Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 9. Januar 2018

Die kleine Nixe und die Kräuterhexen von Sannah Hinrichs



Klappentext:
Eine märchenhafte Geschichte für Kinder ab 3 Jahren.
Mit zauberhaften Illustrationen und Ausmalbildern von illuBine.

Einst lebte, hoch im nordischen Meer, eine kleine Nixe mit ihren sechs Schwestern. Der Vater war der Herrscher des Nordmeeres und regierte das Königreich mit viel Liebe.
Eines Tages gelingt es jedoch einer garstigen Zauberin, den geliebten Vater zu vergiften. Die kleine Nixe ist verzweifelt, denn der Kräuterhexe des Palastes fehlen die passenden Pflanzen für den Heiltrank.
Mutig begibt sich die kleine Nixe auf den gefährlichen Weg ins offene Meer, um die passenden Kräuter zu suchen und den Vater zu retten …
Erhältlich bei Amazon.  



Leseprobe:
Einst lebte, hoch im nordischen Meer, tief unter der Wasseroberfläche, eine kleine Nixe mit ihren sechs Schwestern. Der Vater war der Herrscher des Nordmeeres und regierte das Königreich mit viel Liebe. Er hatte ein sanftmütiges Herz und kümmerte sich rührend um seine sieben Töchter, die seit dem Tod der Königin ohne Mutter aufwuchsen. Trotz des Verlustes lebten die Nixen fröhlich und unbeschwert. Das Volk des Nordmeeres liebte die zauberhaften Geschwister und sah voller Ehrfurcht und Dankbarkeit zu seinem König auf, der es bisher vor allen Gefahren beschützt hatte.
Das nordische Meer war reich an Schätzen; das Wasser so klar wie ein wolkenloser Himmel und die Bewohner lebten in Frieden miteinander. Die Völker des Ost-, West- und Südmeeres schauten neidisch auf die Gemeinschaft des Nordmeeres. Ihre Herrscher waren vor langer Zeit von einer bösartigen Hexe mit einem Fluch belegt worden. Seitdem litt das Meeresvolk unter der Macht der verhexten Könige. Den Nordmeerbewohnern war es darum strengstens untersagt, die anderen Meeresbereiche zu betreten; zu groß war die Gefahr eines Angriffs durch die Wachen. Mit diesem Verbot lebte das Volk indes sehr gut. Es war glücklich mit dem, was es hatte und es fehlte ihm an nichts.
Allerdings hütete der Herrscher des Nordens ein Geheimnis: Tief im Ozean, in einer Höhle im Meeresboden, hielt er die bösartige Meereshexe gefangen, die die anderen Könige verwünscht hatte. Nur die Steine der Meereshöhle verhinderten die Kraft des Zaubers. Deshalb wurde sie bewacht, um das Königreich und alle Bewohner des nördlichen Meeres zu schützen. Der Kräuterhexe des Nordmeeres war es bisher nicht gelungen, die Verwünschungen der bösartigen Hexe aufzulösen. Kein Gegenzauber schien zu helfen.
Eines Tages gelang es der garstigen Zauberin jedoch durch eine List, den Wachen zu entkommen. Zornig über die Gefangenschaft schwor sie Rache und schwamm direkt zum Wasserpalast des Nixenkönigs.

Vita:
Die 1967 in Nordrhein-Westfalen geborene Autorin lebt mit ihrem Mann im Norden Deutschlands.
Als Autorin und Leserin liebt sie die Vielfalt der Literatur gleichermaßen.
Sie schreibt sowohl romantische Gedichte und Liebesgeschichten als auch märchenhafte Erzählungen.
Im Oktober 2015 wurde ihre Kurzgeschichte »Herbst« im lokalen Wochenendanzeiger publiziert. Dieses Ereignis war der Anlass für ihre erste Geschichtensammlung »Sannahs Geschichten«.


