Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 30. Juni 2015

FABELhafte Geschichten von Martina Pawlak



Ein Bär mit einer besonderen Begabung, 
ein Esel mit einer ungewöhnlichen Leidenschaft,
ein fremder Frosch in einem Teich,
ein Kaktus, der sich nach Liebe sehnt ...

Nicht nur Tiere kommen in dreizehn FABELhaften Geschichten zu Wort. Auch Pflanzen, Schneeflocken und sogar die Jahreszeiten haben etwas zu sagen.
Geschichten, die zum Träumen und Nachdenken einladen.
Geschichten, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder eine Träne fließen lassen können.

Eines ist aber allen dreizehn Geschichten gemein, sie verzichten auf die sonst am Ende einer Fabel
übliche »Moral der Geschichte«. Stattdessen wird es dem Leser überlassen, ob und welche Lehren er aus den einzelnen Geschichten ziehen möchte. 

Illustrationen eBook: farbig
Illustrationen Taschenbuch: schwarz-weiß
Erhältlich bei Amazon.


Leseprobe Kleiner Frosch, ganz blau

 Niemand wusste so genau, wo er hergekommen war. Eines Tages saß er einfach im Teich und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen. Ein kleiner Frosch.
Das ist in einem Teich an sich nichts Ungewöhnliches, jedoch war dieser Frosch anders als andere Frösche.  Er war blau. So leuchtend blau, dass er nicht zu übersehen war.
Die drei grünen Frösche, die bereits in dem kleinen Teich lebten, staunten nicht schlecht, als sie den Neuankömmling erblickten. Kopfschüttelnd und misstrauisch beäugten sie den blauen Frosch, der ein leises „Quak“ von sich gab.
„Wo kommt der denn auf einmal her?“, fragte der dickste Frosch und runzelte sein breites Froschgesicht.
„Vielleicht ist er vom Himmel gefallen, schließlich ist er ja genauso blau“, mutmaßte der kleinste Frosch.
Blödsinn“, wies ihn der älteste Frosch zurecht, „Frösche fallen nicht einfach vom Himmel.“
Eine Weile starrten sie schweigend den blauen Frosch an. „Quak“, machte der leise.
„Immerhin spricht er unsere Sprache“, meinte der Kleinste.
„Sprache hin oder her, er passt nicht in unseren Teich. Er stört die Ordnung“, sagte der Älteste. „Solange ich denken kann, haben hier immer nur grüne Frösche gelebt. So sollte es auch bleiben. Der Blaue gehört nicht hierher!“
„Hmmm“, machte der Dickste und schnappte sich eine Fliege, „aber eigentlich stört er doch nicht weiter, oder?“
„Aber wo soll das denn hinführen“, ereiferte sich der Älteste, „wo einer ist, kommen vielleicht noch mehr. Und was dann? Stellt euch mal vor, was das bedeuten könnte. Grüne Frösche und blaue Frösche, zusammen hier im Teich. Ich darf gar nicht daran denken, was dabei herauskommen könnte.“ Der Älteste schüttelte sich. „Nein, ich sage euch, wehret den Anfängen. Der Blaue muss weg.“
„Quak“, machte der blaue Frosch, sprang ins Wasser, drehte eine Runde und hockte sich dann wieder in die Sonne.
„Habt ihr das gesehen? Wie breit der sich mit seinen Froschschenkeln macht, so als würde ihm der Teich alleine gehören. Da brauche ich ja gar nicht mehr zu wachsen, wenn der da herumpaddelt. Platz habe ich dann sowieso nicht mehr", empörte sich der Kleinste und sagte zum Ältesten: „Du hast völlig recht, wir müssen ihn loswerden. Je früher,  desto besser“. Und zum Dicksten gewandt fügte er hinzu: „Wer weiß, wie viel so ein blauer Frosch frisst. Womöglich bleibt für uns nicht genug übrig und wir müssen verhungern.“
Das saß, der Dickste wurde hellgrün vor Entsetzen und verfehlte um Haaresbreite den dicken Brummer, der an ihm vorbei flog. Schnapp, machte der blaue Frosch und es hatte sich ausgebrummt.
„Siehst du“, sagte der Kleinste triumphierend, „was habe ich gesagt? ….

 
Autorenvita

Martina Pawlak, Jahrgang 1967, lebt mit Mann, zwei Söhnen und einer Katze am Rande des nördlichen Ruhrgebietes. Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Kurzgeschichten und Kinderbücher, die als eBook, teilweise auch als Printausgabe, veröffentlicht wurden.
Weitere Informationen gibt es hier:

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