Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 10. Januar 2017

Die drei Riesen von Klaus Kurt Löffler




Klappentext

 DIE DREI RIESEN

Eines Morgens werden die Bewohner der Pfahlbausiedlung am Abasee durch lautes Krachen und Poltern aufgeschreckt. Drei Riesen haben sich auf dem felsigen Gebirgshang niedergelassen und fordern nun Tribut ein. Wird es den Siedlern gelingen, mit der Bedrohung fertigzuwerden?
Klaus Kurt Löffler hat hier einer Sage aus dem Salzkammergut einen neuen Inhalt gegeben. Im Zusammenspiel mit stimmungsvollen Bildern von Künstlerin Sepjola, öffnet das Märchen ein Tor in die graue Vorzeit, in der die Natur noch nicht ihren Schrecken verloren hat und Fabelwesen aller Art ihr Unwesen treiben.

Erhältlich bei Amazon als E-Book oder Print



Leseprobe:
Vorwort
In grauer Vorzeit, als die Erde noch von Fabelwesen bevölkert war, waren die Alpentäler von dichtem Urwald bewachsen. Um die Seen im heutigen Salzkammergut herrschte eine fast undurchdringliche Wildnis. Nur vereinzelt drangen Jäger, Sammler und Fischer ein, wobei sie Wildwechseln und Saumpfaden folgten.
Der Fischreichtum veranlasste die Menschen aber dann doch, sich in der feindlichen Gebirgswelt anzusiedeln. Zunächst entstanden am leichter zugänglichen Mondsee Pfahlbausiedlungen. Dann ging man daran, auch am nahe gelegenen, fischreichen Abersee Fuß zu fassen. Am Westufer rodeten die Kolonisten auf dem bewaldeten Uferstreifen in mühevoller Arbeit eine Lichtung und bauten auf Pfählen stehende Plattformen in den See, auf denen sie Holzhütten errichteten. 

Erstes Kapitel: Die Riesen erscheinen
Eines Morgens wurden die Bewohner aus dem Schlaf aufgeschreckt: Ihre Hütten schwankten hin und her, während vom Berg lautes Krachen und Poltern ertönte. Verängstigt rannten sie auf die Plattformen hinaus und suchten nach dem Grund. Der war nicht schwer zu erkennen: Auf dem felsigen Gebirgshang im Westen waren drei Riesen aufgetaucht. So groß, dass die umstehenden Bäume wie Gesträuch zu ihren Füßen wirkten. Jeder von ihnen konnte die Ansiedlung am Seeufer mit ein paar Fußtritten zerstören.
Auf Drängen der Siedler begab sich Mateo, der Führer der Gemeinschaft, zu den unerwünschten Besuchern. »Darf man wissen, was Euch herführt?«, fragte er vorsichtig, um die Eindringlinge nicht unnötig zu reizen.
»Gut, dass du nachfragst«, sprach der größte Riese. »Das beschleunigt die Sache. Ich bin Gohlguh, der Älteste der Sippe. Und das sind meine Brüder Gormosch und Gagath. Wir sind weit gewandert, bis wir entdeckt haben, was wir suchen. Aber jetzt haben wir eine neue Heimat und ihr neue Herrscher gefunden: Wir werden uns hier niederlassen und erwarten von euch, dass ihr uns zu Diensten seid.«
»Was verlangt ihr?«, fragte Mateo besorgt, nichts Gutes ahnend.
»Ihr versorgt uns mit Essen und Trinken und mit allem, was wir sonst noch benötigen.«
»Dazu sind wir nicht in der Lage. Ihr habt sicher einen Appetit, der eurer Größe entspricht. Wenn wir den stillen, haben wir selber nichts mehr und werden verhungern.«
»Das ist euer Problem«, lachte der Riese. »Für heute wollen wir euch entgegenkommen und uns damit begnügen, dass ihr fünfzig Körbe mit Verpflegung heranschafft. Morgen müssen es dann schon hundert sein und übermorgen dreimal so viel. Denn jeder von uns benötigt hundert Körbe für sich allein, um satt zu werden. Diesen Tribut müsst ihr jeden Tag leisten. Dafür werden wir euch vor euren Feinden beschützen.«
»Aber wir haben gar keine Feinde«, wandte der Vorsteher ein. »Wir leben mit unseren Nachbarn am Mondsee im Einvernehmen.«
»Um so besser für uns alle«, lautete die Antwort. »Dann haben wir weniger Arbeit!«
»Und was geschieht, wenn wir eure Forderung nicht erfüllen?«, fragte Mateo, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte.
»Dann werden wir uns selber holen, was uns zusteht!«, drohte der Riese. »Und wenn wir fertig sind, wird von eurer Ansiedlung nichts übrig sein.«
 Der Riese deutete mit einer Handbewegung an, dass er die Unterhaltung für beendet betrachtete. Und begann dann, sich mit seinen Brüdern auf dem Gebirgshang häuslich einzurichten. Dem verstörten Anführer der Siedler blieb nichts anderes übrig, als sich entmutigt zu entfernen.

