Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 14. November 2017

Zac und der geheime Auftrag von Britta Kummer



Buchbeschreibung:
Zac gehört zur untersten Schicht, zu den Ärmsten der Ärmsten. Schon sehr früh muss er erleben, was es heißt, zum Arbeiten und Dienen geboren zu sein.
Eine Nachts wird er von einer unbekannten Stimme mit den Worten ´Zac, du bist eines Besseren bestimmt. Folge deiner Mission! Du wirst gebraucht` geweckt. Hat seine Fantasie ihm nur einen Streich gespielt oder war es eine Botschaft?
Als sein Herr ihn eines Tages wieder schlecht behandelt, läuft er einfach weg und somit beginnt das Abenteuer seines Lebens. Böse Mächte wollen die Menschheit vernichten. Kann Zac das verhindern?
„Zac und der geheime Auftrag“ handelt von Freundschaft, Mitgefühl, das positive Miteinander, Zusammenhalt, Mut und Liebe. Dinge, die im heutigen Leben so wichtig sind und leider oft in Vergessenheit geraten.
Mit Illustrationen von Ulrike Hölker.
Erhältlich beim Verlag und bei Amazon
Taschenbuch: 96 Seiten
ISBN-10: 3961116687
ISBN-13: 978-3961116683


Leseprobe Auszug aus: Der Angriff
Eines Tages saßen sie in der Sonne und machten Rast, als Zac plötzlich etwas hörte.
„Was war das?“, fragte er, reckte den Kopf in die Höhe und lauschte.
„Ich habe nichts gehört“, antwortet Sir Lennhart.
„Doch, da ist es wieder.“ Zac sprang auf und folgte dem Geräusch.
„Bleib hier, das kann gefährlich werden“, rief der Ritter, aber Zac hörte nicht auf die Worte seines Herrn, verschwand im Gebüsch und tauchte nicht wieder auf.
„Zac! Wo steckst du?“ Sir Lennhart wollte sich gerade auf die Suche machen, als der Junge mit völlig zerkratztem Gesicht sich durch das Gebüsch zwängte.
Er gesellte sich keuchend zu seinem Herrn.
Gleich darauf spürte Zac dessen Hand in seinem Gesicht aufklatschen und musste Vorwürfe über sich ergehen lassen: „Ich habe dir gesagt, du sollst auf mich hören. Was hast du dir dabei nur gedacht?“
Sir Lennhart entdeckte den Hund in Zacs Armen und ehe er etwas sagen konnte, kam ihm der Junge zuvor.
Zac schaute erst auf den Vierbeiner, den er schützend an sich drückte und dann zu seinem Lehrmeister. „Er brauchte doch meine Hilfe“, rechtfertigte er sein Tun. „Er war in einem Dornenbusch gefangen. Alleine wäre er da nicht mehr herausgekommen. Das wäre sein Tod gewesen. Verstehen Sie das denn nicht?“
Und in diesem Moment wurde Sir Lennhart klar, was er da gerade getan hatte: Er hatte ein Kind geschlagen, einen Menschen, der ihm in der kurzen Zeit, in der sie zusammen waren, so ans Herz gewachsen war. Er war auch nicht besser als die anderen Erwachsenen. „Kannst du mir verzeihen? Die Backpfeife war unpassend.“
Zac blickte hoch. „Schon gut. Ist ja nichts passiert, aber was  machen wir jetzt mit diesem Kerlchen? Kann er mit uns kommen?“
Sir Lennharts Antwort kam prompt: „Nein, auf keinen Fall. Schlag dir das aus dem Kopf. Der kommt nicht mit. Ich bin doch kein Babysitter.“ Seine Worte stießen bei Zac jedoch auf taube Ohren. Zähneknirschend musste er den neuen Reisebegleiter akzeptieren, auch wenn er davon nicht begeistert war.
Zwei Tage später erwähnte Sir Lennhart, dass sie nun fast an ihrem Ziel waren. Die Burg des Gutsherrn müsste hinter dem nächsten Berg liegen.
Zac wurde immer neugieriger.
Als sie am frühen Abend – die Dämmerung brach bereits herein – beim Feuer saßen, begann der Hund zu knurren und die Zähne zu fletschen. Auch das Pferd scharrte nervösmit den Hufen.
„Da ist irgend etwas“, mutmaßte Zac. Er wollte gerade aufspringen, da ermahnte ihn sein Herr: „Du bleibst hier, versprich mir das. Ich schaue nach.“
Mit dem Schwert in der Hand machte sich Sir Lennhart auf. Er verspürte eine innerliche Unruhe, weil er nicht abschätzen
konnte, was ihn erwartete. Der Hund folgte ihm und preschte plötzlich in Richtung eines sehr dichten und hohen Gebüsches. Sir Lennhart beeilte sich, hinterher zu kommen. Zac, der abwartend in die Dämmerung lauschte,
Zac, der abwartend in die Dämmerung lauschte, vernahm mit einem Mal ein lautes Knurren, Hundegebell, splitternde Äste und dann … einen Schrei seines Herrn, der ihm das Mark gefrieren ließ …
© Britta Kummer

