Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 8. September 2015

Nico und die schwarze Burg von Veronika Aretz



Seitdem Nico seine Beine nicht mehr bewegen kann, ist Mirathasia nach wie vor seine Zuflucht vor dem Alltag. Da wird das Land plötzlich von Virusbomben attackiert und auf der ehemaligen Dracheninsel wächst unaufhörlich eine tiefschwarze Burg heran. Niemand kann zu ihr gelangen, doch Nico macht sich trotz aller Warnungen auf den Weg dorthin. Eine äußerst gefährliche Mission beginnt …
In der Realwelt beschattet Nico einen Jungen, der von einer zwielichtigen Gang bedroht wird. Kurz darauf bekommt er die Chance, ihm zu helfen – auch hier bringt er sich selbst wieder in Gefahr …

Die fantastische Serie um ein Land, in das man nur durch das kindliche Sehen gelangen kann.
Erhältlich bei Amazon.


Leseprobe
Nico und sein bester Freund Levi sind in Mirathasia mit einem Kajak auf einem Fluss.

… Sie schleppten das Kajak einige Meter zurück und ließen es an einer seichten Stelle ins Wasser. Nico setzte sich nach vorne, Levi dahinter.
Sein Freund zog ein rot-blau kariertes Tuch mit einem gelben Motorrad aus seiner Hosentasche. „Das ist mein Glückstuch, ich binde es dir jetzt um.“
Nico ließ es geschehen, mit ein wenig Herzklopfen, wie er gestehen musste. Dann stießen sie sich ab. Es war so anders, zu fahren, ohne etwas sehen zu können, sehr viel anders. Aber cool. Er hörte es rechts von sich stärker rauschen, bestimmt lag dort ein Stein. Vor ihm sprudelte das Wasser noch wilder, aber er wusste aus seiner Erinnerung, dass es noch einige Bootslängen bis zur Kaskade waren. Wenn sie nur nicht schon wieder gegen diesen Felsen prallen würden! Nico beruhigte sich, Levi war eindeutig der bessere Paddler, er sorgte schon dafür, dass sie nicht ins Wasser fielen.
„Rechts!“, kommandierte Levi.
Nico glaubte, viel schneller als vorher zu parieren, lag es daran, dass seine Sinne sich voll auf das Gehör konzentrierten? Er nahm die Geräusche intensiver wahr, hinten links war das Kajak gerade über einen unter Wasser liegenden Stein gerutscht. Ein paar Vögel stoben kreischend aus den Bäumen, ein warmer Windzug strich an Nicos Nase vorbei.
„Jetzt links!“
Nico konzentrierte sich mit aller Macht auf sein Gehör. Ja, jetzt musste die Kaskade kommen. Er wusste noch ungefähr, wie sie aussah, gleich nach der ersten Stufe mussten sie eine scharfe Rechtskurve nehmen. Wie mochte es für einen Blinden sein, wenn er den Weg überhaupt nicht kannte?
Nico spürte, wie die Bootswände vibrierten. Kaum einen Augenblick später rummste es so laut, dass er glaubte, jemand hätte genau vor ihm ein Loch in den Boden gesprengt. Er riss die Augen auf, aber das karierte Tuch ließ kein Licht hindurch. Das Boot wurde von der Spitze an senkrecht nach oben geschoben, die Wassermassen schossen von allen Seiten auf sie herein, drückten ins Bootsinnere, wie Nico an seinen nassen Füßen merkte. Vergeblich versuchte er, sich zu erinnern, ob sie vorhin eine ähnliche Situation erlebt hatten, aber da wurde das Boot schon von einer Urgewalt gepackt und wie ein Looping herumgewirbelt.
„Was …?“, brachte Nico gerade noch hervor.
Da bekam er auch schon einen Schwall Wasser in den Mund. Er würgte und spuckte und schnappte vergeblich nach Luft. Überall war Wasser, das in seine Lungen drang. Verzweifelt rang er nach Atem. Seine Beine wirbelten umher, wurden gegen einen Felsen geschleudert. Sein Knie und der rechte Arm schrabbten auf dem Boden entlang.
Längst war er aus dem Boot geschleudert worden, neben sich hörte er es krachen. Er versuchte die Augenbinde abzureißen, aber immer wieder wurde sein Arm zurückgedrückt, bis er plötzlich Boden unter den Füßen spürte. Schnell drückte er sich hoch, schoss aus dem Wasser wie eine Rakete. Er konnte wieder atmen! Seine Lunge brannte wie Feuer, er hustete und spuckte und ihm war speiübel. Als er Levis Tuch von seinen Augen zerrte, fand er sich einige Meter von der Kaskade entfernt im Wasser treibend, weit hinter der Brücke.
Aber wo war Levi?


Autorenvita:
Ich möchte Werte vermitteln und Kinder der Randgesellschaft hervorheben, damit sie schließlich Großes bewirken“
Veronika Aretz wurde 1963 in Aachen geboren, hat Grafik-Design studiert und arbeitet seit 2001 als Selbstständige. Mit ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Aachen, ihre drei Kinder sind zum größten Teil schon ausgezogen und studieren. Seit dem Jahr 2000 trainiert sie ehrenamtlich Kinder im Schwimmverein ihrer Heimatstadt.
Durch die Unzufriedenheit ihrer ältesten Tochter über schlechte oder wenig interessante Kinderbücher ist sie Anfang 2000 zum Schreiben zurückgekehrt. Seitdem hat sie mehr als 40 Sach- und Kinderbücher geschrieben.
Bisher veröffentlicht hat sie die „Verflixte-Buch-Serie im Editia Verlag und alle anderen im Eigenverlag (VA-Verlag), der Indie-Autoren mit E-Book und schönem Cover unterstützt. So sind dort auch alle Bücher der „Sarah & Nico-Reihe“ entstanden, ebenso die „Arbeitskarten für den Schwimmunterricht“, die hauptsächlich von Lehrern und Trainern genutzt werden.
Webpräsenz:  www.va-verlag.de
Kontakt: info@va-verlag.de

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