Zwei Bildergeschichten zum Lesen und Vorlesen
Für Kinder von 5 bis 8 Jahren, erhältlich bei Amazon.
Kleiner
Held vom Fensterbrett:
Die
kleine Julia wünscht sich ein paar Zimmerpflanzen für ihre Fensterbank. Doch
nach der ersten Begeisterung vergisst sie schon bald, ihre neuen Freunde zu
gießen. Da beschließt der kleine Kugelkaktus, etwas zu unternehmen…
Die
Schönheit der Hyäne
In
der Savanne herrscht große Aufregung. Die Tiere wollen einen
Schönheitswettbewerb veranstalten und stürzen sich mit Begeisterung in die
Vorbereitungen. Als die hässliche Hyäne um Hilfe bittet, hat niemand Zeit für
sie. Doch dann geschieht ein Unglück, mit dem niemand gerechnet hat.
Kleiner
Held vom Fensterbrett
Am
Rande einer kleinen Stadt lebte ein Mädchen namens Julia.
Julia liebte die
Natur. Im Sommer lief sie barfuß über die grünen Wiesen, im Herbst ging sie mit
ihren Eltern im Wald spazieren. Doch am allermeisten liebte sie die vielen
bunten Blumen, die in den Vorgärten und an den Wegrändern blühten. Deshalb
wünschte sie sich zu ihrem Geburtstag ein paar eigene Pflanzen für ihr Zimmer.
Von Papa und Mama
bekam sie ein Usambaraveilchen mit hübschen violetten Blüten, von Onkel Theodor
eine prächtige Begonie, die viele leuchtend rote Blüten trug und von Oma vier
Kakteen, drei kleine grüne Kugeln und einen langen Gesellen, der aussah wie
eine dunkelgrüne Spargelstange. Julia stellte all ihre Pflanzen auf die
Fensterbank und kümmerte sich sorgfältig um sie. Oma hatte ihr gezeigt, dass
sie mit den Fingern fühlen musste, ob die Erde zu trocken wurde, denn auch zu
viel Wasser konnte für die Pflanzen schädlich sein. So bekamen die Begonie und
das Veilchen reichlich zu trinken, die Kakteen nur ein wenig, denn sie
brauchten nicht so viel.
Irgendwann jedoch
verlor Julia das Interesse an ihren Blumen. Es war Mai, die Tage wurden immer
wärmer, und sie spielte meistens draußen mit ihren Freunden. Immer öfter vergaß
Julia, ihre Pflanzen zu gießen, und als der Sommer kam, kümmerte sie sich fast
gar nicht mehr um sie.
Da standen sie nun, alle
in einer Reihe in ihren hübschen bunten Übertöpfen, und warteten Tag um Tag auf
Wasser. Eines Tages regnete es sehr stark, das Wasser strömte in köstlichen
Bächen über die Fensterscheibe, und die Begonie, die bis jetzt immer stumm
gelitten hatte, hielt es nicht mehr aus.
„Ist es nicht eine
Schande?“ klagte sie mit ihrer klaren volltönenden Stimme. „Das viele Wasser
dort draußen, und wir bekommen wieder nichts. Ich bin so durstig, dass meine
Blätter schon ganz welk sind. Und alle meine Blüten habe ich verloren. Seht
ihr, der ganze Boden ist voll davon.“
„Ich bin auch
durstig“, seufzte das Veilchen. „Ich habe ganz schlaffe Blätter bekommen. Warum
gibt uns Julia denn nichts mehr zu trinken?“
Da meldete sich ein
kleiner Kugelkaktus zu Wort.
„Ihr Armen“, piepste
der Kaktus. „Unsere großen Verwandten leben ja in der Wüste, wo es sehr selten
regnet. Deswegen brauchen wir nur wenig Wasser. Aber so langsam wird es mir
auch mulmig zumute. Ich glaube, Julia hat uns vergessen.“
Ende der Leseprobe
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