Vita:
Britta Kummer wurde 1970 in Hagen (NRW) geboren. Heute lebt sie im schönen Ennepetal und ist gelernte Versicherungskauffrau.
Die Freude am Schreiben hat sie im Jahre 2007 entdeckt und seit dieser Zeit bestimmt es ihr Leben. Es macht ihr einfach großen Spaß, sich auf diese Art und Weise auszudrücken.
Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal. Inzwischen ist auch ein Buch zum Thema MS auf dem Markt.
Erst wurden ihre Werke im Bekanntenkreis herumgereicht und die Resonanz darauf war sehr positiv.
Es dauerte nicht lange und schon hielt sie ihr 1. Buch "Willkommen zu Hause, Amy" in Händen. Dieses Buch wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
http://brittasbuecher.jimdo.com/
http://kindereck.jimdo.com/
http://pressemeldungen.jimdo.com/
https://www.instagram.com/brittasbuchtipps/

Bücher der Autorin:
Zac und der geheime Auftrag, ISBN: 978-3-9611-1668-3
Willkommen zu Hause, Amy (Paperback), ISBN: 978-3-99049-854-5
Willkommen zu Hause, Amy (Hardcover), ISBN: 978-3-99049-855-2
Die Abenteuer des kleinen Finn, ISBN: 978-3-8448-1599-3
Kummers Kindergeschichten, ISBN: 978-3-7386-0100-8
Kummers Kindergeschichten 2, ISBN: 978-3-7392-3824-1
Mein Leben mit MS, ISBN: 978-3-9030-5642-8
Kleine Mutmachgeschichten, ISBN: 978-3-9030-5644-2
Weihnachtsgeschichten … und noch mehr, ISBN: 978-3-7386-4553-8
Geschichten für Groß und Klein, ISBN: 978-3-7347-4942-1
Vegetarisch für die ganze Familie, ISBN: 978-3-7448-9344-2
Das Marmeladenbüchlein, ISBN: 978-3-9611-1212-8
Kummers Ofengerichte, ISBN: 978-1-5232-2552-1
Vegetarischer Genuss - Quer Beet, ISBN: 978-1-5084-8474-5
Kummers Schlemmerkochbuch, ISBN: 978-3-7322-3126-3
Vegetarische Weltreise, ISBN: 978-1-5355-5204-2
Vegetarisch für Jedermann [Kindle Edition]
BEST OF [Kindle Edition]
Schmökerkatalog mit Leseproben Anthologien [Kindle Edition]
Schmökerkatalog mit Leseproben 2 Bunt gemischt [Kindle Edition]
Schmökerkatalog mit Leseproben 3 Kinder- und Jugendbücher [Kindle Edition]

Dienstag, 7. November 2017

Der Rabe Oskar und das verschwundene Armband von Henry Wimmer


Klappentext


Als der Rabe Oskar an jenem Morgen in einem riesigen Baumarkt zu eigenem Bewusstsein gelangt, da ahnt er noch nicht, welche Abenteuer ihn erwarten. Er weiß nicht, dass neue Freunde wie die Spinne Kassandra seinen Weg kreuzen werden. Und natürlich hat er auch noch keinen blassen Schimmer davon, dass er schon bald in die Aufklärung eines verzwickten Kriminalfalles verwickelt sein wird. 
Folgt Oskar auf seiner Reise und den Abenteuern, die ihm bevorstehen!

