Sprichst du
„muh-kuhisch“?
Nein? Dann
geht es dir wie Matilda und ihren Eltern, dem Bauern Wiesel und seiner Frau,
der Bäuerin.
Auf deren
Bauernhof nahe dem kleinen Dorf wohnt Carola. Carola ist eine Kuh, aber nicht
irgendeine Kuh. Carola ist ausgesprochen neugierig. So neugierig, dass sie
immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Und da sie nur „muh-kuhisch“ spricht,
ist es nicht immer so einfach zu verstehen was sie möchte und wie man ihr
helfen kann.
Vielleicht
kannst du ja doch „muh-kuhisch“? Finde es heraus!
Erhältlich bei Amazon.
Carola
und der Löwenzahn
Endlich! Endlich war er da! Der Frühling!
Carola hatte solange auf ihn gewartet und nun war er da. Sie genoss die Tage
auf der Weide, genoss es an der frischen Luft zu sein, den Vögeln zuzuhören und
das frische saftige Gras zu fressen. Es konnte eigentlich nicht besser werden.
Doch dann entdeckte Carola eines Morgens
einen kleinen gelben Punkt am anderen Ende der Weide. „Muuhu?“, wunderte sie
sich. Interessiert trabte sie darauf zu. Da stand doch tatsächlich eine kleine
gelbe Blume. Ob man die wohl essen konnte? Carola beschnupperte die Blume. Sie
roch lecker. Vorsichtig leckte Carola mit ihrer langen Zunge über die gelbe
Blüte. „Muuh“, freute sie sich. Das schien ja wirklich ein besonderer
Leckerbissen zu sein. Behutsam zupfte sie erst die Blüte und dann die Blätter
ab. Hmmm, wie das schmeckte! Köstlich!
Unauffällig sah sie sich um. Sie blickte
erst nach rechts und dann nach links. Ob die anderen Kühe auch schon bemerkt
hatten, dass es auf der Weide so etwas Leckeres gab? Anscheinend nicht. Die
anderen Kühe standen allesamt noch am anderen Ende der großen Weide. Carola
blickte sich um.
Es musste doch noch mehr von diesen
appetitlichen Pflanzen geben! Sie machte sich auf die Suche. Und tatsächlich,
überall entdeckte sie plötzlich die kleinen leckeren Blumen. Zielstrebig
huschte sie von hier nach dort und fraß genüsslich eine nach der anderen, immer
bedacht darauf, dass die anderen Kühe nichts davon mitbekamen.
Als die Sonne hoch am Himmel stand hatte
Carola alle gelben Blumen gefressen, die sie finden konnte. Sie schaute sich
um. Nein, es war keine mehr zu sehen. Oder etwa doch? Ganz hinten am Zaun
konnte sie noch etwas Gelbes leuchten sehen. „Muuh!“ Aufgeregt begab sie sich
dorthin. Und wirklich, da stand noch eine gelbe Blume auf der anderen Seite des
Zaunes! Größer und gelber als alle, die Carola bisher entdeckt hatte.
Carola streckte ihren Kopf durch den Zaun,
um diese eine letzte Blume zu fressen. Doch sie konnte die Blume nicht
erreichen. Carola streckte die Zunge aus, doch es half nichts. Sie stand zu
weit weg. Carola zog den Kopf zurück und stampfte aufgeregt auf. „Muh!“ Das
konnte doch nicht wahr sein! Irgendwie musste sie doch an diese eine letzte
Blume herankommen.
Wieder streckte sie den Kopf durch den Zaun
und wieder streckte sie die Zunge raus. Doch sie
erreichte die kleine gelbe Pflanze nicht. Nur wenn der Wind in ihre Richtung
blies, konnte sie sie mit ihrer Zungenspitze berühren. Das machte Carola nur
noch wütender. Immer und immer wieder versuchte sie es. Ihre Zunge begann weh
zu tun und ihr Nacken wurde steif.
Da kam plötzlich Matilda, die
Bauerstochter. Sie hatte ihre Lieblingskuh schon eine ganze Weile von ihrem
Kinderzimmerfenster aus beobachtet und sich gewundert, was in aller Welt Carola
die ganze Zeit an dieser Stelle des Zaunes tat. „Na, Carola“, sagte sie, „was
machst du denn hier? Hast du etwas entdeckt?“ „Muuh“, antwortete Carola, ihre
Augen immer noch auf die Blume gerichtet. „Oh, ein Löwenzahn!“, rief Matilda.
„Der ist aber schön!“
Und ehe sich Carola versah, hatte Matilda die Blume gepflückt.
„So einen großen habe ich aber noch nie gesehen“, sagte Matilda und betrachtete
den Löwenzahn ausgiebig. Carola war entsetzt. Da hatte sie sich den ganzen
Nachmittag so abgemüht, und nun kam Matilda und schnappte ihr diesen Leckerbissen
vor der Nase weg!
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