Klappentext
Bei echten Helden kommt es nicht auf die Größe an!
Hamster Neo „Schraubelocker“ hat Karate im Blut und Mut in den Pfoten. Und so
macht er sich nicht nur auf die Suche nach einem raffinierten Brieftaschendieb,
sondern wird außerdem in einen fellsträubenden Entführungsfall verwickelt.
Unterstützt von seinen Käfig-Mitbewohnern Laschi Lee und Schmatzi Chan beweist Karatehamster Neo, dass richtige Abenteurer vor keiner Gefahr zurückschrecken, wenn sie das Hamsterherz am rechten Fleck haben.
Unterstützt von seinen Käfig-Mitbewohnern Laschi Lee und Schmatzi Chan beweist Karatehamster Neo, dass richtige Abenteurer vor keiner Gefahr zurückschrecken, wenn sie das Hamsterherz am rechten Fleck haben.
Band 1 von insgesamt 6 Abenteuern der drei flauschigen
Helden.
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe
»Immer nur fressen, schlafen, putzen – das ist doch kein
Hamsterleben«, sagte ich und spuckte einen Apfelkern quer durch den Käfig.
Laschi stimmte mir zu. Er stupste Schmatzi mit der
Schnauze an. »Schraubelocker hat vollkommen recht. Wir haben zu wenig
Abwechslung. Das führt zu Entwicklungsstörungen.«
Wie Schmatzi zu seinem Spitznamen kam, war klar: Außer im
Schlaf mümmelte er ständig an etwas Essbarem herum. Laschi nannte ich so, weil
er meistens schlaff und lasch herumhing und jammerte, wie schlecht es ihm gehe.
Dabei sah er kerngesund aus und schnarchte so kraftvoll, dass es in der ganzen
Zoohandlung widerhallte.
Wieso Laschi und Schmatzi mir den Namen »Schraubelocker«
gegeben hatten, war mir allerdings ein Rätsel. Wahrscheinlich war ihnen einfach
nichts Besseres eingefallen.
Mein Blick schweifte von Ecke zu Ecke, die Käfigstäbe
rauf und wieder runter. Das einzige Trainingsgerät hier drinnen war das Laufrad
– quietschgelb, passend zu dem Geräusch, das es machte, wenn ich mich darin
austobte. Schmatzi und Laschi hatten das Laufrad noch nie von innen gesehen.
Schmatzi war zu behäbig. Laschi hatte Angst, sich zu verrenken.
Ping! Geistesblitz. Sagte ich gerade: »Laufrad von
innen?« He, warum nicht von außen?! Das wäre doch mal eine Abwechslung. Eine
echte Herausforderung.
»Schraubelocker glotzt so verdreht. Denkst du, was ich
denke?«, fragte Laschi.
»Wasch?«, nuschelte Schmatzi.
»Ich glaube, er plant wieder irgendeinen Unfug. Jemand
sollte schon mal den Krankenwagen bestellen.«
»Was heißt hier Krankenwagen?«, entrüstete ich mich.
»Bestellt lieber ein Fernsehteam.«
Schon erklomm ich das Käfiggitter und schwang mich
elegant von oben auf das Laufrad.
Weniger elegant sah es aus, als sich das gelbe
Quietschding ohne Vorwarnung unter mir wegdrehte und mich kopfüber in den
Fressnapf schleuderte. So eine verdammte Köttelkacke!
Würdevoll stieg ich aus dem Napf und tat so, als hätte
ich immer schon mal meine Flugtauglichkeit testen wollen.
Schmatzi lachte derart heftig, dass mir die Körner, die
er eben noch in seine Backentaschen
gestopft hatte, nur so um die Ohren flogen.
Laschi hatte immerhin etwas Mitleid und zupfte mir ein
paar Apfelschalen vom Rücken. »Wir könnten ja ein Ratespiel machen«, schlug er
als Beschäftigung vor, aber für solche Kinkerlitzchen war ich nicht zu haben.
Es war bestimmt nur eine Frage der Schnelligkeit, dann
würde es schon klappen mit dem Laufrad. Beim nächsten Versuch würde ich
lostrippeln, sobald ich auf das Rad gehüpft war. Dadurch würde ich oben
bleiben, während sich das Rad unter mir wegdrehte. Ganz einfach. Man muss eben
auch Köpfchen haben, nicht nur Muskeln.