Der Rabe wird über sich selbst hinauswachsen, eigene Grenzen überschreiten und dabei erkennen, wie wichtig es ist, gute Freunde neben sich zu wissen.

Und dass er dies alles erleben darf, das ist nur einem Zufall sowie einem Wunder der Natur zu verdanken.

Taucht ein in Oskars Leben und lasst euch von ihm in seinen Bann ziehen.



Erhältlich ist das Buch über alle gängigen Plattformen, beispielsweise: Amazon, Weltbild und  www.net-verlag.de

-     Sofern das Buch mit Widmung gewünscht ist, gerne auch über mich persönlich unter henrywimmer@yahoo.de


Leseprobe



Kapitel 1 Ein überraschender Umzug



Oskar kniff die Augen zu.

Naja, wir wollen ehrlich sein. Zumindest hätte er das getan, wenn seine Augenlider beweglich gewesen wären. Da sie aber, genau wie sein ganzer Körper nur aus Metall bestanden und nicht dafür vorgesehen waren, sich öffnen oder schließen zu können, blieb es bei dem frommen Wunsch.

Das Licht des neuen Tages stach in seinen Augen.

In dem Baumarkt, in dem Oskar sein Zuhause fand, flammten die Deckenbeleuchtungen auf. Durch das Oberlicht schien bereits die Sonne ins Innere. Soweit Oskar das sehen konnte, versprach es ein wolkenloser Tag zu werden. Er selbst hoffte, nicht zu sehr von der Sonne verwöhnt zu werden. Denn Verwöhnen traf es in seinem Fall überhaupt nicht. An manchen Tagen stellten sie ihn in den Außenbereich. Steckten ihn in einer der bepflanzten Blumenkübel und verloren keinen Gedanken daran, dass er die pure Sonnenhitze überhaupt nicht vertrug. Im Grunde konnte er schon froh sein, dass sie ihn bei einsetzendem Regen hereinholten. Denn Rost hätte seinem Teint schon sehr geschadet.

Auch so liefen die meisten Menschen achtlos an ihm vorüber. Hielten ihn für ein seelenloses Stück Metall. Wenn Oskar sich doch nur hätte bemerkbar machen können. Auch er besaß schließlich Wünsche und Vorstellungen.

Wann es ihn hierher verschlagen hatte, wusste er nicht zu sagen. Es war ihm, als sei er eines Tages hier aufgewacht. Ein anderes Leben durfte er bisher nicht kennenlernen.

Lange Zeit wusste er noch nicht einmal, um was es sich bei ihm überhaupt handelte.

Wenn er sein Umfeld betrachtete, soweit sein eingeschränktes Blickfeld dies überhaupt zuließ, sah er verschiedene Dinge. Je nachdem, wohin sie ihn gerade verfrachteten. Irgendwie wurde er den Eindruck nicht los, dass er dem Personal lästig war. Inzwischen wusste er sogar, dass er der einzige seiner Art war. Und das kam so.

Eines Tages gab man ihm eine neue Stelle, an der er geduldig darauf warten sollte, dass irgendjemand irgendwann auf die Idee käme, ihn nach irgendwo mitzunehmen. Alleine von diesem Irgendwo besaß er nicht die geringste Vorstellung. Sein Dasein bestand nur aus Sonnenaufgang, aus Sonnenuntergang und aus dem Anblick der Menschen, die achtlos an ihm vorbeizogen.

An jenem Tag aber, da Oskar ein Bewusstsein zu seiner eigenen Person entwickeln durfte, stellte man ihn genau gegenüber einer Reihe von Spiegeln auf, die dort auf ihren Abtransport warteten. Zuerst fielen sie ihm gar nicht auf. Woher hätte Oskar überhaupt wissen sollen, dass er selbst es war, der sich auf der anderen Seite des Ganges zeigte? Er begriff erst, was er sah, als unvermittelt die Hand eines Kindes nach ihm griff, ihn kurz beobachtete und dann wieder zurückstellte. Oskar war zuerst enttäuscht, schließlich aber dankbar, dass der Junge ihn genauso wieder ins Erdreich steckte, wie er ihn herauszog. Denn so zeigte sein Gesicht immer noch in Richtung der Spiegel.

