Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 6. Mai 2014

HÖRNCHEN - DAS BUCH von R.D.V. Heldt




Dies  ist die Geschichte der kleinen Schnecke „Hörnchen“ welche euch ja schon aus dem „Regentage-Buch gegen Langeweile“ bekannt ist.
Erzählt wird ihre Geschichte über die aufregenden Abenteuer welche sie mit ihren Freunden erlebt.
Lest selbst und erfreut euch an diesem schönen Kinderbuch. 
Dieses Buch gibt es als Farbdruck und auch in schwarzweiß, sowie als E-Book






Leseprobe:


1

Unter einer großen Eiche, im dichten Wald, lebte die Familie Schneck. Vater, Mutter Schneck und viele, viele kleine Schneckenkinder bewohnten ein wunderschönes Steinpilzhaus, welches zwei Etagen besaß und in dem auch der Pilzhut ausgebaut war. Eines der Schneckenkinder war Hörnchen.
Gemeinsam mit den Geschwistern hatte es eine schöne Kindheit. Wenn das Wetter es zuließ, verbrachten sie die meiste Zeit draußen in der Natur. Hier trafen sie sich mit Freunden, wie dem Würmchen Kringelein, das so hieß, weil es so gelenkig war, dass es sich wie eine Spirale zusammenkringeln konnte, dem Maulwurf Keinauge, der seinen Namen bekam, weil er total blind war, dem Igel Vegetar, der entgegen seiner Natur keine Schnecken fraß und dem Schmetterling Sonnenschön, der noch schöner und bunter strahlte, wenn die Sonne auf seine Flügel schien.
Wenn diese Rasselbande sich traf, blieb kein Grashalm gerade und die Blumen bangten um ihre Blüten.
Alle lebten in Eintracht zusammen, denn Feinde kannten sie nicht. Dies lag auch daran, dass sich alle an eine Regel halten mussten, nämlich, auf keinen Fall den Hügel, der sich am nördlichen Waldrand befand, zu überqueren. Vor diesem Hügel waren die Waldwächter postiert, die die Aufgabe hatten, sofort Alarm zu schlagen, wenn Gefahr drohte und Feinde von der anderen Seite des Hügels in ihren Wald kamen.
Bei diesen Wächtern handelte es sich häufig um Vögel, die in den hohen Baumwipfeln lebten, aber auch Kröten übernahmen eine Bodenwache.
Zum Glück passierte es nicht oft, dass ungebetene Gäste die Grenze überschritten. Sollte dies jedoch einmal der Fall sein, begann ein lautes Gezwitscher und Gequake und alle Waldbewohner verschwanden in ihren Behausungen.

Als Hörnchen klein war, dachte es sich nichts dabei, wenn Alarm ertönte. Das war eben so. Doch je älter Hörnchen wurde, umso mehr wuchs ihre Neugier.
Fragte sie ihre Eltern, was sich hinter dem Hügel befand, bekam sie immer die Antwort:
„Das wirst du noch früh genug erfahren. Warte einfach ab.“
In der Schule lernte sie rechnen, schreiben, lesen und auch viele Dinge des täglichen Lebens. Die weise Eule, die die Kinder unterrichtete, wusste alles, aber auch sie wich Hörnchens Frage, was sich hinter dem Hügel befand, immer wieder aus. Sie sagte nur:
„Klug ist, wer nicht danach trachtet in Erfahrung zu bringen, was auf der dunklen Seite ist. Also sei klug.“
Hörnchen überlegte und ihr fiel ein, dass die Wächter es auch wissen müssten, denn sie warnten ja schließlich vor den gefährlichen Wesen oder Dingen, oder vor was auch immer. Doch auch bei ihnen stieß Hörnchen auf Schweigen.
Es war wie eine Verschwörung und die jungen Waldbewohner bekamen keine Informationen.
Ihren Freunden und Klassenkameraden war es egal. Sie interessierten sich nicht dafür. Anders aber Hörnchen.


2

Tagelang beobachtete Hörnchen den Wechsel der Wächter und wartete nur auf den Augenblick, unbemerkt auf den Hügel zu gelangen.
Eines Abends, Hörnchens Eltern waren überzeugt, dass alle Kinder schliefen, schlich sie sich leise aus dem Haus und kroch so schnell sie konnte einen schmalen Pfad entlang, der gerade nicht bewacht war, weil die Wärter eine Lagebesprechung abhielten. Vor dem Hügel schaute sie sich noch einmal nach allen Seiten um, ob auch wirklich niemand etwas bemerkte, und begann dann mit dem Aufstieg.

Es war Sommer und somit lange hell. Erschöpft kam sie auf dem Hügel an. Ängstlich war sie schon, aber die Neugier war stärker. Hörnchen streckte ihren Kopf nach oben und schaute. - Hm, - dachte sie
- ich weiß nicht was alle haben, sieht doch gar nicht schlimm hier aus.- Doch im nächsten Moment sollte sie erfahren, warum es hinter dem Hügel doch gefährlich war.

Gerade drehte sie ihren Kopf nach rechts, als etwas Gewaltiges auf sie zugeschossen kam. Blitzschnell verkroch sie sich in ihrem Schneckenhaus und hoffte, so unentdeckt zu bleiben. Da irrte sie sich sehr.
Ein junges Kätzchen hatte sie bemerkt und begann nun mit diesem runden etwas zu spielen. Mit ihren Tatzen bewegte es Hörnchen hin und her, dass es dieser ganz schwindelig wurde. Es hörte einfach nicht auf und dann begann Hörnchen zu rollen. Immer wieder bekam sie einen neuen Tatzenhieb und immer weiter kullerte sie, bis, ja bis sie über den Rand eines Abhangs gestoßen wurde und fiel und fiel. Sie schlug auf und lag ganz ruhig da. Immer noch benommen vernahm sie eigenartige Geräusche, die stetig lauter wurden und die sie nie zuvor gehört hatte.
-Was mach ich bloß- dachte sie, noch immer zurückgezogen in ihrem Häuschen. –Hätte ich nur gehört und wäre nicht so leichtsinnig über den Hügel gekrochen-. Nun war es zu spät und sie musste sich dem Ungewissen stellen.




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