Liebe Besucher,
die Schmökerratten machen eine Sommerpause. Wer auf der Suche nach einer Ferienlektüre ist, wird im Archiv sicher etwas Passendes finden. Am einfachsten lässt es sich unter Autoren und Illustratoren stöbern. Ende August werde ich wieder neue Bücher vorstellen. Bis dahin wünsche ich allen Lesern einen schönen Sommer und gute Erholung.
Leseproben für kleine Schmökerratten - Kinderbücher von Indie-Autoren
Dienstag, 5. Juli 2016
Dienstag, 28. Juni 2016
Die Wunschtraum-Maschine von Sina Kongehl-Breddin
Nach einem Umzug in die Kleinstadt Bismark freundet sich der
dreizehnjährige Max Wunderlich schnell mit seinem Nachbarn Herrn Seik an. Der
alte Herr erfindet seit dem Tod seiner Frau allerlei wahnwitzige Maschinen,
welche ausschließlich dem Wohl der Menschheit diesen sollen. Eine seiner
neusten Erfindungen ist eine Wunschtraummaschine, die die unerfüllten Wünsche
der Menschen wahr werden lassen soll. Als sich Max in seine neue Mitschülerin
Lilly Engel verliebt, scheint die neuste Erfindung von Herrn Seik eine
geeignete Lösung zu sein, um sich gegen seinen heuchlerischen Konkurrenten
Martin Feldmann durchzusetzen. Doch wie es bei Neuerfindungen und der ersten
Liebe so üblich ist, geht natürlich nicht immer alles glatt.
Das Buch ist überall im Buchhandel erhältlich oder unter www.sina-kongehl-breddin.de zu
erwerben.
Leseprobe
Die
Wunschtraummaschine
Wie
alles begann…
Karl
Seik hatte nicht geglaubt, dass ihm jemals eine so große Erfindung, wie die
Wunschtraummaschine, in den Sinn kommen würde. Bisher hatte er sein
erfinderisches Schaffen, eher auf kleine nutzvolle Gerätschaften des Alltags
beschränkt.
Falls
es ihm jedoch gelang, dass seine neuste Erfindung auch noch funktionierte, wäre
das wahrhaftig eine menschliche Sensation.
Der
alte Herr, jenseits der Fünfundsechzig, wusste längst nicht mehr, wie viele
Stunden er bereits am Bau seiner Wunschtraummaschine zugebracht hatte.
Die
aufwendigen Arbeiten daran, hatten ihm allerdings jede Menge endloser Nächte
beschert. Endlose Nächte, in denen ihm sein früherer Beruf, als
Maschinenbauingenieur zu Gute kam.
In
den letzten Wochen verspürte der alte Herr plötzlich einen ungebremsten
Erfinderdrang, den er selbst auf den Neueinzug seiner Nachbarn zurückzuführen
glaubte.
Herr
Seik hatte sich von Anfang an, gut mit Sandra Wunderlich und ihren Kindern
verstanden. Besonders Max, der dreizehnjährige Sohn der Nachbarsfamilie, zeigte
großes Interesse an seinen technischen Neuerfindungen, sodass die Beiden des
Öfteren zusammen in der Erfinderscheune des alten Herrn tüftelten.
Doch
in letzter Zeit schien Max ein wenig abwesend zu sein. Da Karl Seik ein feinfühliger
Mensch, mit einer gehörigen Portion Lebenserfahrung war, wusste er genau, dass
dieses sonderbare Verhalten meist mit der Liebe zu tun hatte.
Er
spürte, dass seine Wunschtraummaschine möglicherweise schon bald von größerem
Nutzen sein könnte.
Kapitel
1
Ein
ganz normaler Septembermorgen
Obwohl
es bereits September war, erreichten die Temperaturen noch immer Spitzenwerte,
wie im Hochsommer. Die Hitze hing wie eine Dunstglocke über der kleinen Stadt
Bismark. Besonders in den Mittagsstunden brannte die Sonne gnadenlos über den
roten Ziegeldächern.
