Klappentext:
Vier Geschichten rund um zauberhafte Wesen
Mit Illustrationen von Hans Sölch Zwistien und Zankistan - Seit langer Zeit herrscht Streit zwischen den Königreichen Zwistien und Zankistan. Der geheimnisvolle neue Hofzauberer in Zankistan bringt die Königstocher Gerlind schließlich auf eine Idee.
Der erste Tag - Annabel hat die Prüfung bestanden – nach langer Ausbildung darf sie nun endlich als Fee arbeiten. Doch gleich ihr erster Arbeitstag bringt ungeahnte Aufregung.
Die Blumenwichtel - Es ist schon recht merkwürdig – dort, wo gestern noch eine Pflanze an Teresas Zimmerfenster stand, ist nun das Fensterbrett leer. Ob Teresas seltsamer Traum daran schuld ist?
Zirkus Pimpinelli - Zirkusdirektor Pimpinelli macht einen seltsamen Fund im Wald, der reichlich Aufruhr in seinen Zwergenzirkus bringt.
Mit Illustrationen von Hans Sölch Zwistien und Zankistan - Seit langer Zeit herrscht Streit zwischen den Königreichen Zwistien und Zankistan. Der geheimnisvolle neue Hofzauberer in Zankistan bringt die Königstocher Gerlind schließlich auf eine Idee.
Der erste Tag - Annabel hat die Prüfung bestanden – nach langer Ausbildung darf sie nun endlich als Fee arbeiten. Doch gleich ihr erster Arbeitstag bringt ungeahnte Aufregung.
Die Blumenwichtel - Es ist schon recht merkwürdig – dort, wo gestern noch eine Pflanze an Teresas Zimmerfenster stand, ist nun das Fensterbrett leer. Ob Teresas seltsamer Traum daran schuld ist?
Zirkus Pimpinelli - Zirkusdirektor Pimpinelli macht einen seltsamen Fund im Wald, der reichlich Aufruhr in seinen Zwergenzirkus bringt.
Das Buch ist bei Amazon erhältlich. Altersempfehlung: ca. 7 bis
10 Jahre. Mehr über die Autorin erfahren Sie auf ihrer Homepage.
Leseprobe aus „Der erste Tag“
Annabel wollte schon immer eine
gute Fee werden, ganz so wie ihre Mutter. Und auch ihre Großmutter war eine
gute Fee. So kam Annabels Berufswunsch gar nicht so überraschend. Ihre Mutter
hatte schon gehofft, dass Annabel in ihre Fußstapfen treten würde, aber sie
wollte ihre Tochter nicht drängen. Umso mehr freute sie sich, als Annabel ihr
ihren Entschluss verkündete.
„Wie schön!“, rief sie aus. „Ich
melde dich gleich morgen zur Ausbildung bei Harriet an.“
Annabel wurde es ein bisschen
mulmig zumute. Die alte Harriet war bestimmt eine der besten Feen im ganzen
Land, aber sie galt als sehr streng. Die Zweifel schienen ihr ins Gesicht
geschrieben, doch ihre Mutter sprach ihr Mut zu: „Du wirst es schon schaffen.
Harriet ist nicht so schlimm, wie alle sagen. Sie ist eine gute und gerechte
Lehrerin.“
„Du hast ja Recht“, entgegnete
Annabel.
Es gab so viele Geschichten über
Harriet, dass nicht alle davon wahr sein konnten. Annabel schob ihre Angst
beiseite und besann sich lieber wieder auf ihren Wunsch, Fee zu werden. Schon
sah sie die Augen glücklicher Menschen vor sich, denen sie alle drei Wünsche
erfüllen hatte können. Denn jeder Mensch, der einer guten Fee begegnete, hatte
drei Wünsche frei.
Bis Annabel selbst in der Lage war,
Wünsche zu erfüllen, verging jedoch noch eine lange Zeit. Zunächst musste sie
eine Prüfung über sich ergehen lassen, damit Harriet bestimmen konnte, ob sich
Annabel überhaupt zur Fee eignete. Da sie aber schon von klein auf harmlose
Zaubereien ausführte, die sie ihrer Mutter oder Großmutter abgeschaut hatte,
gelang es Annabel mühelos, alle Aufgaben zu bewältigen: Nacheinander ließ sie
Regentropfen verschwinden, machte aus einem Stück Kuchen zwei und zauberte
schließlich noch einem dreiblättrigen Kleeblatt ein viertes Blatt dazu. Harriet
war zufrieden und erklärte sich bereit, Annabel bei sich zur Ausbildung
aufzunehmen.
