Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 7. Februar 2017

Das kleine Gespenst GISO von Rotraud Falke-Held




 Die „GISO“-Abenteuer sind spannende, etwas andere Gespenstergeschichten zum Vorlesen ab etwa 5 Jahren. Aufgrund der großen Schrift eignen sie sich auch sehr gut zum ersten Selbstlesen in den ersten beiden Grundschuljahren.
Beide Bücher sind im A4-Format erschienen und haben große Schwarz-Weiß-Bilder zum Ausmalen.
Die beiden GISO-Abenteuer können unabhängig voneinander gelesen werden.


 
- Giso im Zauberwald -

Das kleine Gespenst Giso ist traurig. Er möchte so gerne ein Freund der Menschenkinder sein, aber alle haben Angst vor ihm. Mit der weisen Eule Coralie macht er sich im Zauberwald auf die Suche nach einer Lösung. Er findet neue Freunde, muss aber auch einige Gefahren überstehen.
Das Buch hat 74 Seiten und viele große Bilder zum Ausmalen von Michael Klapper



Leseprobe:

Der Zauberwald ist nicht leicht zu finden.
Nur ganz besondere Wesen können ihn überhaupt sehen. Geister und Zauberwesen und Geschöpfe der Nacht, wie Coralie.
Für Menschen bleibt er fast unsichtbar.
Und so gehen sie an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken. Aber vielleicht ist es auch besser so. Denn im Zauberwald warten nicht nur schöne Feen und gute Wesen, sondern auch viele Gefahre­n.
„Komm, Giso. Und pass auf, wohin du schwebst. Im Zauberwald sind die Dinge nicht wie sie schei­nen. Sogar ein Baum kann ein Zauberwesen sein. Oder ein Pilz“, warnte
Coralie.
„Ich passe auf. Außerdem bin ich ein Ge­spenst. Wie kann mir ein Baum etwas anha­ben. Ich könnte einfach durch ihn hindurch schweben.“
Coralie seufzte. Giso war eben noch ein kleines Gespenst und hatte nicht viel Ahnung von den Gefahren hier im Wald. Wie gut, dass sie mitgekommen war.
So flogen sie tiefer in den Wald hinein.
Coralie hatte keine Ah­nung, wo sie Giso hinführen sollte. Sie vertraute darauf, dass sie einem Wesen begegnen würden, das ihnen weiter­half.
Sie sah sich nach Giso um, der hinter ihr herschwebte und in der Gegend herumblickte. Der Wald war ein bisschen unheimlich. Viele Bäume hatten Gesichter.
Aus der Erde wuchsen seltsame Wurzeln.
Kleine Knollen rannten emsig umher.
Und irgendwie waren die Farben eigenartig. Den Himmel konnte Giso schon gar nicht mehr sehen, so dicht war der Wald.
„Giso, pass auf, wo du hinschwebst!“, rief Coralie.
Bums! Da war es schon passiert. Plötzlich stieß Giso gegen etwas Hartes. Was war das? Erschrocken schüttelte er sich.
„Wer wagt es, mich zu stören?“, brummte der Baum. Es war ein sehr alter Baum. Ein dicker, knorriger Baum. Und sehr freundlich schien er auch nicht zu sein.
„I – i – ich. Giso. Ich bin ein Gespenst“, stotterte Giso ängstlich. „Es – es tut mir sehr leid. A – aber normalerweise fliege ich durch Wände und Bäume einfach hindurch.“
Coralie war inzwischen neben Giso gelandet.
„Es tut mir leid, alter Baum. Es war keine Absicht. Giso ist zum ersten Mal im
Zauberwald. Er hat nicht auf den Weg geachtet“, erklärte sie.
„Das sollte er aber tun!“, brummte der Baum un­freundlich. „Was sucht ihr hier überhaupt?“
„Giso sucht die Antwort auf eine Frage.“
„Auf eine Frage?“ Der Baum war verwundert.
„Er möchte gerne ein Freund der Menschen sein. Aber leider haben alle Angst vor ihm“, erklärte Coralie.
Da begann der Baum zu lachen. 


Rotraud Falke-Held wurde 1964 in Bad Driburg geboren.
Schon in der Grundschulzeit entdeckte sie die Freude am Schreiben.
Doch zunächst absolvierte sie eine solide kaufmännische Ausbildung und kann heute auf eine 20jährige Berufstätigkeit zurückblicken.
Nach der Geburt ihrer Kinder - in den Jahren 2000 und 2001 – gab sie ihre Berufstätigkeit auf. Sie begann, sich spannende Geschichten auszudenken – zunächst nur für ihre eigenen Kinder.
2009 erschien ihr erstes Kinderbuch „Der kleine Bär Tapp“ im Monolith Verlag.
Seither sind einige Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen, altersmäßig wachsen die Geschichten mit dem Alter ihrer eigenen Kinder.
Rotraud Falke-Held lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und der Hundedame Cacy in Büren. 


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