Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren
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Dienstag, 21. Januar 2014

Planet Gorsian von K. A. Winter




Im Jahr 2096 reist der elfjährige Milas mit seinen Eltern zu dem neu entdeckten Planeten Gorsian, der 19.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Milas ist alles andere als begeistert. Denn auf dem unwirtlichen Planeten leben nicht nur Menschen, sondern auch die Ureinwohner - die Gorsianer. Geheimnisvolle echsenartige Wesen, über die niemand so genau Bescheid weiß.

Nach kurzer Zeit trifft Milas auf einen dieser Außerirdischen. Doch dieses Treffen war nie vorgesehen...

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DIE ERDE 
23. JUNI 2096


Zwei Wochen nach meinem elften Geburtstag sagte mein Vater mir, dass wir die Erde verlassen müssten. Wir würden auf den neuen Planeten Gorsian-79 ziehen und dort in der Kolonie wohnen. Und das nicht irgendwann in ferner Zukunft, nein, schon in dieser Woche.
Ich wusste, dass das Leben auf Gorsian-79 total anders und um einiges schwerer werden würde als das Leben auf der Erde, aber was mich genau erwarten würde, darüber war ich mir nicht im Klaren. Mal abgesehen vom Ferienresort auf dem Mond war die Kolonie auf Gorsian-79 die erste menschliche Siedlung auf einem anderen Planeten.
Ich betrachtete meinen Computer, der nutzlos auf meinem Schreibtisch stand. Die letzte Überschwemmung hatte die Elektrizität in unserem Haus endgültig lahm gelegt und weil es Sommer war und die Tage lang, hatten meine Eltern beschlossen mit der Reparatur bis zum Herbst zu warten. Jetzt würde wohl nichts mehr repariert werden, jedenfalls nicht von meinen Eltern. Und wer würde schon in unserem Haus wohnen wollen, nachdem wir ausgezogen waren?
Unser Haus lag im Überschwemmungsbereich. Nach jedem Regenguss stand das Wasser bis zu den Knien in der unteren Etage und das meist für mehrere Wochen, bevor der Wasserspiegel wieder sank. Ich kann mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, wann das Erdgeschoss das letzte Mal trocken war. Das muss noch vor meiner Einschulung gewesen sein und die ist schon einige Jahre her. Mein Vater versuchte immer, so gut es ging, die Schäden wieder zu beseitigen aber machen wir uns nichts vor. Allein in den letzten zehn Jahren war der Meeresspiegel um einige Zentimeter angestiegen und in den nächsten zehn Jahren würde unser Viertel wahrscheinlich vollständig im Wasser versinken. Meine Eltern verdienten nicht genug Geld, um in den oberen Stadtbereich umzuziehen, dort, wo es trocken war, und sie hatten auch keine Lizenz um ganz woanders hinzuziehen, außer nach Gorsian-79. Dort wo keiner hin wollte. Ich auch nicht.

„Sieh es mal so”, sagte mein Vater, während er auf meinem Bett saß und auf seine Schuhe blickte. „Auf Gorsian-79 haben alle die gleichen Chancen, wie in Amerika vor zweihundert Jahren. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Das ist doch was.”
Ich betrachte sein dünnes Haar, das fast bis zu den Schultern reichte. Er sah mich nicht an. Wir wussten beide, dass er Blödsinn redete.
„Was ist mit den Gorsianern?”, fragte ich. Den Außerirdischen, den Monstern, fügte ich in Gedanken hinzu.
Mein Vater schwieg. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster und sah auf die Straße. Das Brackwasser schlug in leisen Wellen an die Mauer des Hauses gegenüber. Unser Nachbar kämpfte sich durch die trübe Brühe. Seine grüne Gummihose reichte ihm bis zur Brust. Auf der linken Schulter balancierte er drei Balken. Hinter ihm ging mein Kumpel Rick. Er schleppte auch zwei Balken. Die beiden wollten ein Hochbett für Rick bauen, dass hatte er mir in der Schule erzählt. So dass seine Matratze nicht mehr bei jeder Überschwemmung nass werden würde. Die beiden führten ein richtiges Männerleben. Ricks Mutter war schon lange getürmt.
Mein Vater seufzte. „Mach es uns doch nicht so schwer, Milas.” Er blickte mich mit müden Augen an. „Wir werden in den Kuppeln leben und von den Gorsianern gar nichts zu sehen bekommen.”
„Was sagt Mama dazu?”
„Sie freut sich. Sie ist schon beim Packen.”
Er log. Er log wie gedruckt. So wie man es macht, wenn man verzweifelt ist und keine andere Wahl hat.



