Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 26. Februar 2013

Max und Micha Die Junior-Detektive vom Wolfgangsee Ihre ersten Fälle von Klaus Kurt Löffler


Klappentext

Trickdiebe machen die Umgebung unsicher, ein geheimnisvolles UFO rast nachts durch den Wald und auf der Jausenstation des Holzer verschwindet der kostbare, selbstgebrannte Zirbengeist auf unerklärliche Weise.
   
Die Junior-Detektive sind voll im Stress und Ärger ist angesagt. Dabei müssen sie sich zu allem Überfluss auch noch mit Max‘ neugierigen Schwestern Lotte und Karo herumplagen, die auf eigene Faust ermitteln.

Das vorliegende Taschenbuch fasst die beiden ersten Fälle der Junior-Detektive zu einer durchgehenden und erweiterten Handlung zusammen.
Printbuch erhältlich bei  http://www.maxundmicha.eu.


1. Ein nächt­li­cher Schre­cken

Da hat es mich krass er­wischt! Ich bin ehr­lich voll der Pech­vo­gel und kann froh sein, wenn es nicht noch schlim­mer kommt!
Max von Den­ker lag in der Däm­me­rung der he­rein­bre­chen­den Nacht, mit glit­schi­gem Mod­der be­deckt, in ei­nem Schlamm­loch, das star­ke Re­gen­fäl­le auf der Ge­birgs­wie­se ne­ben ei­nem klei­nen Bach hin­ter­las­sen hat­ten. Er war schweiß­nass, aus­ge­pumpt und ver­zwei­felt, ein Häuf­chen Elend, völ­lig am Bo­den zer­stört. Er fühl­te, dass er al­lein aus dem kleb­ri­gen Brei nicht mehr auf­ste­hen konn­te, und wuss­te nicht ein­mal, ob er das über­haupt noch woll­te. Wie war es mög­lich, dass er in so kur­zer Zeit ei­nen sol­chen Alb­traum er­le­ben muss­te?
Es war noch kei­ne Stun­de her, dass er mit sei­nen El­tern und Schwes­tern Lot­te und Karo in St. Wolf­gang an­ge­kom­men war. Die An­fahrt aus Han­no­ver hat­te sich über den gan­zen Tag er­streckt, so­dass alle froh wa­ren, end­lich am Ziel zu sein. Im Land­haus am See zu Ap­pes­bach, ei­nem al­ten Her­ren­haus, hat­ten sie ein an­spre­chen­des Quar­tier ge­fun­den. Hier hat­te der Her­zog von Wind­sor zwei Mo­na­te ge­wohnt, als er we­gen sei­ner Hei­rat mit der Ame­ri­ka­ne­rin Wal­lis Simp­son auf den Thron des eng­li­schen Kö­nigs ver­zich­ten muss­te.
Nach der An­kunft be­schäf­tig­ten sich sei­ne El­tern mit dem Aus­pa­cken, wäh­rend die Schwes­tern die Trep­pen im Ho­tel rauf und run­ter lie­fen und ›Ge­heim­gän­ge‹ ent­deck­ten. Er aber woll­te das schwin­den­de Ta­ges­licht aus­nut­zen, um sich drau­ßen um­zu­se­hen.
»Bleib lie­ber hier«, rief Mut­ter noch hin­ter ihm her. »Es wird bald dun­kel und der Re­gen hat si­cher Schlamm und Ge­röll he­rab­ge­spült.« Als Leh­re­rin neig­te sie dazu, über­all Ge­fah­ren zu se­hen. 
»Ach, lass ihn doch«, misch­te sich Va­ter ein. Er war Rechts­an­walt und - es traf sich gut - ein un­ver­bes­ser­li­cher Op­ti­mist. »Er will wis­sen, wo wir ge­lan­det sind. Als Jun­ge war ich auch nicht an­ders.«
Max tat so, als wenn er die Mah­nung nicht mehr ge­hört hät­te. Nach dem lan­gen Still­sit­zen im Auto muss­te er sich ein­fach be­we­gen, ob er woll­te oder nicht. Es hat­te in­zwi­schen auf­ge­hört zu reg­nen. Die Wol­ken wa­ren auf­ge­ris­sen und ga­ben Fet­zen blau­en Him­mels frei, durch die die Abend­son­ne auf­mun­ternd ihre Strah­len schick­te.
Der jun­ge Aben­teu­rer - der vol­le Name lau­te­te Ma­xi­mi­li­an - war zwölf Jah­re alt, hoch auf­ge­schos­sen, stäm­mig und mit ei­nem blon­den Lo­cken­schopf ge­seg­net, um des­sen Ord­nung er täg­lich ei­nen ver­geb­li­chen Kampf führ­te. Er war das, was man in der Ju­gend­spra­che ei­nen ›Sym­pa­thi­ko‹ nennt, und kam nicht nur bei den Mäd­chen gut an. Er be­vor­zug­te ›Ac­tion full‹ und ›po­wer­te‹ oft durch die Ge­gend, ohne vor­her groß über die Ri­si­ken nach­zu­den­ken. Da­durch ge­riet er nicht sel­ten in Schwie­rig­kei­ten. In der Schu­le rief man ihn des­halb – in Ver­hun­zung sei­nes Nach­na­mens - scherz­haft ›von Spät-Den­ker‹. Nur sei­ne Fein­de hät­ten ihn aber we­gen die­ser Ei­gen­schaf­ten als ›Djan­go‹ be­zeich­net: Es fehl­te ihm näm­lich die geis­ti­ge Be­schränkt­heit, die den fal­schen Hel­den­mut ins Lä­cher­li­che kehrt.