So sehr sich Annabel auch auf die
Ausbildung freute, so groß war ihre Furcht. Denn sie sorgte sich darüber, ob
sie es überhaupt schaffen würde, die vielen Fähigkeiten zu erlernen, die sie
als richtige gute Fee brauchte. Einen Liebeszauber zu bewirken, Goldregen herbeizurufen
oder ausgefallene Haare wieder wachsen zu lassen – das waren nur einige der
Dinge, die sie in ein paar Jahren beherrschen musste.
Aber Annabel war eine fleißige und
gelehrsame Schülerin. Vor Harriet fürchtete sie sich anfangs ein wenig, doch bald
stellte sich heraus, dass die strengen Worte ihrer Lehrerin meist anderen
Schülerinnen galten, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hatten oder zu spät
zum Unterricht kamen. Annabel erschien stets pünktlich zum Unterricht und hatte
auch immer ihre Hausaufgaben gemacht, deshalb schimpfte Harriet nie mit ihr und
brummte ihr auch keine Strafen auf.
Die Schulzeit verging Annabel viel
zu rasch. Nach und nach lernte sie, alle möglichen Wünsch zu erfüllen. Nach
sieben Jahren war es dann schließlich soweit: Annabel hatte ihre
Abschlussprüfung zur guten Fee bestanden! Wie sehr sie sich freute! Ihre Mutter
und Großmutter strahlten vor Stolz und erinnerten sich an den Tag, an dem sie
selbst die Feenschule erfolgreich abgeschlossen hatten.
Doch nun begann eine ganz neue Zeit
in Annabels Leben. Sie musste hinaus in die Welt ziehen und durfte ihren Beruf
endlich ausüben. Ihre Mutter gab ihr so viele Ratschläge mit auf den Weg, dass
sie sich gar nicht alle merken konnte. Und Großmutter weinte sogar ein
bisschen, als sie ihre Heimat verließ, obwohl Annabel oft heimkehren würde,
denn auch gute Feen brauchen gelegentlich Urlaub.
Annabel zog also los, ein kleines
Bündel mit Reiseproviant auf dem Rücken, und war auf einmal schrecklich
aufgeregt. Tausend Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Wohin sollte sie
überhaupt gehen? Und wie sollte sie einen Menschen finden, dessen Wünsche sie
erfüllen konnte? Oder verhielt es sich so, dass nicht sie die Menschen finden
musste, sondern dass sie sich finden lassen musste? Sie hatte zwar während
ihrer Ausbildung gelernt, alles Mögliche herbeizuzaubern, verschwinden zu
lassen oder zu verändern, doch auf solcherlei Fragen hatte sie weder von
Harriet noch von ihrer Mutter jemals vernünftige Antworten erhalten.
„Das wird sich alles fügen“, hatte
es geheißen, oder „Lass’ dich nie von deinem Weg abbringen“.
Annabel ärgerte sich nun darüber,
dass ihr niemand genau erklärt hatte, wie sie nun vorgehen sollte. Sie flog den
ganzen Tag über durch den Wald, bis sie gegen Abend an eine Blumenwiese gelangte.
Dort suchte sie sich eine große Margaritenblüte als Nachtlager aus.
Als es dunkel wurde und die Blüte
sich über Annabels Kopf zu einer Knospe schloss, schoss ihr plötzlich ein
beunruhigender Gedanke durch den Kopf: Wie sahen Menschen eigentlich aus? Sie
wusste es nicht einmal genau. Zwar mussten sie wie sie selbst auch Arme, Beine
und einen Kopf besitzen, aber mehr war ihr vom Aussehen der Menschen nicht
bekannt. Wenn sie nun keinen davon erkannte, wie sollte sie dann seine Wünsche
erfüllen? Eine Weile dachte sie darüber nach, bevor sie, erschöpft von der
anstrengenden Reise, endlich einschlief.
Als am nächsten Morgen die
Sonnenstrahlen Annabel wach kitzelten, schlug sie die Augen auf und blickte
erstaunt um sich, bis ihr einfiel, dass sie ja nicht mehr zuhause war. Sie
stand auf und reckte und streckte sich gähnend. Dann zuckte sie auf einmal
erschrocken zusammen, denn sie hatte etwas Unglaubliches am Ende der Wiese
entdeckt.
Leserstimmen:
„Sehr schöne kindgerechte
Geschichten mit wunderbaren Zeichnungen. (...)“
„(...)
Die Autorin hat Phantasie, kann bildhaft erzählen und findet den für Kinder
geeigneten Ton.
Zauberhafte Geschichten, den den Namen auch verdienen. (...)“
Zauberhafte Geschichten, den den Namen auch verdienen. (...)“
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