Dienstag, 11. Juni 2013

Prinzessin Feuerrose und die Tintenrosenelfen, Rosenelfengeschichten, Band 4 von Eva Markert



Klappentext:
Auch im letzten Teil der Rosenelfengeschichten ist wieder eine Menge los.
Prinzessin Feuerrose und die anderen Rosenelfen feiern auf ganz besondere Weise das Sternschnuppenfest. Am Tag darauf begegnet ihnen die hochnäsige Prinzessin Tintenrose. Obwohl niemand sie ausstehen kann, helfen sie ihr doch aus einer Klemme.
So lernen sie die blauen Rosenelfen kennen, die in einem Schlosspark leben. Dort treibt ein Gärtner mit Giftspritze sein Unwesen und seltsame Ungeheuer bevölkern den Schlossteich.
Außerdem verliebt sich der immermüde Dorno bis über beide Ohren, die Elfen müssen kranke Rosenstöcke gesund pflegen und nicht zuletzt ihr Winterlager vorbereiten.
Die Zeit wird knapp, denn der Sommer neigt sich rasch seinem Ende zu und der langeWinterschlaf steht bevor.
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Leseprobe:


5
Die Rosenelfen waren gerade dabei, Nachfliegen zu spielen, als Dorno plötzlich Mund und Augen aufsperrte. „Na so was!“, rief er.
Die anderen blickten in dieselbe Richtung wie er, um zu sehen, was es da so Aufsehenerregendes gab.
„Seht ihr, was ich sehe?“, fragte Blütelia. „Oder spinne ich jetzt schon, so wie Dorno?“
„Wieso spinne ich!“, protestierte der aufgebracht. „Ich sage nur, dass bei den Tannen eine blaue Rosenelfe herumfliegt.“
„Blaue Rosenelfen? Die gibt es nicht“, wandte Schneeweißchen ein.
„Die Behauptung, blaue Rosenelfen gäbe es nicht, stimmt nur so lange, bis jemand eine blaue Rosenelfe sieht“, belehrte Samtian sie. „Und weil wir im Augenblick eine blaue Elfe sehen, gibt es seit heute welche.“
„Sagte der Klugschwätzer“, murmelte Dorno vor sich hin.
„Ich finde, sie ist eher lila“, bemerkte Stängel.
Ausnahmsweise hatte Rosanna eine andere Meinung als ihr Freund: „Es sieht nur so aus, als ob die Elfe blau wäre, weil es bei den Tannen ziemlich dunkel ist.“
„Mir ist es vollkommen schnurz, ob sie dunkel, lila, blau oder meinetwegen kohlpechrabenschwarz ist. Ich möchte wissen, woher sie kommt und was sie hier will“, warf Stachel ein.
„Vielleicht sucht sie was.“ – „Sie hat sich verirrt.“ – „Sie will uns ausspionieren.“ – „Sie fliegt spazieren.“ So schallte es durcheinander.
„Und was meint ihr?“, wollte Duftine von den Prinzessinnen wissen.
„Ich fliege einfach mal zu ihr hin und frage sie.“ Damit machte sich Feuerrose auf den Weg.
Als die fremde Elfe die Prinzessin heranschwirren sah, landete sie auf einem Tannenzweig. „Au!“, schrie sie. „Ich muss schon sagen, ziemlich unbequem habt ihr es hier. Diese Nadeln pieksen fürchterlich.“
Feuerrose grinste. „Selbst schuld, wenn du dich auf einen Tannenzweig setzt, ohne aufzupassen.“ Sie ließ sich vorsichtig neben ihr nieder. „Schön, dich kennen zu lernen.“
Die dunkle Elfe guckte sie von oben bis unten an. „Ich heiße Tintenrose. Man kann es im Augenblick zwar nicht sehen, aber ich bin eine Prinzessin. Die Prinzessin der Tintenrosenelfen. Ich erwarte also Bewunderung.“
„Bewunderung?“, fragte Feuerrose erstaunt. „Wofür?“
„Das sagte ich bereits. Weil ich Prinzessin bin. Ich trage nur im Moment kein Krönchen.“