Klaus Kurt Löffler:
Als studierter Jurist war ich zuletzt als Vorsitzender Richter am Landgericht tätig. Nach meiner Pensionierung habe ich während eines Aufenthalts in St. Wolfgang am Wolfgangsee mit dem Schreiben von Jugendbüchern angefangen. Der Schauplatz und meine beruflichen Erfahrungen wollten es, dass es Detektivgeschichten wurden, in denen die Landschaft eine entscheidende Rolle spielt. Es steht bei mir aber nicht das Verbrechen, sondern das hinter ihm stehende Rätsel im Vordergrund. Denn meine Junior- Detektive lösen ihre Fälle mit Köpfchen.
  

Freitag, 26. Juni 2015

Simsa Bim von Johannes Schütte



Im Baumburgwald, wo Käfer Julius Großtat wohnt, lauern auch viele Gefahren.Plötzlich und unerwartet taucht beim Baumburgwald wieder der grüne Nebel auf. Ein dunkler Magier wird aus dem Nebel geschleudert. Die Träume der Kinder werden gestohlen. Käfer Julius, Helle Gnom und der Vorlesegnom Lies Mich, machen sich auf dem Weg den Nebel zu bekämpfen. Simsa Bim heißt dieser Magier und ist der Bruder des Grafen vom Baumburgwald. Für Kinder ab 8 Jahren geeignet. 
Der Baumburgwald steht für Umwelt.-und Tierschutz.
Erhältlich bei Amazon.

 
1. Kapitel

 Die Menschenkinder kommen

Die große Hütte vom Vorlesegnom Lies Mich sah sehr einladend aus. Sie befand sich zwischen einigen jungen Birken am Birkenhain. Vor der Tür standen zwei Kübel mit Geranien. Auch waren  überall bunte Blumen zu sehen.Es waren hauptsächlich viele Sonnenblumen, aber auch Astern, Fuchsien, Begonien, Tangetes und als Krönung Rosen. Sonnenblumen mochten die Gnome sehr gerne. Sie erinnerten an die Sonne, die immer scheinen sollte.Wenn sie es tat, denn es regnete in letzter Zeit viel.

 Vier kleinere Fenster ließen Licht hinein, das sich am frühen Morgen durch Zweige der Bäume windete. In der Nähe weideten einige Rehe im morgendlichen Nebel. Hasen hoppelten über das ferne Feld.

In der Hütte stand ein kleiner Tisch, sowie zwei bequeme, selbstgebastelte  Stühle, die auch nur klein waren, denn die Gnome wurden nur bis zu fünfzig Zentimeter hoch..