Erst in den Abendstunden, als die langen
Schatten der Fachwerkhäuser, nach und nach zu einer kühlenden Gasse
verschmolzen, wich die Hitze und verschaffte seinen Bewohnern etwas
Erleichterung.
Hier
wohnte nun auch der dreizehnjährige Max Wunderlich mit seiner Mutter und den
fünfjährigen Zwillingsschwestern Mia und Klara, und das seit fast sechs Wochen.
In
dieser kurzen Zeit hatte sich die kleine Familie erstaunlich gut in ihrer neuen
Umgebung eingelebt.
Sie
hatten eine geräumige Mietwohnung in einem der alten Fachwerkhäuser bezogen,
sodass jedes Kind ein eigenes Zimmer besaß. Außerdem gab es noch eine
Wohnstube, eine Küche, ein Bad, eine winzige Abstellkammer sowie eine kleine
Sitzecke auf dem Hof.
Obwohl
Familie Wunderlich große Bedenken wegen des Umzuges von Salzwedel nach Bismark
hatte, war es umso schöner, dass es nun allen so prima im neuen Zuhause gefiel.
Vielleicht
lag es auch an ihrem neuen Nachbarn Herrn Seik, der sich ausgesprochen
freundlich ihnen gegenüber verhielt.
Nur unter den Bismarker Bewohnern galt der
alte Herr aus der Alten Straße, als etwas seltsam. Man nannte ihn den
zerstreuten Professor.
In
einer Kleinstadt wurde eben viel geredet und gemunkelt.
Herr
Seik war ein älterer Herr, mit grauem Bart, kleiner Nickelbrille und einem
löchrigem Strohhut. Mag sein, dass er für die Einheimischen, in der Tat etwas
seltsam ausschaute.
Nach
dem Tod seiner Frau, tüftelte Herr Seik, wie besessen an den wahnwitzigsten
Erfindungen. Er fertigte Maschinen, die ausschließlich dem Wohl der Menschheit
dienen sollten.
So
tüftelte er neben einer Fensterputzmaschine, an einen automatischen
Bügelassistenten und einer Kohlrabi-Kontrollmaschine. Letztere Erfindung sollte
den Kohlrabi stets auf Beschaffenheit
und Größe kontrollieren, damit dieser rechtzeitig vor dem Aufplatzen geerntet
werden konnte.
Neben
weiteren merkwürdigen Erfindungen, lag dem alten Herrn, eine in Arbeit
befindende Maschine jedoch besonders am Herzen. Es handelte sich um eine
Wunschtraummachine.
Diese
Wunschtraummaschine sollte allen Menschen ihre bisher unerfüllten Träume wahr
werden lassen.
Doch
der alte Herr war nicht nur als Erfinder tätig, sondern auch sehr
naturverbunden.
So
aß er beispielsweise kein Fleisch, weil ihm das Schlachten der Tiere leid tat.
Im
Sommer baute Herr Seik stattdessen Gemüse in seinem Garten an, sammelte
Kräuter, während er im Winter eisbadete und sich um die Wintervögel kümmerte.
Im
Grunde genommen war Herr Seik, der friedlichste Mensch, den es auf Erden gab.
Da
er sonst niemanden hatte, der sich um ihn kümmerte, bot er der Nachbarsfamilie
gern seine Freundschaft und Hilfe an.
Und
weil Familie Wunderlich ihren Nachbarn ebenso akzeptierte, wie er war,
leisteten Max und seine Schwestern ihm oft Gesellschaft.
Besonders
der dreizehnjährige Max zeigte großes Interesse an den Erfindungen.
Auch
wenn der alte Herr kein Vaterersatz sein konnte, freute sich der Junge, nach
der Trennung seiner Eltern, einen Freund an seiner Seite zu haben.
Vita
Sina
Kongehl-Breddin wurde 1975 in Stendal geboren. Bereits seit frühster
Kindheit interessiert sie sich für unzählige künstlerische Dinge. Doch
erst im Jahr 2006 veröffentlichte sie aufgrund eines Schreibaufrufes den
ersten Kurzkrimi, mit welchem sie spontan den dritten Platz belegte.