„Wie du siehst, bin ich ebenfalls eine Prinzessin“, erwiderte Feuerrose. „Aber mich braucht man deswegen nicht zu bewundern. Wo ist denn dein Krönchen?“
„Wenn ich das wüsste!“ Auf einmal sah die Elfe gar nicht mehr so hochnäsig aus, sondern eher betrübt. „Das Krönchen ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe überall danach gesucht und bin schon sehr weit von zu Hause weggeflogen. Aber ich kann es nirgendwo finden.“ Sie brach in Tränen aus. „Wenn ich kein Krönchen habe, bewundert mich doch niemand.“
„Ich könnte dir als Ersatz ein Gänseblümchenkränzchen schenken“, bot Feuerrose an. „Es ist noch eins übrig von unserem Sternschnuppenfest. Es sähe bestimmt hübsch aus auf deinen blauschwarzen Haaren.“
„Was soll ich damit?“, schluchzte Tintenrose. „Ich will mein Krönchen wiederhaben! Aber ich bin furchtbar müde, und ich habe entsetzlichen Hunger und Durst. Außerdem ist mein Heimweg schrecklich weit! Ich müsste ewig lange in die Richtung fliegen, in der die Mittagssonne steht.“
„Wohnst du in einem Garten?“, erkundigte sich Feuerrose.
„Garten?“ Tintenrose schaute sie von oben herab an. „Nein, wir leben in einem herrlichen Park, der zu einem riesigen Schloss gehört.“
„Aha.“ Feuerrose war nicht sonderlich beeindruckt. Sie überlegte. „Wir haben genug Blütenstaub und Rosennektar, um dir etwas abzugeben. Und wenn du willst, kannst du bei uns übernachten.“
Das tröstete Tintenrose kaum. „Und mein Krönchen?“, jammerte sie.
„Morgen helfen wir dir suchen“, versprach Feuerrose. „Jetzt hat es keinen Zweck mehr, es wird bald dunkel.“
„Ach, wie furchtbar! Ach, wie entsetzlich! Wie schrecklich!“, klagte Tintenrose.
„Du wirst sehen, es ist kein bisschen furchtbar, entsetzlich und schrecklich“, versuchte Feuerrose sie zu beruhigen. „Unser Nektar und Blütenstaub schmecken gut, unsere Rosenblüten sind gemütlich, und wir sind sehr nett.“
Die Feuer-, Honig- und Schneerosenelfen sahen Feuerrose zurückkommen und waren sehr gespannt, wen sie da im Schlepptau hatte.
„Es ist tatsächlich eine blaue Rosenelfe“, sagte Rosarose beeindruckt. „So wie sie würde ich auch gern aussehen. Weil Blau meine Lieblingsfarbe ist!“
„Mir ist es schnuppe, wie sie aussieht“, warf Samtian ein. „Hauptsache, sie ist nett. Aber ich finde, sie sieht ziemlich eingebildet aus. Und schlecht gelaunt.“
Die Rosenelfen umringten Feuerrose und ihren Gast. Es zeigte sich schnell, dass Samtian sie richtig eingeschätzt hatte. Nichts konnte Tintenrose zufriedenstellen. Feuerrosennektar war ihr zu feurig, Honigrosenblütenstaub zu süß, Schneerosennektar zu milde und Rosarosenblütenstaub schmeckte ihr zu stark nach Rosen. Und wo sollte sie übernachten? An jeder Blüte hatte sie etwas auszusetzen. Begonien lehnte sie von vornherein ab, die roten Rosen waren ihr zu eng und die gelben zu weich. Schließlich wählte sie eine unbewohnte Rose am Feuerrosenstrauch aus. Noch lange hörte man sie stöhnen und klagen über das unbequeme Lager, das schlechte Essen und das große Unglück, dass sie ihr Krönchen verloren hatte.
„Ich hoffe, dass diese aufgeblasene Schwebfliege morgen auf Nimmerwiedersehen verschwindet“, brummte Samtian vor sich hin, aber Tintenrose hatte ihn trotzdem gehört. „Darauf kannst du Gift nehmen“, fauchte sie. „Sobald ihr mir beim Suchen geholfen habt, seht ihr mich nie wieder.“