Verwundert hatte er das Geschehen betrachtet.

Es angesehen, als schaue er einem Fremden zu. Als ihm schließlich dämmerte, was sich vor seinen Augen abspielte, war es bereits fast zu spät. Kurz darauf wurden die Spiegel unter erheblichem Getöse aufgeladen. Doch bevor der letzte verschwand, hatte Oskar sich ausgiebig betrachten können.

Als endlich wieder Ruhe herrschte, dachte er nach.

Gefiel ihm, was er gesehen hatte?

Nicht, dass Oskar eitel gewesen war.

Aber er wäre auch ganz und gar nicht abgeneigt gewesen, sich nochmals in Augenschein zu nehmen. Im Grunde verstand er nicht, weshalb noch niemand auf ihn aufmerksam geworden war. In Gedanken rief er das Bild seines eigenen Selbst wieder und wieder in Erinnerung.

Er war ein Rabe.

Soviel stand fest. Auch wenn er noch niemals einen solchen leibhaftig zu Gesicht bekommen hatte, beschloss er, damit richtig zu liegen.

Punkt!

Sein Körper besaß eine rostbraune Färbung.

Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass auch lebendige Vögel eine solche Färbung ihres Gefieders aufwiesen. Aber wen scherte das schon? Er war kein lebendiges Exemplar und durfte sich deswegen gewisse Eigenheiten sehr wohl erlauben.

Die Flügel nach hinten seitlich angelegt. Ein stolzer langer Schnabel. In seinen Augen ein Ausdruck von Klugheit und Schläue. Oskar interpretierte dies so. Sollte ihm doch jemand das Gegenteil beweisen.

Auf seinem Kopf saß ein fescher Hut. Ebenfalls aus Metall.

Mochten andere diesen vielleicht als albern ansehen, ihm gefiel der Hut. Er gab ihm ein verwegenes und fesches Aussehen. Am liebsten hätte Oskar tief geseufzt, weil er sein Bild nicht mehr in Realität sehen durfte. Aber selbst dieses Seufzen war ihm versagt.

Sein Körper ruhte auf zwei geschickt dargestellten Füßen, die wiederum auf einer Stange saßen, die nach unten spitz zulief. Unter seinen Füßen gab es eine Art gewölbtes Dach, gefolgt von einer Schale. Noch wusste er nicht, was seine eigentliche Aufgabe war. Aber das würde er schon herausfinden.

Oskar war sich sicher, zu Größerem erschaffen worden zu sein. Nur, dass sich etwas ändern musste, um das zu beweisen.

<<Diese dumme Vogeltränke steht immer noch hier. Niemand interessiert sich wirklich dafür. Ich warte noch bis zum Ende der Woche. Wenn sie bis dahin nicht verkauft ist, geht sie an den Hersteller zurück. Soll er damit machen, was er will. Mir steht sie jedenfalls im Weg.>>

Ein Mann näherte sich, griff nach Oskar und war gerade dabei, ihn an eine andere geeignete Stelle zu setzen, als er von einer Frauenstimme unterbrochen wurde.

<<Oh, wie hübsch. Ist der schon verkauft?>>

Oskar, kurz zuvor noch in Gedanken versunken, aufgrund der neuen Information, dass er eine Vogeltränke sei, plusterte sein Gefieder auf. 
<<Mist>>, ging es durch seinen Kopf. <<Man hat mir die Instinkte eines normalen Vogels geschenkt, aber alles was mir bleibt, ist dumm auf meiner Stange zu hocken.>>

Wie gerne hätte er seinem inneren Drängen gehorcht und tatsächlich sein Gefieder weit aufgeplustert. Jetzt aber schalt er sich einen Narren. Viel wichtiger, als diese unsinnigen Gedanken war es, dem Gespräch zu lauschen.

