Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 4. September 2012

Wenn schwarze Schweine träumen von Wilhelm Ruprecht Frieling



 
Alle Lebewesen müssen sterben. Das scheint unabänderlich. Aber was geschah mit Onkel Sancho, den die Bauern neulich abholten?

Eine Erzählung für Kinder über die für Mallorca typischen schwarzen Schweine, erhältlich bei Amazon.




 
 Sackweise prasseln knackfrische Steineicheln in den Trog. Dunkelbraun hüpfen sie mit ihren lustigen grasgrünen Hütchen in die Futterkrippe und verströmen erdigen Duft. Der herbe Geruch und das Konzert der in den Trog fließenden Früchte weckt eine Familie schwarzer Schweine, die in einer schattigen Ecke des ausladenden Gatters vor sich hin dösen.

Laut quiekend springen die Tiere auf und traben in Richtung des lockenden Duftes.
»Steineicheln, es gibt Steineicheln«, schnaubt das massige Familienoberhaupt und entwickelt ein Tempo, das ihm bei seiner Leibesfülle, einem Schwergewicht von mehr als hundert Kilo und den Stummelbeinen kaum zuzutrauen ist. In seinem Windschatten galoppieren seine Frau und fünf Minischweine. Alle Tiere sind pechschwarz. Bis auf eine kleine Ausnahme.

Pedro, das Älteste der fünf Ferkel, sieht ein klein wenig anders aus. Er trägt leuchtend weiße Flecken hinter beiden Ohren: ein schwarzes Schwein mit weißen Flecken! Pedro schämt sich deswegen und glaubt, er sei weniger wert als seine vier makellos rabenschwarzen Geschwister, zumal sie ihn einen Träumer nennen. Aber er ist genauso groß und hungrig wie die anderen. Und jetzt schmeckt er bereits seine Lieblingsspeise. Steineicheln! Gibt es Köstlicheres für einen hungrigen Schweinemagen? Das Wasser läuft ihm im Maul zusammen. Am Ziel stürzt er sich
auf die lockenden Früchte und taucht seinen Rüssel in die tiefe Schüssel. Hhhhm, wie das schmeckt!

Am Rand des Gatters, gleich in der Nähe des Futtertroges, laufen aufgeregt sieben oder acht Kinder zusammen. Sie besichtigen seit Stunden den Hof und sind schon mehrfach beim Schweinegatter gewesen. »Schau mal, die Schweine flippen plötzlich völlig aus!«, alarmiert ein Bursche in einem rotweißen Fußballer-T-Shirt seine kleine Schwester. Damit beide besser sehen können, klettern sie auf eine Reihe verwitterter grauer Feldsteine und ziehen sich am Zaun hoch. Fasziniert betrachten sie die sich lautstark um das Futter balgenden Schweine.
 
Leserstimmen:


»Ich habe das Buch zusammen mit meiner Nichte gelesen und wir fanden die Geschichte und die Fotos wirklich schön. Sie weckte Erinnerungen an unseren Ausflug und gab uns eine leise Idee, wovon schwarze Schweinchen träumen. Eine süße Geschichte für Kinder und für Erwachsene.«

 »Super geschrieben, ich hörte die Schweine förmlich schmatzen. Herrlich, der kleine Schweinepilot, eine Art der Fortbewegung, über die man sich mal Gedanken machen müsste'
Fünf Sterne und eine absolute Empfehlung meinerseits.«

"Diese nette Kurzgeschichte bringt die Thematik Kindern (und Erwachsenen) auf eine Weise näher, die sich gut nachvollziehen lässt. Das ist wie Bauernhofferien auf Mallorca. Die Geschichte ist trotz mitunter ernster Thematik lustig, aber doch sensibel für kindliche Gefühle geschrieben und behandelt eine kontroverse Frage, nämlich, wie müssen wir mit unseren Tieren umgehen, die uns später als Nahrung dienen sollen und wie kommen Kinder damit zurecht, dass die süßen Tiere, die vor ihren Augen lebendig herumspringen, gegessen werden. Das sind wichtige Fragen, die in der Zeit von abgepacktem Supermarktfleisch viel zu selten gestellt werden und daher ist diese Geschichte sehr zu begrüßen."

1 Kommentar:

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.