Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 20. September 2016

Fridolin, der Fliegenpilz von Andreas Petz



 

Sebastian besucht mit seiner Familie einen Jahrmarkt. Von dem bunten Treiben ist er begeistert - aber noch mehr von einem großen Fliegenpilz aus Plüsch, der als Tombola-preis ausgestellt ist. So gerne hätte er diesen!
Wird sein Wunsch in Erfüllung gehen und welche Abenteuer warten auf den kleinen Jungen?

Ein Selbst- und Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren.

Buch Nummer Sieben und mein drittes im Karina-Verlag. 68 Seiten. Mit Illustrationen von Selin Tiftik.
Der Anfang dieser Geschichte ist wahr. Als mein Sohn etwa 3 Jahre alt war entdeckte er in der Losbude auf einem Jahrmarkt einen Fliegenpilz aus Plüsch und sagte entschlossen: „Den will ich haben!“ Es war unglaublich, wie sicher er sich war, dass „Fridolin“ bald ihm gehören würde. Und er hat es tatsächlich geschafft ;) alle weiteren Abenteuer im Buch sind dann jedoch frei erfunden. Zu diesem Buch gibt es auch das Fridolin-Lied. Der Text steht im Buch, die Noten und der erste Vers sowie der Refrain sind auf der Rückseite sowie im Buch abgedruckt. (siehe Coverfoto) Die Melodie wurde von Oliver Krämer und mir gemeinsam komponiert.
Erhältlich bei Amazon als E-Book und Taschenbuch und über den Verlag.


Leseprobe aus dem Kapitel „Eine Zugreise“:
Erst als der Zug an der nächsten Station hielt und einige Fahrgäste ausstiegen, ergatterten sie vier freie Plätze, wo sie zusammenbleiben konnten.
„Vielleicht hätten wir doch besser das Auto nehmen sollen“, sagte die Mutter etwas abgekämpft.
Aber nun hatten sie ja bequeme Plätze, und der Vater meinte: „Ist doch nur das Umsteigen, sonst ist es viel bequemer als im Auto. Wir können zusammen Karten spielen und es gibt keinen Stau.“
An fast jeder Station stiegen weitere Fahrgäste aus, und so wurde das Zugabteil, in dem sie saßen, immer leerer und auch ruhiger.
Irgendwann, sie waren schon eine Weile unterwegs, sagte Sebastian: „Ich muss mal!“
Seine Mutter stand auf, um ihn zur Toilette zu führen. Sebastian stand mit Fridolin im Arm auf. Da nahm ihm die Mutter den Fliegenpilz weg und sagte: „Den wirst du jetzt aber nicht mit auf die Toilette nehmen wollen.“
Sie setzte Fridolin auf einen freien Platz hinter den Plätzen, auf denen sie alle saßen.
Der Vater blickte auf die Uhr und rief ihnen hinterher: „Beeilt euch aber, in 10 Minuten müssen wir wieder umsteigen.“
Dann nahm er die Koffer und stellte sie schon mal in den Bereich der Türen. Leonie nahm ihren und Sebastians Rucksack und die Tasche mit dem Essen, die inzwischen schon etwas leichter geworden war, und folgte ihm.
Als der Zug anhielt, waren Sebastian und seine Mutter noch nicht zurück. Leonie half ihrem Vater, das Gepäck auszuladen.
Dann sahen sie, wie Sebastian und die Mutter gerade noch rechtzeitig an einer anderen Türe ausstiegen.
Nun begann wieder der Wettlauf zum nächsten Zug. Warum waren die Zeiten dazwischen nur so knapp?
Wieder schafften sie es gerade noch rechtzeitig, und diesmal fanden sie sogar gleich vier freie Plätze.
Erleichtert stöhnten die Erwachsenen auf und die Mutter meinte: „Zum Glück war es das letzte Mal, dass wir umsteigen müssen.“
In diesem Moment schaute sich Sebastian erschrocken um und fragte mit bleichem Gesicht: „Wo ist Fridolin?“
Still und entsetzt schauten sich alle um, und der Vater sagte, was alle dachten: „Du lieber Himmel, wir haben Fridolin vergessen!“
Es war zu spät. Beide Züge befanden sich schon längst auf Weiterreise, und so fuhr Fridolin in eine andere Richtung.
Sebastian war sehr traurig und begann zu weinen. Die Mutter wollte schon eine Bemerkung wie ´Das hast du nun davon! ` machen, aber der Vater, der das ahnte, schaute sie an und schüttelte leicht den Kopf.
Der Zug fuhr unaufhaltsam weiter nach München.
Fridolin saß unterdessen einsam und alleine im leeren Abteil und fuhr wer weiß wohin.





Andreas Petz wurde 1962 in Stuttgart geboren. Wenig später zog die Familie aufs Land und Petz wuchs auf der Hohenloher Ebene auf. Nach dem Abschluss der Mittleren Reife und seiner Lehre war Andreas Petz zwei Jahre bei der Marine. Eine lehrreiche und stürmische Zeit, die ihn um die halbe Welt führte. Anschließend bildete er sich nach der Tagesarbeit weiter und ist seit über 25 Jahren im Finanzbereich tätig.
Das Schreiben war schon immer ein Hobby von ihm: Gedichte, Liedtexte, Kurzgeschichten und Erzählungen. Mittlerweile sind schon einige Bücher von ihm erschienen, die gerne gelesen werden.
Andreas Petz ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder und lebt heute in Gammesfeld, dem Ort mit der kleinsten Bank Deutschlands.

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