2016 veröffentlicht sie mit ihrem Kinderbuch Die Wunschtraummaschine im
Verlag Kern bereits ihr sechstes Buch in Folge. Alle ihre Bücher haben
Bezug zu ihrer Heimat, der Altmark, und wurden von ihr selbst
illustriert.
Labels: Kinderbücher
8 - 10 Jahre,
E-Book,
Printbuch,
Sina Kongehl-Breddin,
Wünsche
Dienstag, 14. Juni 2016
Magier, pass auf: Trollrotz und Hexenspucke II von K.A. Winter
Die böse Hexe Idun ist wieder da! Frech und durchtrieben
– so wie eine richtige Hexe sein muss. Aber man kann es auch zu bunt treiben
und deswegen wird Idun aus der Geisterhöhle verbannt. Sie muss ein Jahr lang
auf eine normale Schule gehen, natürlich ohne Hexenkräfte. Das wäre ja noch
schöner! Aber die Oberhexe ist ein bisschen schusselig und Idun landet an der
gleichen Schule wie Aki und Alberte. Das kann nicht gut gehen. Eines Tages
liegt Magie in der Luft und seltsame Dinge geschehen. Hat Idun die Finger im
Spiel? Hoffentlich nicht...
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe
Wisst ihr noch,
wie die beiden Hexen Idun und
Gunde den kleinen Troll Moggi entführten, damit er das Geistertor nicht mehr
schließen konnte? Hundert Jahre Geisterstunde hatten sich die beiden erhofft.
Stellt euch das mal vor!
Zum Glück ist es dazu nicht
gekommen. Aki und seine Cousine Alberte konnten den Troll wohlbehalten wieder
in der Geisterhöhle abliefern und die Hexen haben ihre gerechte Strafe
erhalten. Gunde musste noch einmal zurück in die erste Hexenklasse und Idun
wurde für ein Jahr in die Menschenwelt verbannt – natürlich ohne Hexenkräfte.
Das wäre ja noch schöner.
Wollen wir doch einmal sehen,
was Idun gerade so treibt.
Hoppla, ich glaube, sie liegt
noch in den Federn und das, wo doch gleich die Schule anfängt...
Kapitel 1
Welch ein Schlamassel!
Idun blinzelt kurz. Dann kneift
sie die Augen ganz fest zusammen. Heute ist ihr erster Tag in der Menschenwelt
und die junge Hexe hätte es nicht schlechter treffen können. Sie ist in einem
rosa Mädchenzimmer gelandet. Einfach abscheulich. Alles ist rosa. Die
Bettdecke, die Kissen, ja sogar die Tapete und der Teppich.
Missmutig
schlägt Idun die Bettdecke zurück. Ihre dürren Hexenbeine stecken in einem
zuckerwatterosafarbenen Schlafanzug.
Idun schnaubt
ärgerlich und zerrt sich den Schlafanzug vom Leib. Eine Hexe und rosa – nein,
das geht gar nicht!
Sie hüpft und stampft auf dem Pyjama herum,
als würde er dadurch verschwinden. Aber er verschwindet nicht, sondern wickelt
sich um ihre Füße. Idun stolpert und verliert das Gleichgewicht. Sie landet mit
ihrer Nase in dem flauschigen Teppich, der zu allem Überfluss auch noch nach
Rosen riecht. Pfui Spinne!
„Warum musste
ich ausgerechnet hier landen?“, schimpft Idun. „Das wird die Oberhexe mir
büßen.“
Sie ist noch
keine zehn Minuten in der Menschenwelt und schon vermisst sie ihr schmuddeliges
Strohlager in der Geisterhöhle und die muffigen Lumpen, mit denen sie sich
sonst immer zudeckt.
Idun will sich
gerade aufrappeln, als ihr Blick auf eine kleine Spinne fällt, die unter dem
Kleiderschrank hervorkrabbelt. Idun verzieht den Mund zu einem bösen Grinsen.
Die Oberhexe hat sicher nicht an Hexenspucke gedacht, so schusselig wie sie
immer ist. Idun kriecht näher an die Spinne heran.