 An der rechten Wand befand sich das Essgeschirr aus Holz der hiesigen Bäume. Auf der anderen Wand, in einem langen Regal, lagen überall Bücher. Hauptsächlich Kinderbücher, die Lies  Mich vom Grafen Kurantara ausgeliehen bekam. Das war auch notwendig, da der kleine Vorlesegnom früher diese Bücher stehlen ließ. Und zwar von zwei Kindern, die  aus der Ferne kamen und nicht wussten, woher sie überhaupt kamen. Sie konnten aber bei Lies Mich bleiben. Dafür mussten sie alle Kinderbücher stehlen, die sich im Buchladen „Leseburg“ befanden. Das flog natürlich auf. So kam es, dass der Graf dafür sorgte, dass der Obervorlesegnom immer alle Bücher ausgeliehen bekam. Dies war ein weiser Weg, den alle Tiere und Menschen des Baumburgwaldes teilten.

Auf dem Tisch lag ein Buch, das sich Lies Mich schnell schnappte. Mit seiner kleinen Brille konnte er alles lesen, was ihm vor seine Augen kam. Noch vor dem Frühstück wollte er genau wissen, warum die Kinder zur Schule gehen mussten. Hier in diesem Buch stand es drin. Alle Kinder ab 6 Jahren mussten zur Schule gehen, um später einmal einen Beruf zu erlernen. Sehr gut, dachte er bei sich.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Ganz leise, dann aber immer heftiger. Hören konnte Lies Mich immer noch gut. Es war aber früher Morgen und so waren Überraschungen etwas, was  ihn schon aus der Ruhe bringen konnte.

Er konnte sich beruhigen. Es waren zwei Menschenkinder, die hereinkamen.Diese hatten vor längerer Zeit für ihn die Bücher gestohlen. Das hatte sich  nun Gott sei dank geändert.  Immer noch trugen Hano und Arabelle, so hießen die Menschenkinder. eine große, rote Tasche in ihren Händen, denn sie trugen sie gemeinsam, so schwer war sie.

Lies Mich sprang auf und umarmte beide Menschenkinder. Die Freude war sehr groß. Einmal in der Woche kamen beide in die Vorlesehütte, um Bücher abzugeben. Der Förster Kai Baumgipfel, der in der Burg wohnte, hatte sie gesandt.

„Hano und Arabelle“, rief Lies Mich. Seine Freude kannte keine Grenze. Er lachte und   schlug die  kurzen Arme hoch. Der Vorlesegnom trug eine grüne Latzhose , sein Gesicht war hellblau und wie eine Knolle. Seine Ohren liefen spitz zu, ziemlich spitz sogar.  Er trug jetzt seine Brille um den Hals.

Die Menschenkinder setzten sich und stellten  die schwere Tasche auf den Tisch. Dann begrüßten sie den Vorlesegnom.

„Guten Morgen lieber Lies Mich“; erwiderte Arabelle, die Schwester von Hano. Beide waren zehn Jahre jung und Zwillinge. Woher sie kamen, wussten selbst sie nicht genau. Es war  sicherlich die Insel Xamibor, die in den Gedanken der Kinder wohnte, aber  dennoch Realität ausstrahlte.

Auch der Gnom setzte sich hin, schob  dann sein Buch beiseite. Man konnte an seinem Blick erkennen, dass er schon ganz neugierig war. Bücher brauchte er wie das tägliche Essen.

„Was habt ihr heute mitgebracht? Die anderen aus meiner Familie wollen heute nachmittag erneut auf dem Platz bei den Elfen etwas vorlesen. Mein Kumpel Volle Seite muss noch bis heute abend viel lesen.“

Bevor die Menschenkinder etwas auspackten konnten, stand Lies Mich auf und begab sich zum Essgeschirr. Schnell bereitete er einen Kräutertee, sowie  Weißbrot vor. Weißbrot wurde immer mit Elfenstaub belegt. Es enthielt sehr viel Eiweiß, damit man sein Gehirn besser nutzen konnte und auch schlau wurde. Elfenstaub verlieh auch fast ewige Jugend. Im Kräutertee kam immer Gnomenkraut. Das wuchs nur im Baumburgwald, wo alle Tiere in Eintracht wohnten.