<<Nein. Sie können ihn gerne mitnehmen. Er ist der letzte seiner Art. Hat reißenden Absatz gefunden. Sie können froh sein, dass sie noch einen davon ergattern konnten.>>

Oskar verdrehte innerlich die Augen. <<Lügner.>>

Doch eigentlich war das egal. Hauptsache war, sie würde ihn mitnehmen. Oskar wusste plötzlich, dass dies genau der Punkt war, auf den er hingelebt hatte. Jetzt oder nie.

Die junge Frau wechselte noch einige Worte mit dem Verkäufer. Schließlich griff sie nach dem metallenen Raben, klemmte ihn sich unter den linken Arm und schlenderte mit ihm in Richtung der Kasse. In Oskars Brust pochte es, als besäße er selbst ein Herz, dessen regelmäßigen Schlag er vernahm. Wahrscheinlich war es aber nur der Herzschlag der Käuferin, der sich auf ihn übertrug. Trotzdem kam Oskar sich in diesem Augenblick fast ein wenig vor, als sei er tatsächlich ein lebendiges Wesen.

Als sie kurz darauf den Baumarkt verließen, betrachtete Oskar seine neue Umwelt. Begierig sog er jedes Bisschen an Bildern auf, die sich ihm darboten.

War er schon einmal mit einem dieser lauten Gefährte befördert worden, in dessen hintere Klappe er jetzt verstaut wurde? Erinnern konnte er sich jedenfalls nicht daran. Als sich die Klappe über ihm schloss, versank die ganze Welt in Dunkelheit. Oskar spürte, dass sie das Gelände des Baumarktes verließen.

Begierig wartete er darauf, was seine neue Welt ihm zu bieten hatte. Darüber schlief er ein. Mit offenen Augen. So, wie es sich für einen Raben aus Metall gehört.



Autor



Mein Name ist Hans Heinrich Wimmer. Ich schreibe allerdings unter Henry Wimmer. Dieser Name ist mir über die Jahre hinweg wesentlich vertrauter, als mein richtiger. Ich zähle 62 Jahre. Bin verheiratet, habe 2 erwachsene Kinder, 2 Enkelkinder und einen reichlich verrückten Hund. Wir leben in einem winzigen Ort in der Nähe von Köln.

Ich habe bereits vor vielen Jahren mit dem Schreiben begonnen, und ich tue das noch immer voller Hingabe. Lange Zeit ist es nur für mich und einige Familienmitglieder gedacht gewesen. Hauptsächlich Reime, die ich auch gerne regelmäßig unter www.henrys-reime.de veröffentliche. Für mich ein besonderes Mittel, nach meinem stressigen beruflichen Alltag, in der Geschäftsleitung eines mittelständischen Unternehmens abschalten zu können. 
Irgendwann aber habe ich den Schritt gewagt und bin mit meiner Fantasy Trilogie um den Zwerg Steinwart Wurzelknopf auf einen Verlag zugegangen. Schweitzerhaus Verlag in Lindlar. Dieser hat mich unter Vertrag genommen, und wir haben die Trilogie (ca. 1.800 Seiten) in den Jahren 2014 bis 2016 herausgebracht. Die Kritiken meiner Leser sind sehr erfreulich.

Zwischenzeitlich habe ich weitere acht Manuskripte vollständig geschrieben.

Eines davon ist die Geschichte um den Raben Oskar. Ich habe den Verlag gewechselt. Das Kinderbuch, welches sich aber auch sehr gut für im Herzen jung gebliebene Erwachsene eignet, ist vor wenigen Wochen unter dem Titel „Der Rabe Oskar und das verschwundene Armband“ erschienen. Inzwischen schreibe ich bereits an der 5. Fortsetzung.

Einmal jährlich veranstalte ich mit meiner Frau eine Lesung im Hof unseres Fachwerkhauses zugunsten des Kinderhospiz Olpe. Hier ein Link zur diesjährigen Lesung. Wir freuen uns. Spenden in Höhe von €2.260 in Kürze übergeben zu können.
http://www.bm-tv.de/index.php/elsdorf/5720-buchvorstellung-mit-henry-wimmer-aus-grouven