Dienstag, 25. April 2017

"Sieben goldene Tränen" von Marianne Schaefer



Warum sitzt ein kleiner Prinz mit einer Pudelmütze auf dem Kopf, die seine grünen Haare verbergen, allein am Strand und spricht mit einem Stück Holz?
An seinem zehnten Geburtstag muss Robert erkennen, dass sich sein Leben gänzlich verändern wird. Er muss sich eine neue Heimat suchen, denn man hat ihn aus dem Königreich gewiesen, dass eigentlich ihm gehört. Alles, was ihm bleibt, ist eine Reisetasche und seine geliebte Flöte. Er landet auf dem Schiff der Hexe Bösina, die seltsamerweise seinen Namen kennt und offenbar mit seiner geliebten Zofe etwas gemeinsam hat. Nur was?  Er begegnet dem dreiköpfigen Seeungeheuer Justus und den Märchenerzähler Arek, die sich beide als Diebe herausstellen, ohne wirklich böse zu sein. Fehmi aber, ein winziges Regentröpfchen in Gummistiefeln, mit einer lustigen Schleife im Haar, wird seine Vertraute. Bald sind sie zu einer festen Gemeinschaft geworden und bestehen miteinander viele Abenteuer. Es gelingt ihnen, die wirklich Bösen zu bestrafen und das Schloss des kleinen Prinzen zu erobern.
Die liebevollen Illustrationen von Claudia Quiske machen das Buch zu einem Lesevergnügen nicht nur für Kinder.