Nach­dem er ei­nen Blick auf den See ge­wor­fen hat­te, an des­sen Ufer das Ho­tel am Hang liegt, ging er auf die Durch­fahrts­stra­ße hi­naus und wand­te sich nach rechts. Im Vor­bei­fah­ren hat­te er den Hin­weis auf ein Ten­nis­zen­trum ent­deckt, das er sich ein­mal an­se­hen woll­te. Viel­leicht konn­te er dort ein paar Stun­den neh­men, wenn sich das be­zah­len ließ.
Nach kur­zer Zeit er­reich­te er das Schild und folg­te dem Rich­tungs­pfeil in das Tal des Ap­pes­bachs hi­nein, das links in den Berg­rü­cken ein­schnitt. Die ein­spu­ri­ge Fahr­stra­ße führ­te, von Bäu­men und Bü­schen ein­ge­rahmt, am Bach ent­lang. Zu bei­den Sei­ten tauch­ten im Abend­dunst in grö­ße­ren Ab­stän­den Bau­ern­hö­fe auf, zwi­schen de­nen sich ver­wais­te Vieh­wei­den den Berg­hang hi­nauf­zo­gen.
Max schritt zü­gig aus. Die Ge­höf­te hat­te er be­reits hin­ter sich ge­las­sen. Die Tal­wän­de tra­ten nä­her he­ran und ver­schluck­ten die letz­ten Son­nen­strah­len, so­dass es auf der Stra­ße schon fins­ter wur­de. Die Ge­gend wirk­te wie aus­ges­tor­ben. Auch die Ten­nis­hal­le war noch nicht in Sicht.
Dem Jun­gen wur­de es nun doch ein we­nig mul­mig zu Mute. Im­mer cool blei­ben!, er­mahn­te er sich. Sein Schritt ver­zö­ger­te sich aber. Zu­letzt blieb er ganz ste­hen. Das Ziel war wohl doch ein gan­zes Stück wei­ter, als er ge­dacht hat­te. In der he­rein­bre­chen­den Dun­kel­heit wür­de er es ver­mut­lich gar nicht fin­den. Zu­dem schien es nicht rat­sam, sei­ne El­tern gleich nach der An­kunft zu ängsti­gen. Es war da­her bes­ser um­zu­keh­ren. 
Max woll­te den Ent­schluss ge­ra­de in die Tat um­set­zen, als er auf ein­mal fühl­te, dass er nicht mehr al­lein war. Zwei feind­li­che Au­gen durch­bohr­ten ihn förm­lich von hin­ten. Er wand­te sich um und er­starr­te: Vor ihm - nicht wei­ter als fünf Me­ter ent­fernt - hat­te sich ein gro­ßes grau­es Tier auf­ge­baut, das ihm wohl bis zur Hüf­te reich­te.
Mit lan­ger spit­zer Schnau­ze, ge­streck­tem Kör­per und bu­schi­gem Schweif äh­nel­te es ei­nem Schä­fer­hund, wirk­te aber ent­schie­den wil­der. Et­was Be­droh­li­ches ging von ihm aus. Die Oh­ren wa­ren auf­ge­stellt, die gel­ben Au­gen fun­kel­ten tü­ckisch und das Maul ent­blöß­te ein mes­ser­schar­fes Ge­biss, wäh­rend der Schwanz ein­schüch­ternd wie eine Lan­ze auf­rag­te. Es schien ei­nem Hor­ror­film ent­sprun­gen.
Max lief es sie­dend heiß den Rü­cken hi­nun­ter. War es mög­lich oder spiel­te ihm sei­ne Fan­ta­sie ei­nen Streich? In West­eu­ro­pa wa­ren die­se Un­tie­re schon lan­ge aus­ge­rot­tet. Man konn­te sie nur noch aus si­che­rer Ent­fer­nung im Zoo be­stau­nen. Und das war gut so: Denn sie wa­ren ge­fähr­lich und schreck­ten so­gar vor ei­nem An­griff auf Men­schen nicht zu­rück. Er hat­te das erst kürz­lich in ei­nem Aben­teu­er­film aus Alas­ka ge­se­hen, in dem die mör­de­ri­schen Bes­ti­en den Haupt­hel­den ta­ge­lang ver­folgt und im­mer wie­der an­ge­grif­fen hat­ten.
Je län­ger Max den Weg­ela­ge­rer be­trach­te­te, umso si­che­rer wur­de er: Er sah nicht nur so aus. Er war ein sol­ches blutrüns­ti­ges Raub­tier: Auf der ein­sa­men Stra­ße vor ihm stand ein ... ech­ter Grau­wolf!
(...)