„Wäre ja
gelacht, wenn ich dich nicht mit ein bisschen Hexenspucke in eine Nacktschnecke
verwandeln könnte“, flüstert sie und lässt einen dicken Klecks Speichel auf die
Spinne tropfen.
Aber die
Spinne bleibt Spinne, kämpft sich tapfer aus der schleimigen Spucke frei und
krabbelt unverdrossen zu einem kleinen Spalt im Boden, in dem sie ruckzuck
verschwindet. Idun starrt der Spinne ungläubig hinterher. Sie hat wirklich
nicht das allerwinzigste bisschen Zauberkraft. Ihre Hexenspucke ist tatsächlich
völlig unwirksam. Wütend springt sie auf die Beine.
„Ich werde mir
meine Hexenkräfte zurückholen, koste es was es wolle“, schwört sie. „Und dann
werde ich alle Kreaturen im Finsterwald in stinkige Kriechtiere verwandeln! Und
die Menschen gleich mit!“
Idun reißt die
Schranktür auf. Sie greift nach den dunkelsten und hässlichsten Sachen, die sie
finden kann, zieht sich an und stapft aus dem Zimmer. Im Flur stolpert die
junge Hexe über eine rosarote Schultasche, die direkt vor ihrer Zimmertür
steht. Die Tasche fällt um und ein handgeschriebener Zettel schwebt langsam zu
Boden.
Mein liebes Kind, steht dort, vergiss nicht dein Pausenbrot. Viel Spaß in
der Schule. Wir sehen uns zum
Abendessen. Gruß und Kuss, Merle.
Mit einem Tritt befördert Idun
die Schultasche die Treppe hinunter, wo sie krachend aufschlägt.
„Diese Merle
kann ihr Abendbrot alleine essen“, brummelt Idun. „Und eine Schultasche brauche
ich auch nicht. Ich mache sowieso nicht mit.“
Und mit diesem
Vorsatz macht sich die Hexe auf den Weg in die Schule.
Über die Autorin
Hoch oben im Norden, an der Spitze Dänemarks,
dort, wo es im Sommer nie richtig dunkel wird, lebe ich mit meiner Familie und
unserem Hund Lucy.
Geboren bin ich in Berlin, habe nach meiner
Schulzeit Medizin studiert und arbeite heute als Ärztin in einem Hospiz in
Nordjütland. Ich bin leidenschaftliche Schriftstellerin und nutze jede freie
Minute zum Schreiben.
Bisher habe ich drei Bücher veröffentlicht. Trollrotz und Hexenspucke I & II,
ein Fantasy-Märchen für Kinder ab 6, mit frechen Hexen, dummen Trollen, wilden
Kobolden und natürlich auch Scharen von Elfen, die nichts als Unfug treiben.
Planet
Gorsian ist mein drittes Buch,
ein Science Fiction Roman für Kinder ab 10 Jahren. Der Roman handelt von dem
elfjährigen Milas, der mit seiner Familie gezwungen ist, auf den neu entdeckten
Planeten Gorsian zu ziehen, der neunzehntausend Lichtjahre von der Erde entfernt
und von geheimnisvollen Außerirdischen besiedelt ist. Die Illustrationen sind
von dem wundervollen Stork, einem Künstler aus Kopenhagen.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank in die
Hauptstadt des Königreiches!
Labels: Kinderbücher
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Elfen,
Fantasy,
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K.A. Winter,
Kinder ab 6 Jahre,
Taschenbuch,
Trolle
Dienstag, 7. Juni 2016
„Keylam: Die Ankunft“ von Anne Schmitz
Klappentext
Im Tal
der Tallinge herrscht große Aufregung. Der Zauberer hat für diese Nacht die
Ankunft eines neuen Tallings vorausgesagt.
Hoffentlich
kann der Neue ihnen im Kampf gegen den bösen Skarkorok und seinen Drachen
helfen!
Auf die
jungen Tallinge Saomi und Keylam wartet ein fantastisches Abenteuer voller
Magie ...
Empfohlenes
Lesealter: ab 8 Jahre
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe
„Pst, so seid doch bitte leiser!“ Verzweifelt bemühte sich Häuptling Romwald, die Tallinge zu beruhigen, die auf der Dorfwiese beisammen standen und sich aufgeregt unterhielten.