Erhältlich beim Verlag



Sieben goldene Tränen
5. Kinderbuch

Kapitel 1
Prinz Robert wird verbannt

Als Prinz Robert an seinem zehnten Geburtstag die Augen öffnete, ahnte er, dass sich sein Leben ab heute verändern würde. Ihm waren die traurigen Augen seiner Lieblingszofe Frederike und das Getuschel der anderen Angestellten in den letzten Tagen nicht entgangen.
Da öffnete sich auch schon die Tür und die Zofe erschien, um ihm beim Anziehen zu helfen. Ihr Gesicht war ernst und in ihren Augen standen Tränen.
„Guten Morgen, mein Liebling“, flüsterte sie ihm leise ins Ohr und strich ihm über die Wangen. „Herzlichen Glückwunsch,
mein Kleiner! Ich soll dich gleich zum neuen Herrscher, deinem Onkel Reinald, in den Thronsaal bringen.“
Nun kullerten der Zofe doch Tränen übers Gesicht, die sie allerdings vor Robert zu verbergen suchte. Es gelang ihr nicht.
„Warum weinst du, Frederike?“, wollte er wissen.
„Oh, es geschieht nur aus Sorge um dein Wohlergehen.”
Der kleine Prinz tröstete sie: „Ich weiß, mein Onkel ist streng, aber warum sollte er mir Böses wollen! Sicher möchte er nur zum Geburtstag gratulieren!“
Die Zofe holte tief Luft, schwieg und kleidete Robert an. Dann nahm sie ihn bei der Hand. Sie waren schon fast an der Tür, da rannte der Prinz zurück, griff nach seiner Mütze, die auf einem Stuhl neben dem Bett lag, und stülpte sie sich über den Kopf. Er war nämlich nicht wie andere Kinder, sondern hatte mit grünen Haaren das Licht der Welt erblickt. Es gab nicht viele, die davon wussten – nur seine verstorbenen Eltern, Onkel Reinald und Frederike. Sie schnitt ihm eigenhändig die Haare und sorgte dafür, dass kein grünes Härchen unter der Mütze hervorlugte.
Der kleine Prinz war ein einsames Kind. Seiner grünen Haare wegen durfte er nicht mit den Kindern der Höflinge spielen, nie jemand zu sich einladen. Sein einziger Zeitvertreib war eine Blockflöte, die ihm die Eltern vor ihrem so plötzlichen Tod geschenkt hatten. Wenn er im Schlossgarten darauf spielte, stellten selbst die Vögel das Zwitschern ein und die Bienen vergaßen das Summen, so lieblich klangen seine Melodien.
Mit klopfenden Herzen betraten Frederike und Robert den Thronsaal.
König Reinalds Rede war kurz und knapp. „Deine Eltern haben vor ihrem Tod bestimmt, dass ich so lange regiere, bis du alt genug bist, selbst den Thron zu besteigen. Doch heute ist erst dein zehnter Geburtstag. Deshalb wirst du die nächsten Jahre in einem fremden Land verbringen und erst zurückkehren, wenn ich es für richtig halte. Deine Zofe hat auf meinen Befehl hin alle Vorbereitungen zur Abreise getroffen. Draußen wartet die Kutsche, die dich in die Fremde bringen wird!“
Der kleine Prinz hätte gerne aufbegehrt, doch er wusste, es war zwecklos. Onkel Reinald war ein hartherziger Mensch. Als seine Eltern im letzten Jahr verunglückten, durfte er sie kein letztes Mal sehen und niemals deren Grab besuchen. Er wusste nun, warum man im Palast getuschelt und warum Frederike geweint hatte. Der Plan des neuen Herrschers, ihn wegzuschicken, war dem Hofstaat bereits zu Ohren gekommen. Aber wie hart der Onkel auch sein mochte, einen Geburtstagswunsch würde er ihm doch nicht verwehren!
Und so sagte Robert: „Bitte erlaube mir, an das Grab meiner Eltern zu treten, um mich zu verabschieden.“
Frederike blickte den Prinzen entsetzt an, als habe er etwas Furchtbares ausgesprochen.
König Reinald wurde blass. Sein Gesicht verzerrte sich.
„Das kann ich dir nicht gestatten“, antwortete er und zur Zofe gewandt befahl er: „Bring ihn weg!“
Der kleine Prinz wollte nicht weinen, er wollte tapfer sein, doch plötzlich rannen Tränen über seine Wangen. Sieben an der Zahl. Sie fielen als goldene Perlen zu Boden. Von des Königs Blicken, denen der Zofe und Roberts verfolgt, rollten sie durch den Thronsaal und schlüpften unter der Saaltür hindurch. Deutlich hörte man das Klicken der Perlen, als sie auf der breiten Treppe von einer Stufe zur nächsten hüpften. Danach herrschte Stille.
König Reinald saß wie versteinert auf seinem Thron. Das Klicken der goldenen Tränen hallte in seinen Ohren wieder. Die Zofe und den Neffen schien er vergessen zu haben. Frederike ergriff die Hand ihres Schützlings und eilte mit ihm nach draußen.
„Frederike, was war das? Was ist mit meinen Tränen geschehen?“, fragte Robert verwundert. „Wohin sind sie gerollt?“
Was sollte die Zofe dem Prinzen antworten? Das Herz war ihr schwer genug wegen des Abschieds und gleichzeitig hätte sie jubeln können. Die goldenen Tränen, die Robert geweint hatte, waren ein Zeichen ihrer Schwester Sapralotta. Es bedeutete: Mach dir keine Sorgen um den Prinzen, ich passe auf ihn auf! Frederike nahm daher Roberts kleine Hand in die ihre, drückte sie und sagte: „Die goldenen Tränen bedeuten Glück. Alles wird gut, mein Liebling!“
Kurz darauf saß Robert in der Kutsche. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen und los ging die Fahrt ins Ungewisse. Solange es möglich war, winkte Robert der weinenden Frederike zu, die immer kleiner und kleiner wurde …
Robert war noch ein Kind, doch schon klug genug, um zu erkennen, was sein Onkel mit ihm vorhatte: Ab jetzt war er nicht mehr Prinz Robert, der einmal den Thron besteigen sollte, sondern nur noch Robert, der Junge mit den grünen Haaren, ohne Anrecht auf Krone und Reich.
Die lange Fahrt ging vorbei an Wiesen, Wäldern und Seen. Irgendwann wurde der kleine Prinz schläfrig, seine Augen wurden immer kleiner und dann war er eingeschlafen. Auch der Kutscher vorn auf dem Bock wurde schläfrig. Zuletzt fielen ihm ebenfalls die Augen zu und sein Kopf sank auf die Brust. Die Pferde trotteten im gleichen Tempo weiter, als sei ihnen der Weg bekannt.
Sobald die Kutsche über eine besonders holprige Straße rollte, wurde Robert wach und blickte nach draußen. Auf dieser Seite dehnte sich ein großes Meer. Es lockte ihn mit seinen weiß-schaumigen Wellenkronen. Einem inneren Drang folgend, öffnete er die Tür, warf seine Reisetasche nach draußen und sprang hinterher. Die Kutsche holperte weiter und bald war sie seinen Augen entschwunden.
Der Weg über den Strand bis zum Wasser war nur kurz. Robert warf die Tasche in den Sand, zog Schuhe und Strümpfe aus, bohrte die Zehen in den feuchten Untergrund und ließ sie sich von den anrollenden Wellen wieder sauber spülen. Ach, war das herrlich! Er vergaß alle seine Sorgen. Als er sich genug vergnügt hatte, nahm er die Flöte aus der Tasche und spielte. Aber diesmal gerieten ihm die Melodien so traurig, dass es einen Stein hätte erweichen können …