Die Zwillinge fassten in die Tasche und holten zusammen zwanzig Bücher hervor. Alles
Kinderbücher, Abenteuer.-Reise.-und Wissensbücher. Die lagen nun auf dem Tisch, wo Brot und Tee standen.

„Hier sind einige Bücher, die ihr lesen könnt. Wir werden heute vor der Dunkelheit nach Hause gehen müssen. Der Förster erwartet uns“, erklärte Hano. Der Junge wäre gerne länger geblieben, aber seine Schwester und er hatten beim Förster auf der Burg  eine neue Heimat gefunden.

Der Vorlesegnom, der zugleich Häuptling war, sah irritierend zu einem oben liegenden Buch, wo auf dem Titelblatt „Der grüne Nebel von Robimax“ stand.

„Das werde ich mal lesen“, meinte er und zeigte mit dem Zeigefinger auf das Buch, wo ein Nebel mit einer großen Insel zu erkennen war.

Irgendwie kam ihm dieser Nebel auf dem Titelblatt des Buches bekannt vor.

Sie tranken den blauen Tee aus, der in den Tassen war. Dazu aßen sie Weißbrot mit Elfenstaub. Das war sehr lecker und schmeckte süßlich. So konnte man besser die Elfen im Birkenhain verstehen. Sagte man. Ob das stimmte, stand in den Sternen.

„Dann wollen wir mal die Tiere des Waldes besuchen“, erklärte Arabelle kurz. Sie konnte es nicht abwarten alle die Rehe, Hasen, Kaninchen, Igel, Vögel zu begrüßen, die sie alle kannten und schätzten.

Lies Mich winkte ihnen noch zu, als sie aus der Hütte verschwanden. Er hatte Verständnis für die Menschenkinder, denn er hatte sie seinerzeit auch aufgenommen, als sie eine Heimat suchten.

Kurze Zeit später schnappte er sich das Buch „Der grüne Nebel von Robimax“. Dann versank er mit seinen Gedanken in eine Welt fernab des Baumburgwaldes.

 ***
Johannes Schütte wurde am 18.06.1951 in Cloppenburg geboren. Er zog 1960 nach
Delmenhorst bei Bremen, wo er heute noch lebt.

Von Beruf war er Bürokaufmann in einer Bremer Spedition.  Seit Juli 2014 ist Herr Schütte
Rentner. So kann er sich auf das Schreiben konzentrieren.

Das hat ihn schon immer interessiert. Schon als Kind schrieb er in Schulheften Western, später mit 17 Jahren an seinem ersten SF Roman. Allerdings früher mit einer Schreibmaschine oder sogar mit der Hand.  Erst im Zeitalter des Internets konnte er seine früheren Geschichten durch Selfpublishing veröffentlichen.

Im Jahr 2011 verstarb seine Mentorin, Frau Doris Rave, die ihm auch Käfer Julius vererbte. Herr Johannes Schütte entwickelte dort auch diese Figur weiter und erschuf den Baumburgwald.
2013 schrieb er zusammen mit zwei Autorinnen den „Baumburgwald“ . Dieses Buch wird
Herbst 2015 veröffentlicht.

Da Herr Schütte sich sehr für Astronomie interessiert, entwickelte er im Jahr 2002 die Figur der Tanja Sternenlicht. Diese Figur wurde dann bei der Medienfirma Bremer Media Design in die Geschichten des Max Xamibor eingebunden. Max Xamibor, sowie Tana Sternenlicht sind jedoch sein Copyright.

Nun ist die Zeit gekommen, da er sich an die Öffentlichkeit wendet und seine Serie präsentiert. Für Kinder ab 8 Jahren.