6
Am nächsten Morgen zog Tintenrose ein sehr mürrisches Gesicht. „Man sieht dir an, dass du schlecht geschlafen hast“, sagte Honigrose.
„Außerdem hat man es die ganze Nacht gehört“, setzte Feuerrose spitz hinzu.
Tintenrose antwortete nicht darauf. „Ich will möglichst schnell nach Hause“, sagte sie und klatschte in die Hände. „Auf, auf! Macht euch an die Arbeit!“
Die Elfen, die gerade beim Frühstück auf der Gänseblümchenwiese saßen, beachteten sie nicht. Die meisten schauten in eine ganz andere Richtung.
„Seid ihr taub?“, fuhr Tintenrose gereizt fort. „Ich habe euch einen Befehl gegeben.“
„Du hast uns gar nichts zu befehlen“, erwiderte Dorno mit vollem Mund.
Tintenrose warf ihm einen wütenden Blick zu. „Was fällt dir ein, so mit mir zu reden? Schließlich bin ich eine Prinzessin.“
„Na und?“ Samtian nahm sich noch ein Schälchen mit Rosennektar. „Wenn hier einer befiehlt, dann höchstens unsere Prinzessinnen. Aber die befehlen fast nie, sondern sprechen sich mit uns ab.“
„Halt den Mund!“, kreischte Tintenrose.
„Halt du lieber deinen!“
„So behandelt man keine Prinzessin!“ Tintenrose stampfte mit dem Fuß auf. „Ihr sucht jetzt auf der Stelle mein Krönchen.“
Einige Elfen wurden nervös, aber Samtian ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Erst mal frühstücken wir gemütlich zu Ende“, entgegnete er. „Und wenn du dann ganz brav ‚bitte, bitte‘ sagst, lassen wir uns vielleicht dazu überreden, unseren Garten nach deinem Krönchen abzusuchen.“
Tintenrose schnappte nach Luft. Ehe sie etwas erwidern konnte, zog Feuerrose sie ein Stück beiseite. „Lass gut sein“, riet sie ihr. „Nur wenn du nett zu ihnen bist, sind sie auch nett zu dir.“
„Ihr seid wirklich komische Elfen.“ Verwundert schüttelte Tintenrose den Kopf. „Bei uns ist es genau umgekehrt. Da müssen die Tintenrosenelfen nett zu mir sein, damit ich nett zu ihnen bin.“
„Und? Sind sie nett zu dir?“, erkundigte sich Feuerrose.
„Natürlich. Wenn sie nicht höflich zu mir wären, würde ich sie bestrafen. Sie müssten beim Spielen zugucken und die Nacht ohne Abendessen auf dem Rasen verbringen.“
„Ich habe nicht gefragt, ob sie höflich sind, sondern ob sie nett zu dir sind.“
„Wo liegt da der Unterschied?“
„Ich will wissen, ob sie tun, was du sagst, weil sie Angst vor dir haben oder weil sie dich mögen“, erklärte Feuerrose geduldig.
„Ich habe keine Ahnung, ob sie mich gernhaben.“ Tintenrose starrte nachdenklich in die Ferne.
„Arme Tintenrose“, ging es Feuerrose durch den Sinn. „Aber sie ist ja selbst schuld.“
Honigrose und Schneerose erschienen. Sie hatten die Prinzessin der rosa Elfen in ihre Mitte genommen und hielten sie beim Fliegen fest. „Wir haben die Elfen gebeten, loszufliegen und nach dem Krönchen Ausschau zu halten“, berichteten sie. „Das tun sie gerade. Nur bei den dunklen Tannen will keiner suchen. Das ist ihnen zu unheimlich.“
„Gut.“ Feuerrose spreizte ihre Flügel. „Den Teil des Gartens übernehmen wir.“
„Was?“, rief Tintenrose entsetzt. „Ich soll eine Arbeit tun, vor der einfache Elfen sich drücken?“
In dem Moment kam Samtian rufend und winkend angeflogen. Und als sie ihn anschauten, brachen sie lautes Gelächter aus. Er sah wirklich zu komisch aus mit dem zierlichen Krönchen, das völlig schief auf seinem Kopf saß.
Tintenroses Miene verhieß nichts Gutes. „Gib das sofort her!“, fuhr sie Samtian an. „Was für eine Unverschämtheit, mein Krönchen einfach aufzusetzen!“
„Ja aber ... ich dachte du freust dich, dass du es wiederhast“, entfuhr es Feuerrose.
Tintenrose streckte ihre Hand aus. „Her damit, aber ein bisschen plötzlich!“
Doch Samtian dachte gar nicht daran, das Krönchen abzunehmen. Er drehte wild Kreise über ihren Köpfen und rief: „Seht her! Hier kommt Seine Hochwohlgeboren, der edle Prinz Samtian, Herrscher über das gesamte Elfenreich. Verneigt euch! Werft euch in den Staub vor mir!“
Tintenrose sah aus, als würde sie im nächsten Augenblick vor Wut in die Luft gehen.
„Nun gib ihr schon das Krönchen“, rief Feuerrose Samtian zu.
Der riss es sich vom Kopf und warf es Tintenrose vor die Füße.
Mit einem Schrei stürzte sie sich darauf. „Vorsicht! Du machst es ja kaputt!“ Hastig drückte sie es sich ins Haar und wirkte auf einmal viel größer als vorher.
„Wie wäre es, wenn du dich bei Samtian bedanken würdest?“, schlug Schneerose vor.
Tintenrose zog die Augenbrauen hoch. „Pff“, machte sie.
„Pff“ äffte Samtian sie nach und flog davon.
„Das soll einer verstehen!“ Feuerrose schüttelte den Kopf. „Du warst so verzweifelt, dass du dein Krönchen verloren hattest. Da müsstest du Samtian doch riesig dankbar sein.“
„Wieso?“, erwiderte Tintenrose. „Er hat nichts Besonderes geleistet. Außerdem – woher soll ich wissen, dass er das Krönchen nicht vorher gestohlen hat?“
Nun platzte Feuerrose endgültig der Kragen. „Samtian ist kein Dieb!“
„Woher soll ich das wissen?“, gab Tintenrose schnippisch zurück.
„Du bist wirklich unausstehlich!“
„Allerdings“, stimmten die anderen Prinzessinnen zu.
„Wenn ihr so von mir denkt, kann ich ja gehen“, gab Tintenrose beleidigt zurück.
„Bestimmt wird dich niemand aufhalten.“
„Pff“, machte Tintenrose wieder. Ohne danke oder auf Wiedersehen zu sagen, flog sie davon.