Marianne Schaefer wurde am 12.01.1938 in Landsberg/Warthe
geboren. Nach der Vertreibung aus der Heimat verbrachte sie ihre Kindheit
in Mittelfranken.
Sie arbeitete als Glasbläserin, Keramikmalerin, Verwaltungsangestellte,
und bis zum Ruhestand in einem Heim für geistig und körperlich
behinderte Menschen. Seit 25 Jahren wohnt sie in der Nähe von
Lahr/Schwarzwald. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder, neun Enkelkinder   
und sieben Urenkel. 
Seit Jahren schreibt sie Geschichten für Erwachsene und Märchen für
Kinder, die in verschiedenen Anthologien veröffentlicht wurden.
Ihre bisher veröffentlichten Kinderbücher haben teilweise mehrere
 Auflagen.
 „Sami, der kleine Elefant“, Sperling - Verlag.
„Annegret und der Zaubersee“, Sperling - Verlag.
„Schneeflocken außer Rand und Band“, Sarturia - Verlag.
„Der zerbrochene Spiegel“, im Sarturia - Verlag.
„Sieben goldene Tränen, Karina – Verlag – Wien.
„Erzählungen vom Winterkind“, Karina – Verlag – Wien.
 „Lilly und der Potzemockel“, Karina –Verlag – Wien.
Weitere Kinderbücher sind in Arbeit.
Homepage

Dienstag, 4. Oktober 2016

Kleiner Kürbis - großer Traum von Codename Kolibri



Klappentext:
Der kleine Kürbis langweilt sich zu Tode auf dem großen Kürbisfeld. Tagein, tagaus immer das Gleiche, darum wünscht er sich nichts sehnlicher, als Arme und Beine zu haben, damit er die Welt erforschen kann.
Die anderen Kürbisse zeigen wenig Verständnis. Als sie vor der Halloweennacht von dem rauschenden Fest der Hexe im Geisterwald erzählen, wird der kleine Kürbis hellhörig. Ach könnte er doch auch dorthin …
Lange hält er Ausschau nach den Gästen der Hexe, die vielleicht ihren Weg über das Kürbisfeld nehmen, doch schließlich schläft er ein … und träumt:
Ein seltsamer Traum, in dem er ein großes Abenteuer bestehen muss. Es gilt, den verschollenen Kristall der Hexe im Geisterwald zu finden … und als Belohnung könnte sein Herzenswunsch in Erfüllung gehen.
Erhältlich bei Amazon.

Leseprobe:
Weiter ging es durch den finsteren Wald. Bei jedem Geräusch zuckte der kleine Kürbis schreckhaft zusammen. Er war heilfroh die Krähe und den Kater dabeizuhaben. Ab und zu flogen seltsame Tiere über ihre Köpfe hinweg. Ängstlich schauten sie zum Himmel.
„Fledermäuse“, sagte der Kater.
Dann entdeckten sie einen Lichtschimmer in der Ferne.
„Das muss das Haus der Hexe sein“, meinte die Krähe.
Langsam und vorsichtig pirschten sie sich heran.
Das alte windschiefe Haus war hell erleuchtet, doch von der Hexe keine Spur. Im Vorgarten war alles still und ruhig, nur ein paar Kürbisse lagen verstreut auf dem Rasen. Doch von der Rückseite des Hauses erschallte heiteres, lautes Stimmengewirr. Plötzlich erschien ein Gespenst über dem Dachfirst.