Romwald raufte sich die weißen Haare. „Meine lieben Mitbürger“, versuchte er es erneut, „ich weiß ja, ein wundersames Ereignis steht uns bevor.“ Er trommelte mit den Fingern auf das Rednerpult, in der Hoffnung, dass die Tallinge zur Ruhe kommen würden. Doch niemand beachtete ihn.
Der Häuptling strich über seinen weißen Bart, der ihm bis auf den runden Bauch herabhing. Er ließ seinen Blick über die Bewohner des kleinen Dorfes Tallingheim schweifen und betrachtete dann die Äste des mächtigen Tallingbaumes, die sich sacht in der warmen Abendluft wiegten.
Vor ein paar Tagen war Romi, die Fledermaus, mit einer Nachricht von Zauberer Nu in sein Haus geflattert. Der Zauberer hatte die Ankunft eines neuen Tallings für die heutige Nacht vorausgesagt. Nun gab es für die Dorfbewohner kein anderes Thema mehr. Es war eine Sensation! Seit Saomis Ankunft vor zehn Jahren war kein weiterer Talling mehr bei ihnen eingetroffen. Damals hatte noch niemand geahnt, dass der Frieden in ihrem Tal bald ein Ende haben würde.
„Die Zeiten sind schlecht!“, beschwerte sich jemand.
„Irgendwer muss Skarkorok aufhalten!“, forderte ein anderer.
„Vielleicht kann uns ja der Neue helfen!“, hoffte der Schreiberling. „Oder die Neue!“ mischte sich eine Tallingfrau ein.
„Oder die Neue!“, wiederholte der Schreiberling etwas genervt. „Das spielt doch keine Rolle. Wir brauchen auf jeden Fall einen Zauberling oder einen Wächterling!“ Da waren sich alle einig. Der Häuptling wusste, dass die Dorfbewohner große Hoffnungen in den Neuen setzten. Aber leider gab es nur wenige Zauberlinge. Wächterlinge kannten sie sogar nur aus alten Sagen.
„Bitte, bitte!“ Flehend sprach Romwald auf die Dorfbewohner ein. „Ihr müsst still sein! Skarkorok wird uns hören und dann …“ An das, was passieren würde, wenn der böse Zauberling Skarkorok ihre Versammlung bemerken würde, wollte er lieber nicht denken. Er schüttelte seinen Kopf, um die schlechten Gedanken zu vertreiben. Es gab noch eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Auf dem Rednerpult stand ein kleines, eher unscheinbares Glöckchen. Allerdings war es ein ganz besonderes, da der Klöppel aus einem grünen Kristall gefertigt war. Mit zitternden Fingern streckte Romwald seine Hand langsam danach aus. Vorsichtig hob er das Glöckchen an.
Hoffentlich hört Skarkorok es nicht, dachte der Häuptling
noch, dann ließ er es einmal erklingen. Der Ton war hell und rein. Er sauste von Talling zu Talling, von Ohr zu Ohr. Er erreichte die Vögel im Baum, das Eichhörnchen in seinem Kobel, ja sogar die Regenwürmer in der Erde. Schnell huschte er weiter ins Dorf, wo ihn Ziegen und Schafe, Hühner und Pferde hörten und schließlich verklang er in der Dämmerung. Erschrocken blickten die Tallinge sich an. Jetzt erst bemerkten sie, in welche Gefahr sie sich und die Ankunft, durch ihr lautes Geschwätz, gebracht hatten. Leise nahmen die Dorfbewohner nun auf den Sitzsteinen Platz. Der Bäckerling ging zu seinem Karren und holte die eigens für diese Nacht gebackene Sternenstreusel hervor. Lehrlinge füllten Wasser und Lebeliasaft aus Fässern ab. Gemeinsam bewirteten sie die schweigenden Tallinge.