 


Freitag, 19. Juni 2015

Selina und der traurige Delfin von Doris Thomas



Selina geht in die zweite Klasse. Endlich darf sie ihren Vater bei der Arbeit besuchen. Er leitet das Delfinarium "Super Welle". Als ihr Haarband in das Becken mit den Delfinen fällt, lehnt sie sich weit über das Wasser ... und verliert das Gleichgewicht! Eine spannende und rührende Geschichte, die für das Thema Gefangenschaft sensibilisiert. Kombination aus Vorlese- und Lesebuch, ideal für 1. und 2. Klasse, aber auch für ältere Kinder geeignet. Mit extra großer Schrift für die Sätze, die das Kind lesen kann. Ideal für eine gemeinsame schöne Lesezeit!
Erhältlich bei Amazon.




Selina ist sehr aufgeregt. In Super Welle ist es sicher wunderschön.
„Mama, morgen werde ich echte Delfine sehen!", berichtet sie zuhause sofort ihrer Mutter und ihre Augen strahlen dabei.
Endlich ist der Abend da. „Nur noch einmal schlafen", denkt sich Selina.                     
Sie darf noch ein wenig fernsehen, weil sie vor Aufregung noch gar nicht müde ist. Wie der Zufall es will, kommt gerade heute ein Bericht über Delfine im Meer. Gebannt sitzt Selina davor. Manchmal klatscht sie vor Begeisterung in die Hände. „Mama, Papa, schaut doch mal, wie viele Delfine da schwimmen!" Der Vater schaut von der Zeitung hoch und die Mutter legt ihr Buch beiseite. Alle drei haben ein Lächeln im Gesicht.



Heute geht Selina ausnahmsweise ohne Murren ins Bett. Sie sucht ihr liebstes Stofftier, einen blauen Delfin, und kuschelt sich in ihre Decke.

"Morgen besuche ich euch", flüstert Selina dem Delfin zu.


Sie reibt sich die Augen, sie gähnt herzhaft ... doch einschlafen kann sie nicht. Deshalb summt sie dem Delfin noch ein Lied vor und landet dabei schließlich doch im Reich der Träume.
Dreimal darfst du raten, von was sie träumt!
Richtig, sie träumt natürlich von Delfinen im Meer.
Ist Selina auf einem Boot oder schwimmt sie? Sie weiß es nicht genau. Eigentlich ist es so, als würde sie über dem Wasser schweben.

Um sie herum sausen Delfine durchs Wasser.


Das Meer ist riesig, nirgendwo ist Land in Sicht. Die Delfine springen durch die Wellen und Wasser spritzt nach allen Seiten. Dann taucht die Delfinfamilie unter. Selina ist im Traum nun selber unter Wasser und kann den Delfinen nachschauen. So ein aufregender Traum! Die Delfine gleiten tief hinunter, ganz tief. Dann verschwinden sie schließlich im dunklen geheimnisvollen Blau.

Was werden sie dort unten wohl tun?



Doris Thomas, Kinderbuchautorin und Künstlerin aus Bayern
Die Unterwasserwelt der Ozeane ist gleichermaßen unglaublich wie atemberaubend. Doris Thomas, seit über 25 Jahren engagierte Wal- und Delfinschützerin, ermöglicht mit ihren fesselnden Geschichten und ausdrucksstarken Illustrationen, dass sich Kinder gut in diese faszinierende fremde Welt hineinversetzen können. Viele ihrer Bücher wurden vom Verlag an der ESTE veröffentlicht, darunter auch die sehr erfolgreiche Serie über den Schwertwal Zabu.
Mit abwechslungsreichen Geschichten und spannenden Abenteuern lernen die Kinder nicht nur viele verschiedene Meeresgeschöpfe kennen, sondern werden auch ganz nebenbei für Umweltthemen sensibilisiert. In einigen Werken dreht sich die Handlung um Delfine in Gefangenschaft. Nichts kann die Freiheit ersetzen, das ist den jungen Lesern schnell klar. Mitgefühl für fremde Wesen wecken ist das erfolgreiche Konzept der Autorin Doris Thomas. Deshalb wurden auch viele ihrer Leser bereits zu engagierten Walschützern.
Zwei neue unterhaltsame Buchprojekte hat die Autorin vor Kurzem über BoD herausgebracht. (siehe unten). Das Kinderbuch "Selina und der traurige Delfin" soll es in Zukunft auch in Englisch, Französisch und Italienisch geben, um noch mehr potentielle Besucher von Delfinarien zu erreichen. Der Verbraucher hat die Macht, die Ausbeutung der intelligenten, sozialen und bewegungsfreudigen Tiere zu beenden.

