Klappentext:
Honigrose, die Prinzessin der gelben Rosenelfen, erzählt Prinzessin Feuerrose von den roten Rosenelfen etwas Unglaubliches: Sie hat ein leibhaftiges Gespenst gesehen! Doch Feuerrose glaubt nicht an Geister. Und so machen sich die Freundinnen auf, um das Geheimnis des Nachbargartens zu lüften. Was sie hier erwartet, verschlägt ihnen zunächst die Sprache. Sie begegnen zwar keinen weißen Spukgestalten – dafür aber den seltsamen Schneerosenelfen.
Die sind jedoch erstens nicht gerade begeistert über die Besucher und zweitens ausgemachte Blütenhocker. Hinzukommt, dass sie laufend frieren und ständig Angst haben, sich schmutzig zu machen. Am schlimmsten aber ist, dass sie keine Ahnung haben, was „Spielen“ bedeutet.
Nein, da sind sich alle roten und gelben Rosenelfen einig, anfangen kann man mit diesen komischen Schneerosenelfen gar nichts.
Aber Feuerrose wäre nicht Feuerrose, wenn sie so schnell aufgeben würde!
„Prinzessin Feuerrose und die Schneerosenelfen“ ist eine Erzählung für Kinder ab 5. Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe:
2
Das
Gespenst
(...)
Kaum waren die Freundinnen in Feuerroses
Palastrose verschwunden, als die Prinzessin der gelben Rosenelfen auf dem
Blütenrand landete. Die Rose begann zu zittern und hörte gar nicht wieder auf.
Der Grund war, dass Honigrose am ganzen Körper bibberte.
Zum zweiten Mal an diesem Tag fragten die
roten Rosenelfen: „Was ist los? Ist etwas passiert?“
„Ich ... ich ...“, stammelte Honigrose.
„Komm erst mal rein und trink was“, sagte
Feuerrose. „Du bist ja ganz weiß im Gesicht.“
Honigrose fing noch stärker an zu schlottern.
„Weiß, ganz weiß ...“, stammelte sie.
Feuerrose reichte ihr ein Schälchen Nektar,
aber Honigroses Finger bebten dermaßen, dass sie die Hälfte verschüttete. Sie
versuchte es aufs Neue: „Schneeweiß, ganz schneeweiß ...“
„Ja, du bist wirklich schneeweiß im Gesicht“,
sagte Duftine. „Bloß - warum?“
„Ich ... Ich habe ...“, Honigrose sank zu
Boden, „ein Gespenst gesehen.“
Die drei Feuerrosenelfen starrten sie an.
„Es gibt keine Gespenster“, meinte
Duftine.
„Doch.“
„Wie kommst du auf diese verrückte Idee?“,
wollte Blütelia wissen.
„Weil ich es gesehen habe. Ein Elfengespenst.
Es war fast durchsichtig und hatte keine Farbe. Arme, Beine, das Gesicht, sogar
das Kleid – alles war weiß.“
Feuerrose legte ihren
Arm um Honigroses Schultern, damit die aufhörte zu zittern. „Vielleicht war es
nur eine hellgelbe Rosenelfe. Oder das Sonnenlicht hat dich geblendet.“
Aber Honigrose hörte nicht auf. Sie
schüttelte heftig den Kopf. „Das weiße Gespenst saß im Schatten, unter den
Tannen. Dann schwebte es davon. Ich habe es genau gesehen.“
3
Dorno in
Gefahr
Es dauerte nicht lange, bis sich die
Geschichte vom Elfengespenst herumgesprochen hatte. Die roten und gelben
Rosenelfen redeten über nichts anderes mehr.
„Honigrose spinnt“, sagten die einen. „Sie
hat sich diesen Gespensterquatsch nur eingebildet.“
„Sie hat tatsächlich einen Geist gesehen“,
meinten die anderen.
An diesem Abend saßen sie noch lange im Kreis
auf der Gänseblümchenwiese. Niemand hatte Lust, schlafen zu gehen. Zum Teil lag
es daran, dass sie erst so spät aufgestanden waren. Aber es gab noch einen
Grund: Je dämmriger es wurde, desto wahrscheinlicher erschien es den meisten,
dass Honigrose tatsächlich ein Elfengespenst gesehen hatte. Vorsichtshalber
wollte niemand allein in seiner Blüte sein.
Der Mond ging auf, und noch immer hockten die
Rosenelfen zusammen.
„Mir ist unheimlich“, jammerte Blütelia.
„Du kannst bei mir schlafen“, bot Duftine an.
„Das wäre mir, ehrlich gesagt, auch lieber.“
Viele Rosenelfen suchten sich jemanden, bei
dem sie die Nacht verbringen konnten.
Samtian lachte. „Ihr seid ja nicht ganz
richtig im Kopf!“
„Warte nur“, giftete Blütelia, „bis das
Elfengespenst dich holt. Dann wird dir das Lachen schon vergehen!“
„Wo ist eigentlich Dorno?“, fragte Duftine
plötzlich.
„Vielleicht schläft er schon.“ Feuerrose
grinste. „Er ist doch immer sooooo müde.“
In diesem Augenblick hörten sie Schreie.
„Hilfe, Hilfe!“
„Das ist Dorno!“ Feuerrose sprang auf.
Der Elfenjunge kam angesaust und landete so
überstürzt auf der Wiese, dass er sich überschlug und auf dem Rücken liegen
blieb. „In letzter Sekunde“, keuchte er, „in aller-, allerletzter
Sekunde.“
Es dauerte eine Weile, bis er wieder Luft
bekam und berichten konnte. „Ich wollte mich am Nachmittag ein bisschen
ausruhen, unter den Tannen“, erzählte er. „Mir war heiß und ich war etwas müde –
da muss ich wohl eingenickt sein. Als ich wieder aufwachte, war es schon dunkel.
Und da ...“ Dorno fing an zu zittern. „Da habe ich es gesehen.“
„Was?“
„Das Elfengespenst. Es war ganz weiß, fast
durchsichtig.“
„Seht ihr? Genau wie ich gesagt habe“, rief
Honigrose aufgeregt dazwischen.
„Ich habe geschrien“, fuhr Dorno fort, „und
bin weggeflogen, so schnell ich konnte. Ich glaube – ich weiß es nicht genau,
ich habe mich nicht getraut, mich umzudrehen – aber ich glaube, das Gespenst hat
mich verfolgt.“
Wie erstarrt saßen die Elfen da. Nur Samtian
fasste sich ein Herz und flog hoch, um sich umzusehen.
„Jetzt ist das Gespenst jedenfalls weg“,
stellte er fest.
„Wer weiß, ob es nicht irgendwo im Dunkeln
lauert“, warf eine gelbe Elfe mit wackliger Stimme ein.
„Heute Nacht können wir jedenfalls nichts
mehr machen“, meinte Feuerrose. „Lasst uns schlafen gehen.“
Lesermeinung:
Meine Kleine liebt diese Geschichten. Leicht verständlich geschrieben. Sehr Phantasiereich. Spannend,eine Geschichte über miteinander und tolleranz. Für uns die besten Gute- Nacht-Geschichte zur Zeit.
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