Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 13. September 2016

"Achtung! Moritz, der Marienkäfer - und andere Geschichten von Tieren, die man kaum beachtet" von Christin Adlassnig


Klappentext:
„Achtung! Moritz, der Marienkäfer - und andere Geschichten von Tieren, die man kaum beachtet", ist eine Sammlung von sechs kurzen Erzählungen, die sich mit Insekten und anderen, eher unscheinbaren Lebewesen beschäftigt. Wie in der klassischen Fabel besitzen die Tiere menschliche Eigenschaften und haben dementsprechend auch menschliche Probleme und Bedürfnisse. In den Handlungen der heiteren und liebevoll erzählten Geschichten spielen meist auch Dialoge und Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Tieren eine wichtige Rolle. Der Ausgang der Erzählungen soll Kindern und Erwachsenen aufzeigen, dass es Wege und Lösungen für ein gedeihliches Mit- und Nebeneinander völlig unterschiedlicher Lebenskonzepte in gemeinsam genutzten Lebensräumen gibt. Selbst ungeliebte Zeitgenossen, wie Silberfischchen, Motten und Tausendfüssler kommen zu Wort und werden zu interessanten Hauptakteuren mit menschlichem Antlitz.
Erhältlich bei Amazon und bei Spaß und Lernen, als E-Book, Taschenbuch, gebundenes Buch und Hörbuch.
 