Leserstimmen


"Als Österreicherin freue ich mich über diese neue Jugendkrimireihe, die meinen Heimatort so liebevoll ins Licht rückt. Ich finde die Geschichten - das kann ich mit gutem Gewissen sagen - ausnahmslos gelungen. Sie sind humorvoll und spannend und - das ist wichtig - weitgehend gewaltfrei. (...)"




Dienstag, 19. Februar 2013

Anton rettet das Osterfest von Jasmin Wollesen



Lustiges Kinderbuch zur Osterzeit
Anton ist ein echter Tollpatsch. Überall wo er auftaucht, passieren kleinere oder auch größere Unglücke. Deshalb hat Anton dieses Jahr absolutes Arbeitsverbot. Weder in der großen Vorratshöhle noch auf der Ostereier Malwiese oder in der Geschenkewerkstatt wollen die anderen Osterhasen Anton sehen.
Das findet Anton ganz schön gemein und außerdem langweilt er sich so ganz alleine. Bis er auf einmal eine tolle Idee hat und den anderen Osterhasen beweist, was in ihm steckt. Und vielleicht rettet er damit sogar das Osterfest ... aber lest selber!

Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren. Auch geeignet als Erstlesebuch. Erhältlich bei amazon.



Leseprobe

„Verflixt, pass doch auf!“
Wütend betrachtet Papa Hase die kaputten Eier und den umgefallenen Farbtopf vor seinen Füßen. Anton lässt die langen Ohren hängen.
„Tut mir leid, das wollte ich nicht!“, nuschelt er.
„Wieso kannst du nicht besser achtgeben?“, seufzt Papa Hase. Er ist ziemlich gestresst, denn das Osterfest ist schon sehr bald und es gibt noch so viel zu tun.


Alle Hasen helfen fleißig mit beim Eier anmalen, Geschenke herstellen und Körbchen packen. Alle – bis auf Anton. Denn Anton ist ein echter Tollpatsch. Dort wo er auftaucht, passieren ihm immer kleinere oder auch größere Missgeschicke. So wie eben, als er einen bunten Schmetterling fangen wollte, über eine Wurzel stolperte, gegen Papa Hases Arbeitstisch stieß, der Farbtopf umkippte und dann auch noch die fertig bemalten Eier herunter fielen und zerbrachen.

„Dieses Jahr hast du Arbeitsverbot, Anton!“, hatte der oberste Osterhase streng gesagt, denn nur zu gut konnte er sich noch an das Desaster vom letzten Jahr erinnern. Anton sollte einfach nur still in der großen Vorratshöhle sitzen, ein bisschen in dem großen Buch der Osterhasen lesen und auf die Osterkörbchen achten. Alle Hasen dachten, so könne er am wenigsten Schaden anrichten. Aber dann entdeckte Anton eine vorwitzige kleine Maus, die von Korb zu Korb flitzte. Er legte das Buch zur Seite und versuchte die Maus zu fangen. Die verängstigte Maus lief in Schlangenlinien zwischen den Körbchen hindurch – Anton immer hinterher. Plötzlich rutschte Anton  aus und stieß im Hinfallen an das große Regal an der Wand. Krach – fiel das Regal um, genau auf die Osterkörbe. Dabei ging viel kaputt und alle Osterhasen mussten sich mächtig ins Zeug legen um bis zum Osterfest neue Eier zu bemalen und neue Geschenke einzupacken. 
  