Dienstag, 31. Oktober 2017

Bettys (Umwelt) von Petra Mehnert



Klappentext „Bettys (Um)welt“
Ottenbach im Jahre 2217
Der kleine Ort unter dem Hohenstaufen ist von einer riesigen Mauer umgeben und ringsum nichts als Wasser. Mittendrin die vierzehnjährige Zeitreisende Betty, die durch eine kleine Umweltsünde hier in diese Zeit katapultiert wurde und nun mit Hilfe des gleichaltrigen Finjo einen Weg zurück finden will. Wird ihr das gelingen oder möchte sie lieber in der Zukunft bleiben? Denn … fliegende Autos und Unterricht von zuhause aus haben durchaus ihren Reiz …
Erhältlich bei Amazon







Leseprobe „Bettys (Um)welt – 1. Kapitel
Bettys 14. Geburtstag
Wenn es nach Bettys Mutter Marianne gegangen wäre, hätte
der 22. Dezember auch in diesem Jahr wieder ein besonderer Tag
werden sollen, doch heute war ihre Tochter wohl mal wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden. Denn Bettys Laune war schon beim Frühstück eisiger als die
Luft draußen gewesen. Sie hatte auf die Frage nach ihren
Wünschen fürs Essen auf ihrer Geburtstagsfeier nur die Achseln
gezuckt und was es zu trinken geben sollte, war ihr auch
egal gewesen. Dennoch hatte ihre Mutter sie dazu überreden
können, an diesem schulfreien Freitag mit zum Einkaufen zu
fahren. Doch auf dem Parkplatz des großen Supermarkts
wollte sie dann plötzlich doch nicht mitkommen und ihre arme,
viel zu gutmütige Mutter, war kopfschüttelnd und resignierend
alleine gegangen. Nun saß ihre zickige Tochter schlotternd im
inzwischen ausgekühlten Wagen und tippte wie immer auf
ihrem Handy herum. Dieses schien an ihren Händen festgewachsen
zu sein, denn sie legte es nur zum Schlafen aus den
Fingern und das auch stets in Reichweite. Ihre Eltern behaupteten,
sie wäre Handy-, internet- und spielsüchtig, aber Betty
sah das natürlich ganz anders. Sie machte eben alles mit
ihrem Handy: chatten, lesen, recherchieren, spielen, fotografiePetra
ren und Musik hören. Wofür ihre Eltern PC, Bücher, Lexika,
Spiele und Fotoapparat brauchten, benötigte sie eben nur ein
Gerät - ihr iPhone und sonst nix.
Dieses hielt Betty nun zitternd in den Händen und vertippte
sich dabei ständig.
„Des is mir jetzt echt zu blöd!“, schimpfte sie und krabbelte
mühsam zwischen den Sitzen nach vorne. Die junge Dame
saß nämlich meist hinten, damit sie ungestört mit ihrem Handy
zugange sein konnte. Gerade verfluchte sie ihre etwas üppigere
Körperfülle und ihre langen Haare, denn es war sehr
mühsam, an den Zündschlüssel zu gelangen. Stöhnend hatte
sie es aber bald geschafft und der Motor sprang etwas
ruckelnd an, da sie kein Gas geben konnte. Zufrieden grinsend
drehte sie die Heizung auf volle Pulle und ließ sich zurück auf
die Rückbank plumpsen. Dass es aus Umweltschutzgründen
verboten war, den Motor laufen zu lassen, war ihr völlig egal.
Sie fror und da sie auf keinen Fall rausgehen und ins Einkaufszentrum
gehen wollte, war das in ihren Augen die einzige Möglichkeit,
nicht zu erfrieren.
„Mann, braucht die wieder lange zum Einkaufen!“, brummelte
Betty nach etwa zwanzig Minuten, wobei sie nicht einen
einzigen Gedanken darauf verschwendete, ihrer Mutter ja
behilflich sein zu können. Gerade, als die Benzinanzeige auf
Reserve schaltete und das entsprechende Lämpchen aufleuchtete,
hörte Betty ein merkwürdiges Klacken. Da sie ihren
Blick immer noch konzentriert auf ihr Handy gerichtet hatte,
war ihr entgangen, dass das Auto von selbst die Türverriegelung
aktiviert und die Handbremse gelöst hatte. Erst als es sich
langsam in Bewegung setzte, blickte Betty gelangweilt auf.
„Na endlich! Das hat aber lange gedau ...!“, schimpfte sie
und hielt dann plötzlich inne ... da vorne saß ja gar niemand
und das Auto bewegte sich trotzdem!
„Mama!“, kreischte Betty los und versuchte, die Türe zu öffnen,
was aber natürlich nicht ging. Alle Türen waren verschlossen
und das Auto bewegte sich wie von Geisterhand gesteuert
langsam und zielstrebig auf die Hütte mit den Einkaufswagen
zu!
„Mama! Ich will hier raus!“ Am Türgriff rüttelnd und zerrend
schrie das Mädchen immer hysterischer, es kam ihr jedoch niemand
zu Hilfe und auch der Junge neben ihr im Auto schien
nicht zu merken, was vor sich ging. Er hatte seine Kappe tief
ins Gesicht gezogen und es sah aus, als schliefe er.
Betty sah aus den Augenwinkeln und durch ihre inzwischen
dicken Tränen hindurch, dass der Wagen geradewegs in die
Einkaufswagen hineinfuhr. Sie rüstete sich innerlich für den
unabwendbaren Aufprall und hörte bereits die Schimpfkanonade
ihres Vaters auf sie einprasseln, als es plötzlich zuerst
stockduster und unmittelbar danach gleißend hell wurde.
Geblendet spürte die arme Betty nur noch, wie sie geschubst
wurde, ein Aufprall an der Fensterscheibe jedoch ausblieb, und
sie bäuchlings auf einem harten Untergrund aufprallte. Um sie
herum war es total neblig und sie rieb sich irritiert die Augen.
Während sie sich mühsam aufrappelte, versuchte sie zu
begreifen, was hier gerade passiert war. Sie war jedoch zu verwirrt,
um einen einzigen klaren Gedanken fassen zu können.
Warum hatte es nicht gescheppert, als ihr Auto in die Einkaufswagen
gefahren war?
Warum war es plötzlich dunkel und dann so übermäßig hell
geworden, dass ihr die Augen immer noch schmerzten und wie
zum Teufel konnte ein Auto jemanden aus seinem Inneren
schmeißen?
Betty rieb sich die aufgeschürften Ellenbogen, strich sich
ihre roten Locken aus der Stirn und setzte sich erschöpft auf
ihr Hinterteil.
Was war nur passiert und warum war es um sie herum
immer noch so neblig und vor allem gar nicht mehr so kalt?
Wo war sie nur gelandet? Und warum saß sie nicht mehr
wartend im warmen Auto und wo war eigentlich ihre Mutter?



