Die Geschwister Lynn und Marius machen wie jedes Jahr Urlaub
am Steinhuder Meer. Mit ihren Freunden Emma und Felix radeln sie am See
entlang, paddeln auf dem See, schwimmen darin oder machen Erkundungstouren in
der Moorlandschaft. Bei einem ihrer Streifzüge kommen sie einer Diebesbande auf
die Spur und geraten in große Gefahr.
Geheimnis im Moor ist eine spannende Geschichte für Kinder
von 7 bis 10 Jahren.
Es ist schön illustriert mit Schwarz-weiß Bildern von Evelin
Grewe.
ISBN: 978-3-7357-9199-3
Leseprobe aus dem Kapitel 7. Picknick im Moor
Emma und Lynn packten die Leckerbissen aus den Rücksäcken.
Sie hatten alle großen Hunger. Die Vier aßen alles auf und tranken dazu den
Saft. Sie vergaßen ein wenig ihre Abgeschiedenheit mitten im Moor.
Doch da – „Huuhuuu“, heulte die Eule wieder. Und plötzlich
knackte etwas.
Emma zuckte erschrocken zusammen „Was war das?“
„Ein Zweig“, sagte Felix leichthin.
„Wer war das?“,
fragte Emma ängstlich.
„Ich nicht“, sagte Felix.
„Ich auch nicht“, flüsterte Lynn.
Marius setzte sich aufrecht hin. Dann sind wir nicht allein.“
„Was sagst du da?“
„Sei ruhig, Emma. Wieso sollten nicht noch andere hier sein“,
beruhigte Felix sie.
„Aber warum verstecken sie sich?“, fragte Emma.
„Sei nicht albern. Es versteckt sich doch keiner. Irgendwer
geht hier spazieren und ist zufällig…“
Marius schnitt Felix unwirsch das Wort ab. „Nein, Emma hat
recht. Irgendetwas stimmt nicht. An diesem Ort sind nicht zufällig Leute – ist
nicht gerade ein Touristenziel, oder? Und die Eule – das war wohl wirklich
keine. Das waren vielleicht Menschen, die sich verständigen.“
„Hä?“, machte Felix verständnislos.
„Denkst du wirklich?“, fragte Emma.
Marius legte seine Hände aneinander, hielt sie vor den Mund
und blies hinein.
Der Ton, der herauskam, klang wie der einer Eule.
„Huuuhuuuu“, kam auch gleich die Antwort.
„Siehst du?“
„Und was willst du damit beweisen?“, zischte Felix.
„Dass hier jemand ist. Und der versteckt sich vor uns.“
„Du spinnst ja.“
„Ich habe Angst“, wimmerte Emma.
„Du machst Emma Angst mit deinen Schauergeschichten,
schimpfte Felix.
„Aber vielleicht hat er recht“, warf Emma ein. „Du warst doch
oft mit Papa hier, Felix. Habt ihr früher auch solche Geräusch gehört?“
Felix überlegte und kratzte sich verlegen am Kopf.
„Neee. Eigentlich nicht. Cool. Jetzt glaub ich auch schon an
Gespenster.“
„An Gespenster nicht. Aber irgendwas ist komisch.
Wir können uns ja mal etwas umsehen“, erwiderte Marius.
„Bloß nicht. Ich will hier wieder raus!“, wisperte Emma.
„Dann geht ihr Mädchen zum Kanu und wir Männer sehen uns
um“, schlug Felix vor.
„Männer? Ich sehe hier keinen“, spottete Lynn. „Und ich komme
auf jeden Fall mit.“
„Emma?“, fragte Felix seine Schwester.
„Ich gehe nicht alleine zurück. Ich will zwar nicht, aber
dann komme ich lieber auch mit.“
„Klar. Du würdest das Kanu vermutlich nicht mal wieder
finden“, frotzelte Felix.
„Würde ich wohl!“
Sie packten ihre Sachen zusammen. Plastikbecher und leere
Packungen kamen in die Rucksäcke der Mädchen, die Jungen stopften die Decken
in ihre Rucksäcke. So schlichen sie los. Ganz vorsichtig. Emma hielt sich dicht
an ihren Bruder. In diesem Moment wünschte sie sich, sie wäre nicht mitgekommen.
Vielleicht hätte sie wirklich zum Kanu gehen und einfach davon paddeln
sollen. Wenn die Drei unbedingt ein Abenteuer suchten, sollten sie doch…. Aber
sie wusste, dass sie genau das niemals gemacht hätte. Sie waren alle Freunde
und die ließ man nicht im Stich.
Aber sie wollte einfach nicht hier sein….
Zu Autorin:
Rotraud Falke-Held wurde 1964 in Bad Driburg geboren.
Schon in der Grundschulzeit entdeckte sie die Freude am
Schreiben.
Doch zunächst absolvierte sie eine solide kaufmännische
Ausbildung und kann heute auf eine 20jährige Berufstätigkeit zurückblicken.
Nach der Geburt ihrer Kinder - in den Jahren 2000 und 2001 –
gab sie ihre Berufstätigkeit auf. Sie begann, sich spannende Geschichten
auszudenken – zunächst nur für ihre eigenen Kinder.
2009 erschien ihr erstes Kinderbuch „Der kleine Bär Tapp“ im
Monolith Verlag.
Seither sind einige Kinder- und Jugendbücher von ihr
erschienen, altersmäßig wachsen die Geschichten mit dem Alter ihrer eigenen
Kinder.
Rotraud Falke-Held lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und der
Hundedame Cacy in Büren.
Homepage: www.rotraud-falke-held.de
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