Leserstimmen
"(...) einfach herrlich und zum Schmunzeln,
meine Kinder waren ganz begeistert, mehr davon."
"(...)  wo der Tollpatsch Anton doch alle begeistert, seine Hasenfamilie, wie auch Leser und Zuhörer. Kann ich nur empfehlen !!!"

Dienstag, 12. Februar 2013

Kindergarten-Helden HILFMIR & LARS von Monika Baitsch


„Was man wirklich will, das schafft man auch!“
Die Ferien sind zu Ende und Lars kann endlich wieder in den Kindergarten!
Aber, in seiner Gruppe ist ein Junge – ein unangenehmer Junge, gegen den sich niemand zu wehren traut! Alle Kinder haben Angst vor ihm.
Beim Frühstück hat Mama eine Überraschung für Lars. Sie schenkt ihm einen „Hilfmir“ und der erste Tag im Kindergarten nimmt einen unerwartet positiven Verlauf.
Das Buch „Kindergarten-Helden HILFMIR  & LARS“ ist kein gewöhnliches Kinderbuch, es ist vielmehr ein Konzept – ein Mutmacher, ein Unterstützer, ein Trostspender, ein kleiner Freund für unsere Kinder – einer, der Selbstvertrauen schenkt!
„Hilfmir“ ist für die Kinder eine moralische Unterstützung und erinnert sie daran das Richtige zu denken, zu tun und zu erwarten!
Ein Buch mit einer lehrreichen Geschichte für Kinder im Kindergartenalter.
Empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahr. Erhältlich bei amazon.

Leseprobe

Die Ferien sind zu Ende!
 
Lars geht heute wieder zum ersten Mal in den Kindergarten und er ist schon sehr aufgeregt. Mama hat ihn um 7 Uhr geweckt, damit genügend Zeit, zum frühstücken bleibt. Lars ist  noch ein bisschen müde, aber die Vorfreude ist so groß, dass er vor lauter Aufregung fast nichts essen kann. „Ich habe eine Überraschung für dich“, sagt seine Mutter. „Was denn für eine Überraschung?“, plötzlich ist Lars gar nicht mehr müde, Überraschungen mag er nämlich! Seine Mutter legt ein kleines, braunes Stofftier vor ihn auf den Küchentisch.

„Was ist das denn? Ich habe doch schon ganz viele Stofftiere“, Lars wundert sich und schaut seine Mama fragend an. „Das ist kein gewöhnliches Stofftier, das ist ein Hilfmir“, sagt seine Mutter lachend... 


Leserstimmen

 "(...) So wie hier, genügt eine relativ kurze und einfache Geschichte, um verunsicherten Vorschulkindern Mut zu machen, sie zum Nachdenken zu animieren und die richtigen Schritte gehen zu lassen.(...)"
 
 "(...) Eine grandiose Idee einer Mutter macht nun Schule, da sie alle Eltern daran teilhaben lässt, wie sie es geschafft hat, ihren Kindern Mut fürs Leben zu machen, und in schwierigen Situation einen tapferen Freund an seiner Seite zu haben. Kindergarten-Helden richtet sich - wie der Titel schon vermuten lässt - an Kinder, die im Kindergartenalter sind. (...)"

Dienstag, 5. Februar 2013

Kinder Karneval von Stephanie Berth-Escriva



 
 Lisa und Max erwarten ihre Freunde Simon und Christine zum Spielen. Die jüngeren Kinder wollen die älteren dazu überreden, eine Karnevalsfeier zu organisieren. Nur wie soll das gehen, so richtig feiern mit vier Leuten?

In der Nacht wird es zu einem unglaublichen Ereignis kommen. 
Erhältlich bei Amazon.