Leseprobe:
Paolo, die geizige Grille
Warst du schon einmal am Meer? Wenn nicht, auch egal, du kannst sie in jeder lauen Sommernacht auch auf Wiesen oder in Gärten hören. Grillen. Unzählige Grillen. Hast du dir eigentlich schon einmal überlegt, auf welche Art und Weise sie ihre Musik machen? Ja? Gut, dann lies die Geschichte und neben der Antwort auf diese Frage, wirst du noch einiges mehr erfahren …
Ein wunderschöner Sommertag ging zur Neige, und der Abendwind sorgte jetzt für herrlich frische Meeresluft. Die Sonne hatte es wieder geschafft für ausgelassene Stimmung unter den Menschen zu sorgen, die den ganzen Tag am Strand gewesen waren und jetzt, gegen Abend vor ihren Zelten grillten, aßen und plauderten.
Plötzlich, wie auf Kommando, schien es, als ob all die Bäume zu singen beginnen würden. Voller Verwunderung lauschten die Menschen einem Orchester von Hunderten Grillen, ohne Dirigenten und ohne Notenblätter …
Paolo war einer von ihnen und heute wollte er besonders eindrucksvoll die Sonne verabschieden und den Abend willkommen heißen. Er suchte sich einen schönen Platz, genau unter einem weitläufigen Ast eines Pinienbaumes. Dann begann er seine Flügel auf und ab zu bewegen, sozusagen als Aufwärmübung und anschließend rieb er sie so leidenschaftlich aneinander, dass zauberhafte Töne entstanden.
Paolo wurde von vielen anderen Grillen bewundert. Aber was ihn noch mehr freute, war, dass er „seinen“ Baum mit niemandem anderen teilen musste. Nein, denn das wollte er ganz und gar nicht. Genauso wenig wie sein Erdloch, das er tagsüber allein bewohnte.
Dort hatte sich der Grillerich nett eingerichtet. Jeden Tag wurde sein Vorrat an Essen größer und größer. Bald musste er sich noch eine zweite Kammer schaufeln, da die Erste voll war. Die anderen Tiere hatten ihn beschimpft, dass er geizig und selbstsüchtig war. Aber das störte ihn nicht. Sollten sie ruhig lästern.
Täglich spazierte Paolo bei den Zelten der Menschen herum, um dann voll beladen mit den verschiedensten Leckerbissen nach Hause zurückzukehren.
Eines Tages, die Grille war wieder voller Vorfreude und bester Laune, begegnete er einem alten Kartoffelkäfer, der sich schnaufend auf seinem Stock gestützt fortbewegte: „Hallo! Du hast aber leckere Sachen! Und so viele! Ach, könntest du mir doch ein bisschen davon abgeben? Ich bin kaum mehr in der Lage, mir selbst etwas zu suchen, denn mein Rücken schmerzt schon furchtbar!“
„Na, du machst mir Spaß! Schau, dass du weiterkommst, und such dir gefälligst selbst etwas zu essen, du Nichtsnutz!“, empörte sich die Grille.
Der Kartoffelkäfer schüttelte entsetzt den Kopf: „Behalte deine Sachen, häufe und horte sie. Aber du wirst schon merken, dass sie dich nicht glücklich machen werden. Was sind all diese Dinge gegen Liebe, Hilfsbereitschaft und Freundschaft!“
„Mir doch egal, selber essen macht satt!“, schnauzte Paolo zurück - er hatte den Sinn dieser Worte eben nicht verstanden.
Als der Sommer zu Ende ging, bildeten sich immer öfter dunkle Wolken am Horizont. Heftige Schauer gaben den Pflanzen das zurück, was diese Jahreszeit ihnen genommen hatte. Diesmal schien sich aber der ganze Himmel zu öffnen …
Es wollte und wollte nicht mehr aufhören zu regnen. Die Menschen am Campingplatz liefen hektisch herum, schimpften und brachten ihre Sachen in Sicherheit.
Die Grillen aber hatten ihre Wohnhöhlen so gebaut, dass ihnen das Wetter nichts anhaben konnte. Nur Paolo hatte zu wenig überlegt und dort gegraben, wo es am wenigsten Nachbarn gab. Nun ja, das war ein Fehler …
Langsam, ganz langsam füllte sich seine Höhle. Millimeter für Millimeter stieg der Wasserspiegel und Paolo begann hektisch die Vorräte in höhere Lagen in Sicherheit zu bringen. Aber es half nichts.
Der Regen hörte nicht auf und schon bald befand sich die Grille hilflos schwimmend zwischen all ihren gesammelten Vorräten. Jetzt war guter Rat teuer. Die Zeit drängte …
„Hilfe! Hilfe! Hört mich denn keiner?“, jammerte er verzweifelt. Doch niemand kam. Das Wasser stieg schnell höher. Paolo konnte sich gerade noch krabbelnd auf eine Backerbse retten, hüpfte weiter auf ein Stück Kuchen und benutzte einen Teebeutel als Sprungbrett zum rettenden Rand der Höhle. Dort klammerte er sich erschöpft fest.
Aber das Wasser stieg und stieg und erreichte bald erneut die hilflose Grille. Paolos Kraft ließ nach und wenig später ergab er sich seinem Schicksal.
Gerade in diesem Moment lief ein kleines Mädchen vorbei. Es wollte sein Lieblingsschwimmtier mit ins Zelt nehmen, als es plötzlich innehielt. Das Mädchen, übrigens mit dem Namen Lisa, hatte die kleine Grille hilflos auf der Wasseroberfläche
entdeckt: „Oh, du armes Tier!“, rief sie, bückte sich sofort und half Paolo aus seiner misslichen Lage. Dann kehrte das Mädchen schnell zu ihrem Zelt zurück.
Dort angekommen gab Lisa die Grille auf ein Handtuch und begann sie ganz vorsichtig zu trocknen und zu wärmen. Langsam, ganz langsam kehrten die Lebensgeister in den Körper von Paolo zurück. Er brauchte eine Weile um sich zu erinnern, wer er war und warum er jetzt hier war.
Als es ihm wieder einfiel, stiegen ihm vor lauter Rührung Tränen in die Augen. So wohl hatte er sich noch nie gefühlt. Er genoss den liebevollen und uneigennützigen Umgang. Niemals vorher hatte sich jemand für ihn starkgemacht. Lag das vielleicht an seiner ruppigen und geizigen Art?
Als Paolo wieder trocken und aufgewärmt war, brachte ihm das kleine Mädchen Brotbrösel und frische Salatstücke: „So, mein Kleiner, hier hat du etwas zu fressen, damit du wieder zu Kräften kommst!“ Sofort stürzte er sich auf diese Leckerbissen.
Ab diesem Zeitpunkt blieb Paolo bei dem Mädchen und bedankte sich bei seiner Lebensretterin allabendlich mit einer wunderschönen „Gute - Nacht - Musik“ und dem Wunsch: „Schlaf gut und träum schön!“
Es wurde ihm bewusst, dass es schön war, Freunde zu haben, die füreinander da waren. Jetzt verstand er auch die Worte des Kartoffelkäfers. 