„Die Feier findet wohl im Garten auf der anderen Seite statt“, meinte der Kater. „Wir müssen uns um das Haus schleichen.“
Der kleine Kürbis nickte.
Leise huschten sie hinter den Zaun und um die Mauern des alten Gebäudes herum.
Der Garten erstrahlte im hellen Glanz und eine ganze Reihe Gäste hatte sich schon eingefunden.
Der kleine Kürbis kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hinter einem dicken Baumstamm versteckt beobachteten sie das Geschehen.




Autorenvita:
Die Autorin Marion David, geb. 1959, ist dreifache Mutter und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Aachen. Schon vor vielen Jahren hat sie damit begonnen, Geschichten für  ihre Kinder zu schreiben. Lange lagen die Manuskripte in der Schublade, bis im Jahr 2011 der Entschluss fiel, die Geschichten zu überarbeiten und diese als E-Book zu veröffentlichen. An der Entstehung der Buchreihe „Die Bücher des Barnabas Rosenstengel“ sind auch die beiden mittlerweile erwachsenen Töchter beteiligt, die ihre Mutter mit der Gestaltung der Bücher und den Illustrationen tatkräftig unterstützen. Die abenteuerlichen Tiergeschichten des Teams erscheinen unter dem Pseudonym „Codename Kolibri“. Nach dem großen Erfolg des ersten Bands „Die Reise zu den Weinenden Felsen“ setzte das kleine Familienunternehmen die Serie fort und brachte zeitgleich die Buchreihe „Leseabenteuer mit Barnabas“ für junge Leser auf den Markt.
Mittlerweile ist auch das erste Bilderbuch erschienen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage:
http://www.barnabas-rosenstengel.de/

Dienstag, 14. Juni 2016

Magier, pass auf: Trollrotz und Hexenspucke II von K.A. Winter



Klappentext

Die böse Hexe Idun ist wieder da! Frech und durchtrieben – so wie eine richtige Hexe sein muss. Aber man kann es auch zu bunt treiben und deswegen wird Idun aus der Geisterhöhle verbannt. Sie muss ein Jahr lang auf eine normale Schule gehen, natürlich ohne Hexenkräfte. Das wäre ja noch schöner! Aber die Oberhexe ist ein bisschen schusselig und Idun landet an der gleichen Schule wie Aki und Alberte. Das kann nicht gut gehen. Eines Tages liegt Magie in der Luft und seltsame Dinge geschehen. Hat Idun die Finger im Spiel? Hoffentlich nicht...
Erhältlich bei Amazon.

Leseprobe

Wisst ihr noch,

wie die beiden Hexen Idun und Gunde den kleinen Troll Moggi entführten, damit er das Geistertor nicht mehr schließen konnte? Hundert Jahre Geisterstunde hatten sich die beiden erhofft. Stellt euch das mal vor!

Zum Glück ist es dazu nicht gekommen. Aki und seine Cousine Alberte konnten den Troll wohlbehalten wieder in der Geisterhöhle abliefern und die Hexen haben ihre gerechte Strafe erhalten. Gunde musste noch einmal zurück in die erste Hexenklasse und Idun wurde für ein Jahr in die Menschenwelt verbannt – natürlich ohne Hexenkräfte. Das wäre ja noch schöner.

Wollen wir doch einmal sehen, was Idun gerade so treibt.
Hoppla, ich glaube, sie liegt noch in den Federn und das, wo doch gleich die Schule anfängt...

Kapitel 1
Welch ein Schlamassel!