Erneut kletterte ich das Gitter hoch, peilte das Rad an,
stieß mich ab und ruderte schon in der Luft mit den Pfoten. Die Landung war
perfekt. Aber die Richtung war dummerweise falsch. Das Rad drehte sich nicht
unter mir weg nach hinten, sondern mitsamt mir drauf nach vorne.
Schmatzi kickte geistesgegenwärtig den Futternapf zur
Seite, aber ich hatte so viel Schwung drauf, dass ich in hohem Bogen in den
Wassernapf platschte. Ich machte ein paar Schwimmzüge, murmelte etwas von »sehr
erfrischend ... toller Kopfsprung«, aber darauf fielen selbst diese Trottel
nicht rein.
»Schraubelocker ischt schaukomisch«, meinte Schmatzi.
»Viel zu abenteuerlustig«, näselte Laschi.
Sollte ich aufgeben? Nein, lieber ließ ich es drauf
ankommen, dass ich mich noch mal blamierte.
»Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen«, sagte ich
und schüttelte mir entschlossen das Wasser aus dem Fell.
»Nein, aber vom Laufrad«, bemerkte Laschi.
»Klugscheißer. Dir wird ja schon schwindelig, wenn du
dich im Schlaf umdrehst.«
Laschi richtete sich drohend auf. »Beleidige mich nicht.
Du weißt doch, dass ich empfindliche Nerven habe.«
»Oi, werde ich froh sein, wenn ich mal verkauft bin«,
murmelte ich.
»Wer sollte dich schon kaufen, Schraubelocker?«,
stichelte Laschi weiter. »Sieh dich doch an: irrer Blick und zerzaustes Fell.«
»Streitet euch nicht«, ging Schmatzi dazwischen. »Davon
kriegt man Bauchweh.«
Laschi sank wehleidig in sich zusammen. »Warum hast du
das nicht früher gesagt?«
Ich konzentrierte mich wieder auf meine Laufradnummer.
Diesmal ging ich alles im Geiste genau durch. Das Problem bestand darin, dass
das Laufrad sich zu früh drehte. Also musste jemand es festhalten. Ich brauchte
Helfer. Aber ich hatte nur Schmatzi und Laschi.
»Tja, Jungs«, sagte ich betont fröhlich. »Jetzt habe ich
mich genug aufgewärmt. Nun wird es ernst.
Ihr müsst das Rad für mich festhalten.«
Aus großen Knopfaugen starrten sie erst mich an, dann
wechselten sie entsetzte Blicke.
»Und wenn du auf mich drauffällst?«, erkundigte sich
Laschi.
»Wenn ich falle, dann lieber auf Schmatzi, der ist besser
gepolstert. Also, passt auf. Sobald ich sicher oben drauf bin‚ lasst ihr das
Laufrad los. Ist ganz einfach.«
Langsam bewegten sich die beiden auf das Rad zu, krallten
ihre Pfoten hinein und tauschten einen vielsagenden Blick. Das musste ein
geheimes Signal sein. Sollte wohl heißen: »Wir warten nicht, bis Schraubelocker
oben ist. Wir lassen los, sobald er springt. Mal sehen, wo er diesmal landet.«
Nun, es ist eben nicht ungefährlich, wenn man sportliche
Höchstleistungen vollbringen will. Ich warf meinen Helfern einen
einschüchternden Blick zu und machte mich wieder an den Aufstieg. Dabei ließ
ich mir nicht anmerken, wie aufgeregt ich war. Ob ich es schaffen würde? Das
musste ein tolles Gefühl sein, hoch oben auf dem Laufrad zu sausen, schnell wie
der Wind.
Ich atmete tief durch und sprang. Ich sprang so hoch,
dass es mich glatt aus dem Käfig schleuderte. Jedenfalls kam es mir so vor,
denn unter mir wurde alles rasend schnell kleiner.
Ich würde wohl nie erfahren, ob Schmatzi und Laschi zu
früh losgelassen hätten, denn plötzlich fand ich mich auf einer Hand wieder.
Das ist ja klasse geschrieben, ich habe mich köstlich amüsiert !!!
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