Lesermeinung:
Meine Tochter liebt diese Geschichten von den Elfen,
und liest sie immer und immer wieder!
Zwei davon hat sie schon, die anderen Beiden werde ich ihr dann
als kleine Überaschung für den Urlaub holen.

Dienstag, 12. März 2013

Mia und Serafina von Kerstin Michelsen




 
Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft! Mia hat es gerade nicht so leicht in der Schule. Dann trifft sie Serafina, die im Handumdrehen alles auf den Kopf stellt. Mia sagt plötzlich Sachen, die sie vorher nie gewagt hätte. Sogar mit der gefürchteten Klassenzicke legt sie sich an. Doch keiner kennt Mias Geheimnis, denn nur sie kann die Maus Serafina sehen ...
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1. Kapitel

Die Maus deines Lebens

„Aua!“, schrie Mia auf.
Sie war gestolpert und hatte sich im Fallen gerade noch mit den Händen abgefangen. Die Knie hatten trotzdem etwas abbekommen. Ihre Handflächen brannten, während die Kinder hinter ihr lachten. Mia spürte, dass sie die Tränen nicht länger zurückhalten konnte.
Erst hatten sie ihren Schulranzen im hohen Bogen auf das Häuschen an der Bushaltestelle geworfen. Dann hatte einer der Jungen Mia die Mütze vom Kopf gerissen. Als sie versuchte, ihre Mütze abzufangen, hatte Mirko ihr ein Bein gestellt und Mia war in das Gebüsch neben dem Wartehaus gefallen. Wie eklig, da lagen leere Flaschen, zwei braune, matschig aussehende Bananenschalen und ein zerknülltes Taschentuch. Gerade versuchte Mia, sich schluchzend aufzurichten, da blickte sie in ein paar blanke Knopfaugen.
Sie öffnete den Mund und wollte vor Schreck aufschreien. Ein winziges graues Händchen – nein, ein Pfötchen war es – legte sich vor ein kleines Gesicht. Ein klitzekleines Schnäuzchen spitzte sich zu einem „Pssst!“, wobei die schwarzen Äuglein freundlich blinzelten. Mia schloss die Augen. Vielleicht war sie ohnmächtig geworden, oder sie träumte alles nur.
Doch der Schmerz in ihren Händen und Beinen war zu deutlich. Ohnmacht war bestimmt anders, da spürte man gar nichts, genauso wie im Schlaf. Mia öffnete die Augen. Sie blickte auf denselben Müll wie vorher, das seltsame Wesen jedoch war fort. Nun hörte sie wieder die hämischen Stimmen hinter sich.
„Ob die wohl eingeschlafen ist?“
„He, Heulsuse, kann ich deine Mütze behalten oder brauchst du die noch?“
„Hol sie dir, hol sie dir!“, johlte die Bande im Chor.
Mühsam rappelte Mia sich hoch. Sie würde jetzt nicht mehr versuchen, ihre Mütze zurückzubekommen. Sie hoffte nur, dass Mama nicht schimpfen würde. Die Schultasche konnte sie auch vergessen. Da kam sie allein sowieso nicht dran. In dem Moment hielt ein Bus. Aus tränenverschmierten Augen sah Mia, dass einige ältere Schüler ausstiegen, die eben von der großen Schule nach Hause kamen.
„He, ihr kleinen Blödmänner, was soll denn das?“, ertönte eine aufgebrachte Stimme.