Wichtige Links:
Homepage der Autorin: http://www.doris-t.de/
Bücher des ESTE-Verlages von Doris Thomas bei Leseland.de http://www.leseland.de/artikelliste.php?autor=Doris%20Thomas


Dienstag, 28. April 2015

Anna im verborgenen Königreich von Carolin Olivares



Klappentext
Als Anna mit ihren Eltern in eine neue Wohnung zieht, ist sie sehr glücklich über die Gesellschaft der Regenbogenfee, ihrer Beschützerin aus dem verborgenen Königreich. Fasziniert ist das Mädchen von dem großen Ahorn vor ihrem Fenster. Schnell schließt Anna Freundschaft mit dem guten Geist des Baumes. Immer wieder reist sie mit ihren Freunden in die Welt der Feen und Naturgeister. Die Kinder reiten auf einem sprechenden Delfin, besuchen die geheimnisvolle Sybilla im magischen Efeuwald und erleben viele weitere aufregende Abenteuer. Eine besondere Ehre wird Anna und ihrem Freund Juan zuteil, als beide am großen Novemberfeuer teilnehmen dürfen. Bei diesem Fest übergibt die Elfenkönigin das Jahreszepter an die weiseste der Hexen. Bei den Aufenthalten im verborgenen Königreich wird Anna und ihren Freunden so manches Lebensgeheimnis offenbart. Immer wieder geht es um die Bedeutung von Freundschaft, um Freiheit und Verantwortung. Die Dinge ändern sich, die Kinder werden älter. Was sie verlieren, ist die Fähigkeit, Feen und gute Geister zu sehen. Was aber bleibt, sind glückliche Erinnerungen und ein tiefes Wissen um die Zusammenhänge des Lebens. Tröstlich ist die Zusage, dass es im Traum immer einen Weg ins verborgene Königreich gibt.
Erhältlich bei Amazon.