Band 2
Achtung! Moritz, der Marienkäfer - Arbeitsheft zum Kinderbuch
(Unterrichtsgegenstand Deutsch - Grundstufe 3 und 4)

Klappentext:
Das Arbeitsheft ist eine reichlich illustrierte und unterhaltsame Erganzung zu Band I der Tiergeschichten fur Kinder und Erwachsene" der Kinderbuchautorin Christin Adlassnig. Das zugrundeliegende Buch „Achtung! Moritz, der Marienkafer" ist eine Sammlung von sechs kurzen Erzahlungen, die sich mit den Problemen von Insekten und anderen, eher unscheinbaren Lebewesen beschaftigen. Nach dem Lesen des Buches ist nun die eigene Kreativitat der Kinder gefragt. Sie sollen die gelesenen Texte wiedergeben, Denkaufgaben losen und selbst in Bild und Sprache gestalterisch tatig werden. Die Beispiele berucksichtigen die Bildungsstandards fur die Grundstufe. Sie sind sowohl fur den Einsatz im Unterricht als auch fur den ausserschulischen Bereich gedacht."

AUTORENVITA VON CHRISTIN ADLASSNIG
Christin Adlaßnig (geb. 1964) ist Lehrerin für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen im Rahmen des bilingualen Unterrichts an Kärntner Schulen. Als Autorin hat sie Kinderbücher, Arbeitshefte mit Unterrichtsmaterialien sowie ein Sachbuch zum Thema „Differenzierung in Integrationsklassen mit hörbeieinträchtigten Kindern“ verfasst.

Die beiden Bände der „Tiergeschichten für Kinder und Erwachsene“ beruhen auf Manuskripten mit Geschichten, die Christin Adlaßnig für ihren Sohn geschrieben hatte, als dieser noch im Kindesalter war. Im Jahre 2015 wurden sie veröffentlicht und durch ein Arbeitsheft zum ersten Band für den Deutschunterricht an Grundschulen ergänzt. Der erste Band liegt auch als Hörbuch mit sechs Titeln vor.

Ihr Sachbuch „Differenzierung in Integrationsklassen mit hörbeeinträchtigten Kindern“ wurde bereits im Jahr 2012 veröffentlicht und beruht auf ihren Erfahrungen als Behindertenpädagogin.

Christin Adlaßnig ist Mitbetreiberin der Internetplattform „Spaß und Lernen“ und hat eine Fülle an Arbeitsheften und Unterrichtsmaterialien für den Unterricht an Schulen veröffentlicht. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Motivation zum Lernen durch den Einsatz unterschiedlicher Medien und kurzweiliger Rätsel- und Lernaufgaben zu fördern.

Zu ihren Unterrichtsmaterialien gehören drei Bände mit Arbeitsblättern für den Mathematikunterricht in der Sekundarstufe unter dem Titel „Genial! Mathematik - Mathe zum Ankreuzen“ sowie zwei Hefte für den Mathematikunterricht in der Grundschule mit dem Namen „Paolo, Felix, Lilli und du - Lustige Rechengeschichten mit kleinen Tieren“. In ihren reichlich illustrierten Heften für Kinder im Grundschulalter greift sie auf die Charaktere aus ihren eigenen Tiergeschichten zurück.

Darüber hinaus ist sie Autorin von bisher neun Materialienheften für die Unterrichtsfächer Geografie, Umweltkunde und Biologie aus ihrer eigenen Reihe „Unterlagen für den offenen Unterricht“, die derzeit bereits auf der Internetplattform „Spaß und Lernen“ erhältlich sind und noch im Laufe dieses Jahres im Buchhandel erscheinen sollen.

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