Das war Johann, der große Sohn der Nachbarn. Der war nett. Johann trat auf die fünf, sechs Kinder zu, die eben noch kichernd um Mia herum gestanden hatten. Mit einem Mal war es still. Die Kinder traten den Rückzug an. Benny, der Anführer, war der Erste. Es sah fast so aus, als hätte er nun doch ein schlechtes Gewissen.
Dann der dicke Elmar, der Benny sowieso immer alles nachmachte. Maria und Jennifer, die eben noch am lautesten gekreischt hatten, waren die Nächsten, als Letzter zog auch Mirko sich zurück.
„Hier, das ist wohl deine?“
Johann drückte Mia ihre Kopfbedeckung in die Hand, die er Elmar im letzten Moment aus den wurstigen Fingern gewunden hatte.
„Wo ist denn deine Schultasche?“
Stumm zeigte Mia mit dem Finger auf das Dach des Bushäuschens. Es war nicht das erste Mal, dass er ihr half. Aber Johann war natürlich nicht immer zur Stelle. Schade, dass er nicht ihr großer Bruder sein und sie beschützen konnte!
Im Nu war Johann an der Außenwand des Holzhäuschens hochgeklettert und hatte ihren Ranzen zu fassen bekommen. Mia dankte ihm und warf sich die Schultasche auf den Rücken. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Heimweg. Es waren nur drei Straßen zu gehen. Johann schien es nicht eilig zu haben, also schlenderten sie ganz gemütlich nebeneinander her. Zum Glück fragte er nicht weiter nach, was an der Bushaltestelle passiert war. Es war Mia so schon peinlich genug, dass Johann sie hatte retten müssen. Warum musste das immer ihr passieren? 




Leserstimmen:

"Ich möchte auch eine MDL haben!!!! Was??? Ihr wißt nicht, was eine EMM - DEE - ELL ist? Dann solltet ihr dringend diese tolle Freundschaftsgeschichte von Mia und Serafina lesen. Mia, ein 9 jähriges, schüchternes Mädchen hat nicht so wirklich viele Freunde in der Schule. Doch auf eine Freundin kann sie sich ganz besonders verlassen. Serafina, die kleine Maus. Das besondere daran ist, dass nur sie Serafina sehen kann...... (...)"


"(...) "Mia & Serafina" ist eine wunderschöne Geschichte für jung und alt, denn sie zeigt uns, dass wir uns nicht immer alles gefallen lassen müssen um akzeptiert zu werden und dass man sich manchmal nur etwas trauen muss um Gerechtigkeit zu erlangen. Nicht immer muss man klein beigeben und die anderen gewinnen lassen, manchmal ist es einfach an der Zeit den Mut und den Kämpferwillen auszupacken und für seine Meinung einzustehen oder die schwächeren, die sich selbst nicht wehren können, zu beschützen. Oftmals glauben wir, dass wir um unserer Selbst willen nicht akzeptiert werden, dabei sind es manchmal unsere Handlungen oder unser Schweigen, die uns zu einem leichten Ziel machen. Serafina gibt der kleinen Mia in dieser Geschichte das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen, dass ihr die vielen Sticheleien ihrer Mitschüler genommen haben und zeigt ihr was es heißt eine richtige Freundin zu sein oder zu haben - und wenn sie noch so klein ist. (...)"