Leseprobe Kapitel II

„Was stellt ihr euch denn so richtig spaßig vor?“, fragte Lisa mit besonders guter Laune. Dabei kam sie sich fast so wie ihre Musiklehrerin vor. Die tat auch immer superfreundlich, wenn sie ihre gelangweilten Schüler für ein neues Kapitel im Musikunterricht begeistern wollte.
„Wir können uns ein Theaterstück ausdenken“, schlug Max vor und hielt die gemalte Sonne hoch.
Simon schien ihn überhaupt nicht gehört zu haben und blickte in die Leere.
„Nein, etwas Lustigeres…“, warf Christine ein.
„Du weißt ja gar nicht, wovon mein Theater erzählt. Eine Prinzessin auf einer Insel – ganz allein. Dann kommt der Piratenkönig …“, begann der kleine Junge eifrig zu erzählen.
„Ich will die Prinzessin sein!“, entschied seine Freundin sofort.
„Ähm, ich denke, wir könnten uns etwas einfallen lassen, wo alle Spaß haben“, gab Lisa zu bedenken.
„Euch fällt ja nichts ein. Außerdem könnt ihr uns beim Ausschneiden helfen. Die Pappe ist zu dick …“, sprach ihr kleiner Bruder und hielt ihr die Sonne und eine Schere hin. Lisa reichte das Bastelwerk an Simon weiter und fragte:
„Und was könnte witziger sein als ein Theaterstück für Kleinkinder?“
„Karneval!“, rief Christine augenblicklich aus. Nun musste Simon doch etwas lächeln. In wenigen Augenblicken hatte er die runde Scheibe ausgeschnitten und hielt sie hoch. Lisa setzte sich im Schneidersitz auf den Fußboden und beobachtete ihren Freund. Sie wusste genau, wie gerne er sich verkleidete und irgendwelche Kostüme würden sie schon finden.
„Ich will mich als Prinzessin verkleiden!“, entschied Christine.
„Und bei einem Karnevalsfest gibt es immer ein Spektakel“, fügte Max hinzu.
„Ich denke, wir werden das Theaterstück von deinem Bruder nicht umgehen können“, sprach Simon.
„Mal mir bitte ein paar Palmen für die Insel.“ Max wusste genau, was er für die Dekoration brauchte und holte flink einen Bleistift von seinem Schreibtisch.
Simon betrachtete die restlichen Pappkartons und fragte sich, wie klein die Palmen ausfallen würden. Sie konnten kaum größer sein als ein Teddybär.

„Fasching, Karneval, das ist doch eine tolle Idee. Ich mag diese Zeit immer sehr gerne. Erst muss man sich ausdenken, wie man sich verkleiden möchte. Und dann kommen die ganzen Kleinigkeiten dazu“, schwärmte Lisa.
„Und wir dürfen uns auch schminken und Glitzerzeug in die Haare streuen.“ Christine war schon ganz aus dem Häuschen und strahlte Lisa aus ihren großen blauen Augen an.
„So etwas habe ich leider nicht da, aber wir können ja Konfettis selber machen … mit Papas Brieflocher“, schlug Lisa vor, woraufhin ihr kleiner Bruder sofort aufsprang und die Treppe hinunter eilte. Er wusste genau, wo dieses Ding lag und er es ausborgen konnte.

„Willst du ein guter oder ein böser Pirat sein?“, erkundigte sich Christine zu Simon gewandt.
„Ich denke, heute will ich ein ganz Böser sein. Aber keine Sorge, dich werde ich nicht auffressen …“, bummelte er und begann Palmen auf die Pappe zu zeichnen.
„Gegen wen willst du denn kämpfen?“, wollte seine kleine Schwester wissen. Simon hob die Arme dramatisch in die Höhe und sprach mit beschwörender Stimme:
„Gegen den fürchterlichen Kraken, welcher aus der Tiefe der Ozeane befreit wurde, weil die Götter sauer auf die Menschen waren. Er sollte die dummen Erdenkinder bestrafen … doch nun brauchte die Menschheit einen Retter …“

Lisa lachte erleichtert auf. Endlich schien sich ihr Freund zu etwas Interessanteren zu entscheiden, als dumm auf seinem Sessel zu schmollen.

„Das hört sich gruselig an“, stellte Christine fest.
„Aber das ist doch das Tolle an Karnevalsfeiern. Jeder kann endlich sein, wer er mal sein möchte. Ich werde eine mutige Heldin sein. Jeder soll denken, ich sei nur eine Tänzerin, aber meine Aufgabe ist es, den Armen in der Stadt des bösen Sultans zu helfen.“
„Ein weiblicher Robin Hood in einer arabischen Wüste?“, fragte Simon.
„Nein, ich bin Robin Hood!“, rief Max laut dazwischen, denn er war mit der Lochmaschine zurückgekommen.
„Du willst immer Robin Hood sein“, stellte Christine fest.
„… und du eine Prinzessin.“

Ohne zu zögern, griff er nach bunten Papierresten und begann energisch Löcher zu stanzen. Seine Schwester leerte einen kleinen Karton und stellte ihn zur Verfügung, damit Max die fertigen Konfettis da hineinschütten konnte.
(...)


Leserstimmen:
"(...) Der Leser taucht in die fantasiereiche Kinderwelt hinein, eine Welt, in der Wunder geschehen und wo Spielspaß endlos ist.(...)"