auf die Folter zu spannen. Was ihr auch glänzend gelang, denn Rocky und Eukalyptus konnten vor Aufregung schon nicht mehr stillstehen.
 „Also, hört mit genau zu. Ihr geht zunächst weiter in Richtung Ozzzten. In den frühen Morgenzzztunden, schätze ich, werdet ihr beim großen Flaschenbaum angekommen zzzein. Er izzzt der einzige Baum hier in der Wüste, ihr könnt ihn gar nicht verfehlen. Zzzeinen Namen hat er daher, weil zzzein Stamm wie eine große Flasche auszzzieht.
Zzzucht den Zzztamm ab, dort werdet ihr eingeritzte Pfeilmarkierungen finden.“ Lady Taipania warf den beiden einen überheblichen Blick zu, ehe sie fortfuhr: „Diezzz ist ein geheimer Wegweiser. Wenn ihr zzzeiner Richtung folgt, werdet ihr zzzehen, dazzz ihr zzzo viel schneller an euer Zzziel gelangt.“
 Rocky und Eukalyptus waren sehr begeistert von dem, was Lady Taipania ihnen da beschrieben hatte. Noch nie hatten sie von so einem Baum gehört.
 Sie beschlossen, sofort aufzubrechen. Da sie es jetzt sehr eilig hatten, kümmerten sie sich nicht weiter um die Schlange. Hastig suchten sie ihre Sachen beisammen und machten sich aus dem Staub.
„Hab vielen Dank, du hast uns sehr geholfen!“, riefen sie noch, kehrten der Wüstenbewohnerin den Rücken zu und waren froh, sie endlich losgeworden zu sein.
Was sie daher nicht mehr sehen konnten, war das hämische Grinsen im Gesicht der Schlange.