Hamster Kalle hat eine Super-Idee: Er
möchte den lieben Gott besuchen. Sein Hamsterfreund Friedrich würde
zwar lieber im Laufrad liegen, doch als guter Freund begleitet er ihn
natürlich. Und so machen sie sich auf den Weg. Doch wie sieht Gott aus? Nach und
nach sammeln sie Hinweise bei verschiedenen Tieren. Und dann entdeckt Kalle den
lieben Gott auf einer Wiese! Oder ist er das gar nicht? ...
Ein Buch für alle, die jemanden
suchen, der ihnen Halt gibt.
Ein Kinderbuch ab vier Jahren, das
auch in Kindergärten oder Grundschulen gerne gelesen wird.
Erhältlich bei Amazon.
Ein langer Bart
Hamster
Friedrich liebt sein Laufrad. Er legt sich rein und schaukelt. Und ein wenig
denkt er auch nach. Er fragt sich, warum das Laufrad Laufrad heißt. Schaukelrad
müsste es heißen, denkt er und spürt dem leichten Luftzug nach, der bei jedem
Schaukelschwung sein Fell sanft durchstreift.
Doch plötzlich spürt er einen Tritt auf seinem Fuß und einen
weiteren auf seinem Bauch. Kalle rennt über Friedrich drüber und rast die
Sprossen entlang. Jetzt weiß Friedrich wieder, warum das Laufrad Laufrad heißt.
Weil es Hamster wie Kalle gibt, darum ist das so. Nur fällt Kalle das Laufen im
Laufrad im Moment etwas schwer, denn Friedrich liegt ja da unten. Da läuft das
Laufrad nicht mit und die Sprossen flitzen nicht unter Kalle hindurch. Sie
bleiben da, wo sie sind und schon hängt Kalle mit den Vorderpfoten an der obersten
Sprosse fest.
Wie ein
Boxsack sieht er aus. Zwar boxt keiner in ihn rein, doch halten Kalles kurze
Pfoten sein Gewicht nicht lange. Er stürzt ab. Aber unter ihm lagert ja zum
Glück der gepolsterte Friedrich. Wie ein Trampolin gibt Friedrichs Bauch schön
nach und befördert Kalle anschließend sanft in die Sägespäne. Friedrich stöhnt
und ist nun auch endlich richtig wach.
Doch gerade jetzt hat Kalle gar keine Zeit für Friedrich, was
Friedrich wiederum nicht schlimm findet. Er schaukelt einfach weiter. Kalle hingegen
beißt in die Plastikwand des Käfigs. Denn immer, wenn er aufgeregt ist, beißt
er in etwas hinein. Oftmals ist das Friedrichs Po, weil der sich so gerne in
die Sägespäne buddelt und dabei vergisst, dass sein Hinterteil noch
hinausschaut. Jetzt aber stecken Kalles Zähne in der Plastikwand und sein Kopf klemmt
zwischen den Gitterstäben. Mit großen Augen beobachtet er Heiko.
Heiko
ist Kalles Freund und er ist auch Friedrichs Freund, denn Friedrich und Kalle
gehören Heiko. Ihr Käfighaus steht in seinem Kinderzimmer, und er versorgt sie
mit leckeren Getreidekörnern – meistens zumindest. Manchmal, wenn Kalle zu
Friedrich herüberschielt, glaubt Kalle, bei Friedrich ein paar Extrakörner zu
entdecken. Dann zieht er die Nase kraus. Das macht er immer, wenn er sich
ungerecht behandelt fühlt.
Jetzt hockt Heiko auf dem Fußboden und malt. Kalle reckt seinen
Kopf.
„Das
ist der liebe Gott.“ Heiko hält das Bild hoch und zeigt es seiner Mutter.
Kalle
macht einen giraffenlangen Hals.
Heiko
malt den lieben Gott! Und Friedrich behauptet immer: Keiner weiß, wie der liebe
Gott aussieht. Ha!
„Hast du gehört?“ Kalle versucht
seine Zähne aus der Plastikwand zu ziehen. „Heiko malt den lieben Gott!“
„Was?“ Friedrich hebt leicht ein
Augenlid. Mit den Zähnen in der Plastikwand ist Kalle nicht gut zu verstehen.
„Den lieben Gott!“ Kalle zieht
kräftig. Mit einem „Plopp“ befreit er seine Zähne und plumpst auf seinen Po.
„Heiko malt den lieben Gott!“
„Den
kann man nicht malen.“ Friedrich kaut auf einem Maiskorn, das er noch in seiner
Backentasche gefunden hat.
„Doch!“
Kalle zeigt auf das Bild. „Der hat sogar einen Hut auf.“
„Der hat keinen.“ Friedrich pult mit
seiner Kralle zwischen den Zähnen nach weiteren Maiskornstückchen.
„Woher weißt du das?“ Kalle schaut
nochmals auf das Bild. „Vielleicht sind es auch große Ohren.“
„Oh“, sagt da Heikos Mama, „Gott hat
aber einen ziemlich langen, weißen Bart.“
„Na klar“, antwortet Heiko, „der ist
ja auch schon ziemlich alt.“
Das
leuchtet Kalle ein und er hat eine Idee. Eine Super-Idee. Die ist so gut, die
macht seine Füße ganz kribbelig. Und schon rennt er zum Laufrad, trampelt über
Friedrich und rast die Plastikstäbe entlang. Das Laufrad wackelt gewaltig. Kalle
hängt wieder ganz oben im Laufrad und schwingt hin und her.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.