Klappentext: Die entzückende Geschichte von Benji und
seinem Freund, dem Hasen und ihre gemeinsamen Erlebnisse.
Ein Buch zum Vorlesen oder für die ersten eigenen Leseabenteuer. Bei den Illustrationen ist ein Anmalen unbedingt erwünscht.
Erhältlich als Printbuch über den Karina Verlag oder Amazon.
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1. Kapitel Benji lernt den Hasen Jambor
kennen
In einem Wald
fern aller Moderne, wo stattdessen Ruhe und Harmonie im Einklang aufeinander
treffen, wo die Natur so vielseitig ist wie sonst nirgendwo und Flüsse sich
kilometerlang hinziehen, wohnen die verschiedensten Lebewesen. Große, kleine,
gefährliche, schüchterne und welche, die sich zu ihrem eigenen Schutz
gelegentlich verstecken.
Manche leben in
der Luft, andere im Erdboden, davon viele auf dem Boden und andere im Wasser.
Gerade ist der Winter vorübergezogen, und die Pflanzen erholen sich von der
kalten Jahreszeit, um in voller Pracht neu zu erblühen.
Neue Lebewesen
erblickten das Licht der Welt. Darunter auch ein kleiner Braunbär namens Benji.
Ein Neugeborenes, welches neugierig seine Umgebung erforschte und sich mit
seinen Vorder- und Hinterpfoten bemühte, sich vorsichtig vorwärts zu bewegen.
Es würde nicht lange dauern und er würde sich sicher und ohne ständiges
Stolpern fortbewegen können.
Seine
Lebendigkeit bewies er in seinen zwar tollpatschigen, aber schnellen Bewegungen
und er erkundete mit seinen schwarzen und runden Augen die Umgebung. Nun weckte
ein Stein, rund und mit Moos bedeckt, sein Interesse. Er schnupperte und leckte
daran. Anschließend kratzte er mit seinen Pfoten das grüne unbekannte Gewächs
zur Seite. Weil Moos nicht allzu interessant ist, wurde auch der Stein schnell
uninteressant. Also trottete er immer weiter in den Wald hinein.
Von seiner
Mutter weit entfernt, drangen verzweifelte Schreie an sein Ohr. Sie klangen wie
die eines fremden Tieres. So beschloss er, den Rufen zu folgen. Dabei waren es
nur wenige Meter, die er hinter sich ließ, bis er an einen Baum kam, an dem ein
Netz hing. Er untersuchte es. Und ein weiterer Hilferuf erklang. Benji wich
erschrocken zurück. Es war ihm nicht geheuer.
„Ist da
jemand?“ Benji stutzte, denn ungewollt hatte er gerade seine Stimme entdeckt.
Erfreulich, wie er fand. Denn die würde er sicher benötigen, um irgendwann mit
anderen Tieren zu sprechen. Er überlegte kurz, ob Netze vielleicht reden
konnten und kam zu dem Schluss, dass dies gar nicht möglich war. Es musste sich
demnach um ein hilfloses Wesen handeln, welches sich auch gleich zu Wort
meldete.
„Ich bin in
diese Falle getappt, weil ich nach Futter gesucht habe, und kann mich nicht
befreien“, kam die Antwort unerwartet aus dem Netz.
Dabei sah
Benji, wie die Äste anfingen zu wackeln, als ob sich das Tier darin bewegte.
„Kannst du
versuchen, mich zu befreien?“, wurde Benji gebeten. Er wusste allerdings nicht,
wie er das fremde Geschöpf befreien konnte. „Wie soll ich das alleine schaffen?
Ich bin nur ein kleiner Braunbär“, entschuldigte er sich.
„Bitte, nur
einen einzigen Versuch“, wurde er angefleht. Er schritt um den Baum, sah sich
um und betrachtete die Falle genauer. Er versuchte, die Stricke, die das Netz
zusammenhielten, mit seinen Tatzen auseinanderzureißen.
Es geschah
nichts, außer dass er sich an seiner Pfote verletzte, die nun blutete. Doch er
gab nicht auf, wo er doch gerade seinen Mut entdeckt hatte.
Aus der Ferne
hörte er plötzlich jemanden immer näher kommen. Schritte. Sie hörten sich an
wie die eines Menschen. Es hieß, achtsam sein und eigentlich sich in Sicherheit
zu bringen. Doch Benji wusste, wenn ihm die Rettung nicht glückte, würde mit
dem unbekannten Geschöpf sicher etwas Furchtbares passieren. Also nahm er alle Kraft
zusammen und versuchte sein Glück ein weiteres Mal. Schließlich biss er in
eines der unteren Seile, riss mit einer Stärke daran, wie es nur ein Bär
schaffen konnte und ließ dabei nicht los. Er gab nicht nach, dafür gab aber der
Druck nach. Anders als geplant, krachte der Ast zu Boden. Benji war überrascht,
hörte die Schritte, die nun viel näher waren als zuvor, und vor seinen Füßen
raschelte es unvorhergesehen. Denn ein kleiner Hase befreite sich und
schüttelte die Restfetzen des Netzes von sich. Denn genau an der Stelle, an der
Benji vorher mit seinen Zähnen gezerrt hatte, riss er offensichtlich ein Loch
in das Netz. Und der kleine Hase konnte sich aus seiner misslichen Lage
befreien.
„Ich danke
Dir!“, meinte dieser zu dem kleinen Bären. Jedoch war es nicht der richtige
Zeitpunkt, darauf einzugehen. Stattdessen forderte Benji auf, von hier zu
verschwinden.
„Bald wird
dieser Wilderer da sein. Hörst du die Schritte?“, wies Benji auf ihre
gefährliche Lage hin. Der kleine Hase richtete die Ohren in die Höhe und
lauschte. Er vernahm die Geräusche von Schritten ebenfalls. „Ja, jetzt höre ich
es auch. Wir sollten uns in Sicherheit bringen.“ Benji nickte und eilte als
Erster davon. Der kleine Hase, der mit dem Tempo des Bären problemlos mithalten
konnte, rannte neben ihm her.
„Mein Name ist
übrigens Jambor“, stellte er sich Benji während ihrer gemeinsamen Flucht vor.
Nun verriet Benji dem kleinen Hasen auch seinen Namen und lächelte ihn dabei
liebenswürdig an. Jambor versprach Benji für seine Rettung treue
Freundschaft,die der Bär auch dankend annahm.
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