Da erklang der Ruf einer Eule. Romwald flüsterte: „Die Nacht ist da. Die Ankunft steht kurz bevor.“
Es war eine warme Nacht. Grillen zirpten. Ein Mäuschen flitzte piepsend über die Dorfwiese, angelockt vom köstlichen Duft des Gebäcks. Eine leichter Wind rüttelte sacht an den sternförmigen Blättern des mächtigen Tallingbaumes, dessen Äste die Dorfwiese überspannten, ganz so, als wolle er die versammelten Tallinge beschützen.
Der majestätische Baum stand schon seit Anbeginn der Zeit im Tal der Tallinge. Sie nannten ihn ihren Lebensbaum. Sein Stamm war so gewaltig, dass sieben Tallinge nötig waren, um ihn einmal zu umfassen. Das Wundersamste am Lebensbaum waren jedoch die Kugeln. An den mächtigsten und stärksten Ästen wuchsen weiß schimmernde, matt leuchtende Kugeln. Es gab sie in allen Größen. Manche waren noch klein, wie Äpfel, andere waren so groß wie prall gefüllte Getreidesäcke. Eine Kugel jedoch war größer als alle anderen und leuchtete auch heller. Unter ihr war eine Hängematte aus reißfestem Lebeliatuch aufgespannt worden. Dies war der Ort der Ankunft.
Vita
Die
Autorin wurde 1978 in einer Kleinstadt des Bergischen Landes geboren. Hier
verlebte sie ihre Kindheit und Jugend. Ende der 1990er Jahre zog sie nach Köln,
wo sie eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolvierte.
Nachdem sie einige Zeit in einem Kindergarten gearbeitet hatte, schrieb sie
sich für ein Studium der Diplom Sozialpädagogik ein. Seit der Geburt ihres
ersten Sohnes kümmert sie sich um die Belange ihrer Familie. Sie lebt heute mit
ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von Köln.
Homepage:
www.anne-schmitz.com
Labels: Kinderbücher
Anne Schmitz,
Drachen,
E-Book,
Fantasy,
Kinder ab 8 Jahre,
Magie
Dienstag, 31. Mai 2016
Brummi, der kleine Bär - Mutti lüftet ein Geheimnis von Dorothee Sargon
Brummi hat sich in
Deutschland gut eingelebt. Die deutsche Sprache hat er schnell gelernt. Auch in
den Kindergarten geht er gern und hat schon gute Freunde gefunden. Eines Tages
besuchen ihn seine großen Geschwister. Brummi hat ein bisschen Angst, denn
bisher erzählte seine Mutti nicht viel von ihnen. Ob sie ihn wohl auch gern
haben? Sie bringen sogar ein großes Geschenk mit, über das sich Brummi sehr
freut. Kurz vor seinem 6. Geburtstag lüftet Mutti ein Geheimnis. Das gefällt
Brummi überhaupt nicht.
Leseprobe:
Der Probetag im Bärenkindergarten hat mir gut
gefallen. Jetzt gehe ich jeden Tag dahin und fühle mich pudelwohl. Alle sind
nett, bis auf Beule und Lizzi. An die komme ich nicht ran. Sie glucken immer
zusammen und wollen von mir nichts wissen. Das macht mich traurig.
Mutig frage ich heute beide
nach dem Frühstück:
„Hey, warum mögt ihr
mich nicht? Will auch mal mit euch
spielen. Ich habe euch doch nichts getan.“
Ich suche das Gespräch mit Lizzi und Beule,
möchte mich mit ihnen anfreunden.
Beule und Lizzi unterbrechen ihr Spiel, Beule springt auf und schreit
gleich los:
„Hau bloß ab, wir wollen mit dir nichts zu tun
haben. Wir mögen dich nicht! Du mit deinem Zottelfell und den krummen Beinen!
Guck uns doch mal richtig an. Unser Fell ist seidig und so krumme Beine haben
wir auch nicht.“ Ich bin traurig. Das hat noch niemand zu mir gesagt, aber
dennoch frage ich höflich:
„Habt ihr Zuhause nicht gelernt, dass man
niemanden beleidigen soll?“ Beide grinsen nur und
zeigen mir einen Vogel. Vor Wut stampfe ich mit meinem rechten Tatzenfuß
mehrere Male auf, dann stürze ich mich auf Beule und verpasse ihm einen ordentlichen Kinnhaken. Beule schlägt
sofort zurück und trifft meine empfindliche Nase. Au, der Schlag ist nicht von
schlechten Eltern. Na warte, ich kann auch fester, denke ich, während ich
meine Nase reibe. Ganz weit hole ich aus und treffe zielgenau seine Nase, die
sofort blutet.