Idun blinzelt kurz. Dann kneift sie die Augen ganz fest zusammen. Heute ist ihr erster Tag in der Menschenwelt und die junge Hexe hätte es nicht schlechter treffen können. Sie ist in einem rosa Mädchenzimmer gelandet. Einfach abscheulich. Alles ist rosa. Die Bettdecke, die Kissen, ja sogar die Tapete und der Teppich.
Missmutig schlägt Idun die Bettdecke zurück. Ihre dürren Hexenbeine stecken in einem zuckerwatterosafarbenen Schlafanzug.
Idun schnaubt ärgerlich und zerrt sich den Schlafanzug vom Leib. Eine Hexe und rosa – nein, das geht gar nicht!
 Sie hüpft und stampft auf dem Pyjama herum, als würde er dadurch verschwinden. Aber er verschwindet nicht, sondern wickelt sich um ihre Füße. Idun stolpert und verliert das Gleichgewicht. Sie landet mit ihrer Nase in dem flauschigen Teppich, der zu allem Überfluss auch noch nach Rosen riecht. Pfui Spinne!
„Warum musste ich ausgerechnet hier landen?“, schimpft Idun. „Das wird die Oberhexe mir büßen.“
Sie ist noch keine zehn Minuten in der Menschenwelt und schon vermisst sie ihr schmuddeliges Strohlager in der Geisterhöhle und die muffigen Lumpen, mit denen sie sich sonst immer zudeckt.
Idun will sich gerade aufrappeln, als ihr Blick auf eine kleine Spinne fällt, die unter dem Kleiderschrank hervorkrabbelt. Idun verzieht den Mund zu einem bösen Grinsen. Die Oberhexe hat sicher nicht an Hexenspucke gedacht, so schusselig wie sie immer ist. Idun kriecht näher an die Spinne heran.
„Wäre ja gelacht, wenn ich dich nicht mit ein bisschen Hexenspucke in eine Nacktschnecke verwandeln könnte“, flüstert sie und lässt einen dicken Klecks Speichel auf die Spinne tropfen.
Aber die Spinne bleibt Spinne, kämpft sich tapfer aus der schleimigen Spucke frei und krabbelt unverdrossen zu einem kleinen Spalt im Boden, in dem sie ruckzuck verschwindet. Idun starrt der Spinne ungläubig hinterher. Sie hat wirklich nicht das allerwinzigste bisschen Zauberkraft. Ihre Hexenspucke ist tatsächlich völlig unwirksam. Wütend springt sie auf die Beine.
„Ich werde mir meine Hexenkräfte zurückholen, koste es was es wolle“, schwört sie. „Und dann werde ich alle Kreaturen im Finsterwald in stinkige Kriechtiere verwandeln! Und die Menschen gleich mit!“
Idun reißt die Schranktür auf. Sie greift nach den dunkelsten und hässlichsten Sachen, die sie finden kann, zieht sich an und stapft aus dem Zimmer. Im Flur stolpert die junge Hexe über eine rosarote Schultasche, die direkt vor ihrer Zimmertür steht. Die Tasche fällt um und ein handgeschriebener Zettel schwebt langsam zu Boden.

Mein liebes Kind, steht dort, vergiss nicht dein Pausenbrot. Viel Spaß in der Schule. Wir sehen uns zum Abendessen. Gruß und Kuss, Merle.

Mit einem Tritt befördert Idun die Schultasche die Treppe hinunter, wo sie krachend aufschlägt.
„Diese Merle kann ihr Abendbrot alleine essen“, brummelt Idun. „Und eine Schultasche brauche ich auch nicht. Ich mache sowieso nicht mit.“
Und mit diesem Vorsatz macht sich die Hexe auf den Weg in die Schule.


Über die Autorin

Hoch oben im Norden, an der Spitze Dänemarks, dort, wo es im Sommer nie richtig dunkel wird, lebe ich mit meiner Familie und unserem Hund Lucy.
Geboren bin ich in Berlin, habe nach meiner Schulzeit Medizin studiert und arbeite heute als Ärztin in einem Hospiz in Nordjütland. Ich bin leidenschaftliche Schriftstellerin und nutze jede freie Minute zum Schreiben.
Bisher habe ich drei Bücher veröffentlicht. Trollrotz und Hexenspucke I & II, ein Fantasy-Märchen für Kinder ab 6, mit frechen Hexen, dummen Trollen, wilden Kobolden und natürlich auch Scharen von Elfen, die nichts als Unfug treiben.
Planet Gorsian ist mein drittes Buch, ein Science Fiction Roman für Kinder ab 10 Jahren. Der Roman handelt von dem elfjährigen Milas, der mit seiner Familie gezwungen ist, auf den neu entdeckten Planeten Gorsian zu ziehen, der neunzehntausend Lichtjahre von der Erde entfernt und von geheimnisvollen Außerirdischen besiedelt ist. Die Illustrationen sind von dem wundervollen Stork, einem Künstler aus Kopenhagen.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank in die Hauptstadt des Königreiches!