Petra Mehnert, geb. 1965 in Augsburg, lebt seit 1989 mit ihrem
Mann und ihren beiden Kindern in Ottenbach. Geschrieben hat sie
schon als Jugendliche gern, doch erst mit den eigenen Kindern fing
sie an, Bücher zu schreiben. Neben ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten
im Sportverein (Irish Dance Teacher, 3. Vorstand des TSVOttenbach
und Übungsleiterin B+C-Lizenz Fitness /Gesundheit -Erwachsene)
ist sie mit ganzem Herzen im Gemeinderat. Ihr Heimatort
ist ihr sehr wichtig und der lang gehegte Wunsch, Regionalkrimis zu
schreiben, die in Ottenbach spielen, wurde ebenso Wirklichkeit, wie
ihre weiteren Kinder- und Jugendbücher. Alle Bücher kann man
auch in der von ihr ehrenamtlich geführten Bibliothek „Bücherstube
Ottenbach“ ausleihen.

 Wie dieses Buch entstand und wem wir danken
Im Rahmen des Schülerferienprogramms der Gemeinde
Ottenbach lud die Autorin und Leiterin der Bücherstube, Petra
Mehnert, im Sommer 2016 zur 1. Schreibwerkstatt ein. Acht
Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren
erarbeiteten gemeinsam diese Zukunftsgeschichte nach einer
Idee der Autorin. Sieben von den Kindern trafen sich dann
noch drei Mal mit Petra Mehnert und so entstand nach und
nach dieses Kinderbuch, das auch von den Kindern illustriert
wurde. Die Ideen für die einzelnen Kapitel stammen hauptsächlich
von den Kindern, der Text von Petra Mehnert.