Mum reveals a secret
Volume 5
Klappentext:
Brummi is now living in the country with the silly
name, Deutschland. He is used to the life here and has learned the language
very quickly. He goes to the kindergarten and likes it very much and has made
new friends. One day his elder stepsisters and stepbrother visit him. His
mother had not talked much about them. It's a little bit strange for him. “Do
you think they will love me? Will they accept me?” They bring him a wonderful
present. Brummi likes it very much and is so happy. But … just before his sixth
birthday his mother tells him a secret. Brummi is very upset and does not want
to accept it!
Leseprobe:
At home I rode on my tricycle and sped through all the
rooms and the kitchen looking for Mum. But where was she? Oh she must be
cleaning the stairs. I looked at the front door and saw that it was not
completely closed. What a piece of good luck! Here was a chance to go outside
with my tricycle and ride on the pavement, which I always enjoyed. I opened the
flat door and sped with my vehicle in the direction of the stairs which led
down to the front door of the block of flats. I came to a bend in the
staircase and only just made it round. I felt the wind rushing past my ears.
Oh! It was such fun. I started to go even faster and, suddenly, I missed the
last part of the bend and tumbled down the stairs with my tricycle. I flew over
the handlebars and bumped down the stairs one after the other.
Help, help, I'm falling!
Ouch!
I landed at the bottom of the stairs before my
tricycle, which tumbled down the last step and fell on top of me. I started
groaning and crying because of the pain. At that moment, as I was crying,
something else hit me and fell whirling to my side. It was one of the wheels and
then the other wheel landed on my stomach with a big thump giving me a lot of
pain. And then there was yet something else digging into my tummy. Gently I
tried to raise my head to see what it was. One of the pedals was digging right
into my stomach.
Kurzbiografie
Dorothee
Sargon kam unter dem Sternzeichen Widder 1942 in Kassel auf die Welt. Nach der
Schulzeit lernte sie Bürokauffrau. Fernweh trieb sie 1963 als Au-pair-Mädchen
in die USA, um die Sprache zu lernen und Land und Leute kennenzulernen. Nach
ihrer Rückkehr im Jahre 1964 arbeitete sie viele Jahre als Sekretärin. Im
Dezember 1965 folgte ihre Eheschließung, 1970 kam ihr Sohn zur Welt. Fünfzehn
Jahre blieb sie zu Hause und widmete sich seiner Erziehung. Während dieser Zeit
war sie die rechte Hand in den Geschäften ihres Mannes.
Seit
sie denken kann, hält Dorothee Sargon wichtige Ereignisse in ihrem Tagebuch
fest und erzählt gern Geschichten aller Art, besonders Episoden aus ihrem reich
gefüllten Leben. Da die Zuhörer nie mit einer zufrieden waren, versprach sie:
„Wenn ich pensioniert bin, schreibe ich ein Buch.“ Erst acht Jahre nach ihrer
Pensionierung entdeckte sie im Keller die längst vergessenen Umzugskisten mit
den Tagebüchern. Nach der Sichtung fing sie an, Kurzgeschichten für Anthologien
und Bücher zu schreiben. Es sind Geschichten, die das
Leben schrieb. Sie sollen Mut machen und zeigen, dass fast alles im Leben
erreicht werden kann, wenn geduldig Ziele verfolgt werden und man seinem
höheren Selbst vertraut.
Heute ist Schreiben ihr Hobby.
Starke Frauen der Weltgeschichte sind ihre Vorbilder.
Ihr Wahlspruch (Laotse): Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.
Labels: Kinderbücher
ab 4 Jahre,
Bilderbuch,
deutsch,
Dorothee Sargon,
E-Book,
Englisch,
Illustrationen,
Kinderbuch,
Taschenbuch,
Teddy
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