Das verborgene Königreich
Das Gesicht zeichnete sich etwa in der Mitte des Baumes ab. Die Rinde wölbte und verzog sich, bis schließlich schmale Gesichtszüge, umgeben von halblangen Haaren deutlich hervor traten. Hals und Schultern bildeten sich. Die Arme waren hinter dem Rücken verborgen. Es sah so aus, als hielte der Baumgeist – und es gab keinen Zweifel, dass es sich um einen solchen handelte - die Arme hinter dem Rücken verschränkt oder als wäre er mit Handschellen gefesselt. Weiter unten waren der schlanke Leib und dann die langen Beine nur ganz vage zu erkennen. Anna wusste, dass Baumgeister aus ihren Bäumen heraustreten und die Größe von Erwachsenen annehmen können. Dann hatten sie auch richtige Gesichter und Körper, allerdings feiner und heller als die von Menschen.
Wie alle kleinen Kinder war sich Anna darüber im Klaren, dass die verschiedenen Wesen des Feenreiches oder des verborgenen Königreiches, wie manche es nennen, für die Menschen sehr wichtig sind. Sie sorgen dafür, dass es Jahreszeiten gibt, dass die Sonne scheint, dass es regnet und schneit. Außerdem kümmern sie sich um das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen und Tiere. Sie verbreiten gute Laune, spenden Trost, gewähren Schutz und sie flüstern den Menschen von den Geheimnissen der Welt.
Der Ahorngeist lächelte. Zwei kecke Amseln hüpften im Baum hin und her und riefen: "Hallo Menschenkind. Willkommen, willkommen!"
Obwohl es gerade windstill war, bewegten sich einige Zweige. Unter den raschelnden Blättern erblickte Anna hellgelbe Funken. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie winzige, sehr anmutige und fast durchsichtige Blumenfeen, die nicht mehr über viel Kraft verfügten, weil der Herbst nahte. Aus den Augenwinkeln sah sie auch, dass die kleine Regenbogenfee links von ihr auf dem Balkongeländer saß und die Beine baumeln ließ. In der Sonne schillerte sie weiß und rosa. Sie schien diesen Ort zu mögen, denn sie lachte. Ihr Lachen erinnerte an das Klingeln sehr zarter Glöckchen.
"Ja, ja", sagte die Fee, " hier ist es nett, schön frei und luftig."
"Ein wenig hatte ich Bedenken, dass du nicht mitkommen würdest", entgegnete Anna, bereute ihre Worte aber sofort, weil die Fee daraufhin vor Ärger ganz grau wurde.
"Weißt du denn nicht, dass es meine Aufgabe ist, dich zu beschützen. Wo du hingehst, ist ganz gleichgültig", schimpfte sie.
Dann rümpfte sie die Nase und schaute in eine andere Richtung. Betreten folgte Anna ihrem Blick, weil ihr nichts Besseres einfiel. So betrachteten die beiden eine Stelle des Gartens, wo vor kurzem Erde umgegraben worden war. Dort saßen zwei Gnome, - manche nennen sie auch Wichtel -, etwa so groß wie  Kasperlepuppen in braunen Umhängen und mit breiten, grünen Hüten.
"Ja, ja", mischten sie sich ein. Ihre Stimmen klangen ein ganz klein wenig so, als würde jemand Schlamm gegen eine Mauer werfen. "die geschätzten Feen des Luftreiches sind leicht eingeschnappt."
Hoheitsvoll rümpfte die Regenbogenfee ihre Nase.
"Ich bin zu intelligent, um mich auf dieses Gespräch einzulassen", hauchte sie, ohne wirklich verärgert zu sein. Sie tat eher so, als wäre sie es, denn die Wesen des Feenreiches haben Sinn für Humor. Die Gnome und die Amseln lachten, die kleine Fee lächelte und schaute sie wieder an.
"Ja, ja", bemerkte ein Gnom gut gelaunt, "hier ist ein feiner, ruhiger Platz für uns. Es gibt viele Kinder, ein paar Hunde und Katzen und sogar einige Erwachsene, die gerne ein wenig träumen, wenn sie ins Grüne schauen. Die Menschen hier mögen ihre Pflanzen und pflegen sie liebevoll. Nur leider wird der Rasen zu oft gemäht und die Sträucher werden ständig nachgeschnitten."
Alle nickten, Anna eingeschlossen. Ausgerechnet in diesem Moment erscholl aus einem der Nachbargärten das Geräusch eines Rasenmähers. Die Fee, die Gnome und die Vögel sahen Anna mit großen Augen an und nickten nachdrücklich, gerade so, als wollten sie sagen „siehst du!“ Anna war das sehr peinlich, aber sie ärgerte sich auch. Schließlich mähte sie den Rasen ja nicht.

Kurzvita
Carolin Olivares Canas ist Kultur- und Bibliothekswissenschaftlerin. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit mit Forschungsaufenthalten in Namibia war sie in der Familienbildung, in Schulen und einer Grundschulbücherei beschäftigt. Für ihre Workshops für Grundschulkinder zu unterschiedlichen Themen schrieb sie die erforderlichen Geschichten selbst. Seit 2011 arbeitet sie als selbstständige Antiquarin mit den Schwerpunkten Kinderbuch und Kulturgeschichte. "Anna im verborgenen Königreich" ist ihr erstes Kinderbuch.
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